Die "Titanic" sticht in Linz in See

© APA - Austria Presse Agentur

Was ist los in Oberösterreich

"Titanic" im Musiktheater Linz: Gigantismus auf der Bühne

Mit rund 150 Beteiligten seinem Namen alle Ehre macht das Musical "Titanic", das am Sonntag im Großen Saal des Linzer Musiktheaters Premiere feiert. "Dass wir ausgerechnet unser personalintensivstes Stück der Saison mitten in der Omikron-Welle machen, ist wirklich ein einzigartiges Timing", schmunzelte auch Dramaturg Arne Beeker bei der Pressekonferenz.

Groß, größer, Titanic

"Das Außergewöhnliche an dem Stück ist der Gigantismus", schlug Regisseur und Choreograf Simon Eichenberger in dieselbe Kerbe. Man versuche alle Mittel, die Theater und Bühne bieten, auszuschöpfen, um die Größe und Dimension dieses Schiffes irgendwie zu bebildern. Denn, so Eichenberger, das Publikum komme nicht nach Linz, um zu erfahren, wie das Musical ausgeht, sondern wie die allseits bekannte Handlung visualisiert und umgesetzt werde.

"Arche Noah der Menschheit"

Wer mit der Erwartung kommt, Jack und Rose aus dem Film wiederzutreffen, der wird - in dieser Hinsicht - enttäuscht werden, denn das Musical erschien ein paar Monate vor dem Film. Es legt den Fokus auf "extrem viele Charaktere und ganz, ganz, ganz viele kleine Geschichten", die wie ein Puzzle zusammengefügt werden, so Eichenberger. Denn das sei die Titanic damals gewesen: "eine Art Arche Noah der Menschheit" und ein Lebenstraum für alle Beteiligten - von den Immigranten in der dritten Klasse bis zum Erbauer.

Die Dimensionen der Produktion zeigen sich auch beim 36-köpfigen Orchester. Der Musikalische Leiter Tom Bitterlich beschreibt die Musik als "eine symphonische Großform", die "sehr filmisch angelegt" ist, mit epischen Melodien, "die die emotionale Ebene noch erhöhen". Die Musik bescherte dem Stück 1997 Tony-Awards für die beste Originalmusik und die beste Orchestrierung - und daneben noch drei weitere als bestes Musical sowie für das Libretto und das Bühnenbild.

Es bleibt nur zu hoffen, dass das Ensemble weitgehend von Ausfällen verschont bleibt und die Titanic am Sonntag tatsächlich zu ihrer Jungfernfahrt aufbrechen kann. Allen Romantik-Fans sei zum Schluss noch verraten: Ein Liebespaar kommt natürlich doch vor - statt Jack und Rose heißen sie im Musical Jim und Kate.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare