© Sujet: Urbanize Festival

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"urbanize!"-Festival: Wie ist die Stadt der Zukunft?

"Strategien des Wandels" lautet das Motto der diesjährigen Ausgabe des "urbanize!"-Festivals, das von 6. bis 10. Oktober im Wiener Stadtentwicklungsgebiet Nordwestbahnhof eine "Neuausrichtung der urbanen Gesellschaft" verhandelt. Auf dem Programm stehen Diskussionen, Workshops, Ausstellungen, Filme und Kunstaktionen, um sich ausgehend vom 150-Jahre-Jubiläum der Pariser Commune "den Möglichkeiten einer demokratischen, sozial gerechten und nachhaltigen Zukunft anzunähern".

Die Pariser Commune gilt als erster dezidiert urbaner Aufstand. Für das Festival ein Anlass, um Strategien des gesellschaftlichen Wandels zu erkunden. Schließlich habe sich in den vergangenen Jahrzehnten ein breites Spektrum an urbanen Initiativen und Bewegungen entwickelt, die auf gesellschaftliche Verhältnisse reagieren und diese zu verändern suchen. "Es gibt viele unterschiedliche Ansätze, um eine demokratische Neuausrichtung von Politik zu erreichen", heißt es in der Ankündigung. Im Rahmen des Festivals gehe man "Fragen nach dem wer, wie und warum" nach.

Das Festival der Stadtforschung seit 2010

"Dabei wird etwa die Frage gestellt, welche Rolle Universitäten für soziale Bewegungen spielen, wie sich politische Strukturen durch einen radikaldemokratischen und feministischen Ansatz ändern lassen, wird Flächengerechtigkeit erprobt, Tanz als Guerilla-Aktion erkundet, Zwischennutzung in Frage gestellt und zu urbanen Freiräumen gearbeitet", gibt Festivalleiter Christoph Laimer Einblicke in das Gebotene. Das "urbanize!"-Festival wird seit 2010 von "dérive - Verein für Stadtforschung" veranstaltet.

Diskussionen, Installationen und Tanz

Den Anfang macht am Mittwochabend ein Vortrag von Zagrebs Vizebürgermeisterin Danijela Dolenec, die als Wissenschafterin und Stadtaktivistin und Kandidatin der munizipalistischen Plattform "Možemo!" zur Politikerin geworden ist. Am Donnerstag wartet man mit dem "Stammtisch+" auf, der sich dem Stadtentwicklungsplan 2035 widmet, parallel findet eine Tour zu Orten historischer Organisationsstrukturen im Wien des 19. Jahrhunderts statt. Die beiden Installationen "Perceptual Grounds" und "Fischgeschichten" sind im Museum Nordwestbahnhof zu sehen, um 16 Uhr widmet man sich unter dem Titel "Fix the system not the Women!" der Frage, "was wir von Unternehmerinnen über die Zukunft der Arbeit lernen können". Der Abend klingt schließlich bei der Diskussion "Hochschulen, Freiräume und soziale Bewegungen" mit Beiträgen aus u.a. Dakar, Mexiko City und Tiflis aus.

In den folgenden Tagen stehen u.a. noch eine Diskussion über die Pariser Commune und die Kommune Wien, zahlreiche Workshops zu Themen wie "Radikale Transformation gerecht gestalten" oder "Mobile Reporting" sowie Filmvorführungen auf dem Programm. Im Filmcasino zeigt man etwa am Sonntag um 13 Uhr "La Bataille de la Plaine" über den Kampf um ein französisches Großprojekt zur Aufwertung eines Stadtteils. Den Abschluss macht am Sonntagabend ein Get-Together in der Festivalzentrale.

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