© Herbert W. Franke / www.ooekultur.at

Ausstellungen Österreich

"Computerkünstler der ersten Stunde": Herbert W. Franke-Schau in Linz

Er ist ein Grenzgänger zwischen Kunst und Wissenschaft: der österreichische Science-Fiction-Autor, Medienkünstler, Mitbegründer der Linzer Ars Electronica und Physiker Herbert W. Franke. Zu seinem 95. Geburtstags am 14. Mai widmet ihm die OÖ Landes-Kultur GmbH eine Ausstellung im Francisco Carolinum in Linz. "Herbert W. Franke Visionär" ist ab Mittwoch bis zum 12. Juni zu sehen.

"Computerkünstler der ersten Stunde"

Die Ausstellung beleuchtet die unterschiedlichen Facetten seines Lebens. Geboren wurde Franke 1927 in Wien, wo er auch Physik, Chemie und Philosophie studierte und in theoretischer Physik promovierte. Von 1951 bis 1956 gab es bereits erste Veröffentlichungen als Autor. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit, der er auch unter den Pseudonymen Sergius Both und Peter Parsival nachging, hat sich Franke immer mit neuen Medien und Technologien auseinandergesetzt. Bereits in den 1950ern gab es von ihm etwa Ausstellungen mit Computerkunst im Wiener MAK.

"Als Computerkünstler der ersten Stunde" experimentierte er 1952 mit generativer Fotografie, "nutzte aber bereits 1954 zuerst einen analogen Computer und dann ab den sechziger Jahren die ersten Großrechner für seine abstrakte 'algorithmische' Kunst nach mathematischen Prinzipien", wie es bei der Pressepräsentation am Montag hieß. 1979 begründete er das Ars Electronica Festival in Linz mit. Ab den 2000er-Jahren war er ein Vordenker des Metaverse, mit seiner mit Susanne Päch aufgebauten und betriebenen 3D-Welt "Z-Galaxy" - einem Areal wechselnder Ausstellungen auf der Internet-Plattform Active Worlds. Gemeinsam mit Genoveva Rückert kuratiert Päch die Ausstellung in Linz.

Frankes Interesse am Inneren vieler Dinge ist er zudem im wahrsten Sinne des Wortes als Höhlenforscher nachgegangen. So hat er zahlreiche Großhöhlen im Dachsteinmassiv ersterforscht. Heute lebt er in der Nähe von München.

2007 wurde Franke mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse ausgezeichnet. Bereits zuvor erhielt das Mitglied des deutschen PEN-Clubs den Dr.-Benno-Wolf-Preis des Verbandes der deutschen Höhlen- und Karstforscher für Verdienste in der Höhlenforschung und den Computerkunstpreis der Vereinigung Deutscher Software-Hersteller.

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