Albertina Klosterneuburg eröffnet

© Rupert Steiner

Ausstellungen Österreich

Albertina Klosterneuburg feiert Eröffnung

Als "Meilenstein" und "Vision, die Wirklichkeit geworden ist" sieht Albertina-Generaldirektor Klaus Albrecht Schröder die Eröffnung der Albertina Klosterneuburg im ehemaligen Essl Museum am Dienstag, 9. April. Sowohl für das Land Niederösterreich als auch für die "Kulturnation Österreich" sei die Wiederbelebung des neuen Standorts eine "bedeutende Ergänzung des musealen Angebots", so Schröder.

Zur Eröffnung haben Schröder und Constanze Malissa drei Ausstellungen mit insgesamt 150 Werken aus eigener Sammlung kuratiert: "Pop Art - The Bright Side of Life", "Von Hundertwasser zu Kiefer - Vom Symbol der Freiheit zu den Schatten der Vergangenheit" sowie im zweiten Obergeschoß einen Schwerpunkt Skulptur ("Die lädierte Welt"). Ein opulenter Katalog "Kunst der Gegenwart" ist in den Albertina-Shops erhältlich.

Wesentlich größere Hängeflächen

Die Albertina-Bestände zeitgenössischer Kunst beruhen auf drei Pfeilern: der Schenkung von Karlheinz und Agnes Essl, der Stiftung der Familiensammlung Haselsteiner und dem hauseigenen Bestand. Und so begegnet man von Alex Katz über Peter Pongratz bis Franz Zadrazil immer wieder Werken, die auch im Essl Museum schon zu sehen gewesen sind.

Von der amerikanischen Pop-Art über entsprechende österreichische Positionen geht es zu internationaler Malerei des 21. Jahrhunderts. Im linken Flügel ist abstrakte Kunst der 50er- und 60er-Jahre präsent, weiter geht es zu den Wiener Aktionisten (u.a. Nitsch, Brus, Frohner) und zur deutschen Gegenständlichkeit. Ein Raum ist Anselm Kiefer gewidmet, ein weiterer Maria Lassnig (Schröder: "Die wichtigste Malerin des 20. Jahrhunderts, nicht nur Österreichs, sondern überhaupt"). Im zweiten Obergeschoss bilden Skulpturen einen Schwerpunkt (u.a. West, Wurm, Meese, Quinn). Hier, so Schröder, wird "das Leiden, das durch den Menschen in die Welt kommt", zum Thema.

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Durch Umbauten der Durchgänge konnten die Hängeflächen wesentlich vergrößert werden. Heinz Tesar war vor seinem Ableben - Schröder und Karlheinz Essl hatten ihn noch im Künstlerheim Baden besucht - in die Pläne der erforderlichen Adaptierungen (betreffend u.a. Raumstruktur, Lichtverhältnisse, Klimatechnik, Photovoltaik, Isolierung, Sicherheitssystem) involviert und zeigte sich einverstanden.

Neues Ausflugsziel in Niederösterreich

Für die Öffnung des ehemaligen Essl Museums als Albertina Klosterneuburg wurden keine zusätzlichen öffentlichen Fördermittel in Anspruch genommen. Allerdings ist Schröder dankbar für die Partnerschaft mit dem Verbund, der die laufenden Kosten in den kommenden Jahren übernehmen wird. Ob es neben dem Ausstellungs- und Kunstvermittlungsbetrieb - z.B. wird wieder ein Kinderatelier ins Leben gerufen - auch ein musikalisches und/oder literarisches Veranstaltungsprogramm geben wird, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen: "Grundsätzlich werde ich immer auf den Bedarf, auf die Nachfrage reagieren. Zusatzangebote sind auch eine Frage der Finanzierung", so Schröder, der hofft, dass sich die "Museumsmarke" Albertina als starker Publikumsmagnet erweisen wird.

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Freier Eintritt zur Eröffnung

Am ersten Eröffnungswochenende, am 13. und 14. April, kann das Museum bei freiem Eintritt besucht werden. Darüber hinaus gibt es am Samstag und Sonntag auch kostenlose Führungen. Anmeldung ist nicht erforderlich, es gilt "first come, first served". 

Das ganze Wochenende über können Kinder und Erwachsene gleichermaßen im offenen Atelier unterschiedliche künstlerische Techniken kostenlos ausprobieren. Dies soll auch an den weiteren Wochenenden angeboten werden.

Die Albertina Klosterneuburg wird zunächst bis 2. November jeweils von Donnerstag bis Sonntag geöffnet sein. Albertina-Geschäftsführerin Renate Landstetter betonte, dass für diesen dritten Standort keine zusätzlichen Basissubventionen seitens Bund oder Land in Anspruch genommen werden, sondern die Finanzierung durch die "hohe Ertragsfähigkeit" der Albertina und eine Partnerschaft mit dem Verbund gewährleistet sei.

>> Ebenfalls unlängst eröffnet: Wiener Aktionismus Museum (WAM)

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