© Elfie Semotan

Ausstellungen Österreich

Elfie Semotan mit neuer Schau in Linz

Bewusst mit Konventionen brechen - so lässt sich ein grundlegender roter Faden im Werk Elfie Semotans beschreiben. In ihrer aktuellen Ausstellung im Francisco Carolinum Linz zeigt sie bis 28. Juli 2024 einen Querschnitt ihres Schaffens. In ihren Bildern aus rund 50 Jahren sucht sie immer nach der Darstellung abseits der klassischen Fotografie zur jeweiligen Zeit.

Tiefe Freundschaften in der Kunstszene

Ein Beispiel: Für das Bild "Gerhard Friedl" aus dem Jahr 2009 sollte sie die edle Kleidung eines Herrenausstatters ins Bild setzen. Semotan wollte auch hier weg vom Gängigen der klassischen Modefotos, "so weit wie möglich. Darum geht es", sagt sie. In hartem Licht und mit ungewöhnlicher Pose und Farbgebung positioniert sich das Ergebnis weit weg vom ästhetischen Idealtypus der damaligen glamourösen Modefotos.

Wesentlich für ihre Arbeit sei auch die kreative Freiheit, die sich Semotan durch tiefe Freundschaften mit Künstlern und Designern erworben hat. Diese habe ihr erst ermöglicht, nach eigenen künstlerischen Kriterien erfolgreich in der Mode- und Werbebranche zu bestehen.

Nicht nur die Modefotografie Semotans ist in Linz zu sehen, sondern auch Stillleben, Porträts und inszenierte freie Arbeiten. Den Auftakt für die Besucher macht eine Neuinterpretation des Bildes "o.T. (Birkenwald)" von 1999. Die geisterhaft leicht verschwommenen Birkenstämme aus einem Wald in New York führen wie eine Kulisse in mehrfachen, leicht abgewandelten Varianten vom Eingangsbereich weg in die Ausstellung hinein.

Weitere Ausstellungen im Francisco Carolinum

Parallel dazu laufen zwei weitere Ausstellungen im Linzer Museum. Adrian Sauer beschäftigt sich unter dem Titel "Truth Table" intensiv mit dem Themenkomplex der Fotografie und deren Theorie im digitalen Zeitalter. Was bedeutet es zum Beispiel, wenn die Basis der Fotos heute ein Quellcode ist? Bis zu welchem Grad der Bildbearbeitung steht das Foto heute noch für die Wirklichkeit? Fragen wie diese bildet der Künstler in teils abstrakten Fotografien ab, aber auch mittels Audio, Video und Texttafeln.

Der in New York lebende Künstler und Programmierer Steve Pikelny wiederum taucht tief in die Welt der Blockchains, der NFTs und ins Metaverse ein. Dabei entstehen sogar wieder analoge Ausstellungsbeiträge, wie die veränderten Dollarnoten im Erdgeschoß des Francisco Carolinum. Diese Geldscheine - sonst ja nicht legal herstellbar - wurden auf Basis von Anleitungen für Tintenstrahldrucker trotzdem erzeugt.

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