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Was ist los in Niederösterreich

Landestheater NÖ will in der Spielzeit 2022/23 Grenzen überschreiten

Das Landestheater NÖ hat sich für 2022/23 laut der künstlerischen Leiterin Marie Rötzer "das Überschreiten von sprachlichen, nationalen und kulturellen Grenzen vorgenommen". Eröffnet wird die Spielzeit in St. Pölten am 17. September mit Arthur Schnitzlers "Reigen", eine Saison später als geplant feiert Elias Canettis "Die Blendung" in der Inszenierung von Nikolaus Habjan Premiere. Einen Schwerpunkt bildet Nachhaltigkeit, sagte Rötzer bei der Präsentation am Mittwoch.

Eine szenische Lesung von unaufgeführten Texten ukrainischer Autoren unter dem Titel "I want to go home: Was geschah am 24. Februar 2022?" steht am 30. September in der Theaterwerkstatt auf dem Programm. Als "einzigartiges Zusammenspiel von Schauspielern und Puppen" wurde "Die Blendung" ab 15. Oktober angekündigt. Für die Dramatisierung des Stücks, das corona-bedingt verschoben werden musste, zeichnet Paulus Hochgatterer verantwortlich.

In der Inszenierung der ungarischen Regisseurin Kriszta Szekely ist Anton Tschechows Werk "Drei Schwestern" am 2. Dezember erstmals im deutschsprachigen Raum zu erleben, kündigte die leitende Dramaturgin Julia Engelmayer an. Ebenfalls eine Spielzeit später als vorgesehen steigt am 27. Jänner 2023 die Premiere von Henrik Ibsens "Ein Volksfeind". Die Inszenierung von Anne Bader ist ebenso wie Paul B. Preciados "Ein Apartment auf dem Uranus" (ab 2. Februar) Teil der Veranstaltungsreihe "Transformationsbüro". Gemeinsam mit dem Verein Globart lädt die Spielstätte vier Mal zu "Der utopische Raum" von Ilija Trojanow. Globalen Zusammenhängen und regionalen Verbindungen widmet sich das Bürgertheater unter Leitung von Nele Dick mit der Uraufführung von "Am Beispiel der Kohlrabi".

Neben der Zusammenarbeit bei "Reigen" mit den Salzkammergut Festwochen Gmunden wurde weiters "Don Quijote" von Miguel de Cervantes Saavedra angekündigt. Bei der Koproduktion mit den Vereinigten Bühnen Bozen (Italien) und Panevezio teatras "Menas" (Litauen) werden Darsteller aus drei Ländern auf der Bühne stehen. Dramaturg Thorben Meißner versprach einen "besonderen mehrsprachigen Abend". Premiere ist am 17. März 2023 in der Theaterwerkstatt.

Am 25. März feiert "Pygmalion" von George Bernard Shaw in der Inszenierung von Ruth Brauer-Kvam Premiere, am 6. Mai wird das Siegerwerk des Stückefestes erstmals aufgeführt. Der Gewinner wird heuer im Juni ermittelt. Zum Abschluss der Spielzeit steht am 25. Mai die Uraufführung von Eva Menasses "Dunkelblum" in der Inszenierung von Sara Ostertag auf dem Programm.

Zuletzt konnten einige Gastspiele wegen der corona-bedingten Reiseproblematik nicht gezeigt werden, erinnerte Rötzer. Die Aufführungen sollen in der kommenden Saison nachgeholt werden. Auf dem Programm stehen u.a. Goethes "Faust I" des Schauspielhauses Zürich und "Süden" von Julien Green, ein Gastspiel von Theatres de la Ville de Luxembourg. Zudem wird das zuletzt in der "New York Times" erwähnte Stück "Schwarzes Meer" von Irina Kastrinidis in der Inszenierung von Frank Castorf und Nestroys "Der Talismann" wieder aufgenommen. Lesungen, Stücke für Kinder und Jugendliche sowie Theatervermittlung runden das Programm ab.

Das grüne Wir

Unter dem Titel "Das grüne Wir" soll einerseits der ökologische Fußabdruck der Spielstätte verkleinert werden. Andererseits geht es laut Rötzer um künstlerische Projekte zu Klima- und Umweltschutzthemen, zu sozialer Gerechtigkeit und Gleichheit.

Angesichts einer weiteren Corona-Spielzeit inklusive Lockdown mit Verschiebungen und Absagen seien die "Zahlen nicht mit vergangenen Saisonen vergleichbar", sagte die Geschäftsführerin des Landestheaters, Olivia Khalil. Während normalerweise durchschnittlich 40.000 bis 45.000 Besucher gezählt werden, seien es 2021/22 bisher 24.000. In der kommenden Spielzeit werden erstmals seit 2018/19 die Preise erhöht, kündigte Khalil an. Der Anstieg gehe nicht über die Inflation hinaus, fügte sie hinzu.

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