Für "Walk of Fame" werden Fotos mit Grafikinstallationen verschränkt

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Ausstellungen Wien

Gegen das Vergessen: Theatermuseum startet Intervention

Persönlichkeiten des Wiener Theaterlebens

"Wir haben 14 Persönlichkeiten ausgewählt. Wir hätten auch Hunderttausend auswählen können", unterstrich Theresa Eckstein die schiere Quantität jener Biografien, die bis heute nicht erzählt würden. Die Theaterwissenschafterin zeichnete mit Birgit Peters für jene Lehrveranstaltung verantwortlich, aus der heraus das Projekt entstanden ist. Mittels lebensgroßer Figuren, die sich als Hybride aus grafischer Silhouette und eingewobenem Foto über das Theatermuseum verteilen, werden die Biografien der einzelnen Persönlichkeiten nähergebracht, die in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts das Wiener Theaterleben prägten. Da finden sich etwa die Dramatikerin Else Feldmann, die Komponistin Camilla Frydan, die Theaterhistorikerin Helene Richter, der Kritiker Siegfried Löwy oder mit Bernhard Krakauer einfach ein Theaterliebhaber, dessen Sammlung an Theaterzetteln mittlerweile ins Archiv des Instituts gewandert ist.

 "Walk of Fame" als Projekt gegen Antisemitismus

"Wie kann Empathie erzeugt werden aus einer profunden wissenschaftlichen Arbeit?", umriss Birgit Peters die Herausforderung des "Walk of Fame". Als vermittelndes Medium hat man dabei die Gestalt einer Zeitschrift gewählt, die als Ausstellungsbuch fungiert. Die einzelnen Aufsteller tragen die jeweiligen Porträts als Einlage, mit denen sich Besucherinnen und Besucher gleichsam einen unkonventionellen Katalog selbst zusammenstellen können.

Es sind die gefundenen Elemente als Endpunkt einer Spurensuche, wobei die Intervention im Theatermuseum nur den Auftakt einer längeren Reise darstellen dürfte. Zum Projekt wurde eine Internetseite aufgesetzt, mittels QR-Code gibt es weiterführen Informationen, und das Projekt soll als Forschungsplattform fortgeführt werden. Zahlreiche weitere Institutionen haben überdies bereits Interesse an dem Format gezeigt.

"Dieses Projekt ist eines, das mir ganz besonders am Herzen liegt", unterstrich Theatermuseumsdirektorin Marie-Theres Arnbom bei der Präsentation der Intervention in ihrem Haus, die leider angesichts der aktuellen Lage in Israel und der darauffolgenden Welle des Antisemitismus eine ungeahnte Aktualität erfahren habe: "Es ist ein deutliches Statement gegen Antisemitismus, gegen Verfolgung, gegen Vertreibung."

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