Beethoven Opus 360

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Ausstellungen Wien

Mit der VR-Brille durchs Haus der Musik: "Beethoven Opus 360"

Wir befinden uns in einem eleganten, runden Saal. Das Gen-Z-Publikum feuert den herausfordernden Wortkünstler in der Mitte an. Selbstbewusst fordert er den nächsten Gegner zum Rap-Battle auf. Ein eher altmodisch gekleideter Mann stolpert in die Mitte. Es ist niemand geringeres als Ludwig van Beethoven und er braucht unsere Hilfe, um in Windeseile ein siegreicher Hip-Hopper zu werden.

Nein, das ist nicht der Anfang eines gewagten Jugendromans, sondern der Inhalt der neuen, immersiven Ausstellung “Beethoven Opus 360” im Wiener Haus der Musik. Von Anfang März bis 23. Juni wird die Virtual-Reality-Schau im HdM Halt machen, um dann seine Tour durch den deutschsprachigen Raum fortzusetzen.

Neue Einblicke in Beethovens Welt

Mittels VR-Brillen und Noise-Cancelling-Kopfhörern sollen die BesucherInnen in die virtuelle Welt eintauchen, für das interaktive Element sorgt eine Fernbedienung. In sieben Kapiteln erschließt sich spielerisch das Leben und Wirken Beethovens. Trockenes Faktenlernen gibt es hier nicht, dafür soll man einen neuen Zugang zur klassischen Musik und Beethoven bekommen.

Nach der Pandemie sind viele Kulturinstitutionen immer noch mit einem Rückgang ihres Publikums konfrontiert. Nicht zuletzt stellt man sich branchenübergreifend die Frage: Wie kann man mehr junge Menschen für Kultur begeistern? Passend also, dass die angesprochene Generation in diesem Fall gleich selbst die Antwort darauf gibt, denn die Erfinder von “Beethoven Opus 360” sind erst 19 und 23 Jahre alt.

Victor und Arthur Abs haben "Beethoven Opus 360" erdacht.

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Rebellischer Komponist, rebellisches Genre

Das Brüderpaar Victor und Arthur Abs gründete nach der Matura den gemeinnützigen Verein “agon e.V.”, der sich der kreativen Kulturvermittlung verschrieben hat. Als 2020 anlässlich seines 250. Geburtstages das Beethoven-Jahr zelebriert wurde, nahm die Idee Gestalt an. “Beethoven war ein Systemsprenger”, betonen die Brüder Abs. Deshalb eigne sich das unangepasste und rebellische Musikgenre auch so gut dafür, den Komponisten in die heutige Zeit zu holen.

Für die Texte, die das Herzstück der immersiven Schau bilden, hätten sich die beiden aber Hilfe von deutschen Rappern geholt. “Das gesamte Team hat gemeinsam an der Endfassung gefeilt”, so Victor Abs. “So etwas hat es zuvor noch nie gegeben, wir hatten also keine Vorbilder”, ergänzt Arthur.

Beethoven Opus 360

HdM-Direktor Simon K. Posch, "agon e.v."-Vorstände Arthur und Victor Abs und Wien-Holding-Direktor Kurt Gollowitzer stellen "Beethoven Opus 360" vor. (v. l. n. r.)

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Tourende Sonderausstellung

Trotz dier schwierigen Stellung als “Prototyp” hat zuerst das Beethoven-Haus Bonn und nun auch das Wiener Haus der Musik die Ausstellung unter ihre Fittiche genommen. “Bis Juni wollen wir die Schau so vielen Schulgruppen wie möglich zugänglich machen”, so Simon Posch, Direktor des HdM. "Aber natürlich steht “Beethoven Opus 360” ebenso den regulären BesucherInnen offen."

Die Sonderausstellung wird nach der Österreich-Premiere in diversen Kultureinrichtungen Halt machen. Die deutschlandweite Tour durch Schulen läuft schon, außerdem ist eine Präsentation vor großem Publikum in Zürich geplant.

Mit VR-Brille und Fernbedienung in eine andere Welt eintauchen.

Mit VR-Brille und Fernbedienung in eine andere Welt eintauchen.

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BEETHOVEN OPUS 360: Alle Infos

  • Adresse: 
    • Haus der Musik – Seilerstätte 30, 1010 Wien
  • Öffnungszeiten: 
    • Täglich geöffnet von 10:00 - 22:00 Uhr
  • Die Sonderausstellung läuft von 1. März bis 23. Juni 2023
  • Tickets gibt es hier.

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