© Mark Glassner

Was ist los in Niederösterreich

Konzertreihe "musik aktuell" setzt auf Rhythmus

Bei der Konzertreihe "musik aktuell - neue musik in niederösterreich" setzt die diesjährige Kuratorin Ingrid Oberkanins ganz auf Rhythmus und verpasst den rund 100 Veranstaltungen von Aschbach bis Zwettl das lautmalerische Motto "Zkrrsh-Bumm-Doing!". Bis Dezember gelangt an 50 niederösterreichischen Orten perkussive zeitgenössische Musik zur Aufführung. Das stilistische Angebot reicht von Jazz bis Beatbox, von Ethno bis zum Trickfilmprojekt.

Perkussion im Vordergrund

Oberkanins hat aus 200 Einsendungen eine Auswahl getroffen, in der Perkussionsinstrumente im Mittelpunkt stehen. So trifft etwa am 5. März im Zentrum für Interkulturelle Begegnung in Baden beim Konzert des Ensembles "Fori Musicali Austria" europäischer Barock auf orientalische Musik, am 11. März gastiert die Frauenband "Beat Poetry Club" in Piesting, am selben Abend das Richie Winkler Project im Kremser Salzstadl. Weiters treten im Lauf des Jahres unter anderem Albin Paulus mit Maultrommel, Wobblephone und Dudelsack, Louie's Cage Percussion, Marina & The Kats sowie Mamadou Diabate mit Band auf.

"Rhythmus prägt in vielerlei Hinsicht unser Leben. Wir leben im Rhythmus der Gestirne und der Jahreszeiten, im Rhythmus von Tag und Nacht und unseres Herzschlages. Geraten wir aus dem Rhythmus, fühlen wir uns nicht so recht wohl. Oder wir wollen aus einem zu eng getakteten Rhythmus ausbrechen. Eine ungeheure Anzahl an Perkussionsinstrumenten bereichert die Musik aus aller Welt", erläutert die Perkussionistin Oberkanins in einer Aussendung ihre Themenwahl und verweist auf Instrumente wie Surdo, Caxixi, Daf, Kenkeni, Kanjira, Timba, Riqq, Agogo, Guiro, Mbira und Udu.

Vermittlung zwischen Kunst und Veranstaltung

Seit 27 Jahren leitet Gottfried Zawichowski die von ihm gegründete Institution "musik aktuell - neue musik in niederösterreich". Bisher wurden über 1.700 Konzerte, Workshops, Schulprojekte und Installationen an rund 130 Orten im Bundesland durchgeführt. "Wir sind kein Veranstalter, sondern wir fördern Veranstalter, von denen wir circa 400 in unserer Datenbank in Evidenz haben", erklärt der 63-jährige Geschäftsführer der Musikfabrik Niederösterreich mit Sitz in Tulln, Koordinator der "Chorszene NÖ", freischaffende Aufnahmeleiter und Produzent sowie Chorleiter.

"musik aktuell" versteht sich als regional-kulturelle Initiative und als Service-Einrichtung, die zwischen Künstlern und Veranstaltern vermittelt. Musiker und Ensembles reichen zu jährlichen Ausschreibungen Projekte ein, "musik aktuell" bietet den Veranstaltern eine kuratierte Auswahl an und übernimmt bis zu 50 Prozent der Honorare. Zawichowski: "Damit unterstützen wir auch Fair Pay." Ermöglicht wird das mit Unterstützung der Kulturabteilung des Amtes der NÖ Landesregierung und des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport. Diese Partnerschaft hat sich speziell in den schwierigen Corona-Jahren bewährt. "Das Land hat uns nicht hängen lassen. Aber Corona war eine Katastrophe. Einige Veranstalter haben aufgegeben." Der Kurator für 2024 steht auch schon fest: Ernst Molden hat als Thema "Die ewige Ballade - Geschichte(n) erzählen durch Musik" gewählt.

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