Gänsebraten mit karamelisierten Zwiebel, Knödel, Rotkraut und Bratensaft auf einem grauen Teller

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Ganslessen in Wien zu Martini: Lokal-Tipps

Es ist mal wieder soweit: Wenn der November naht, machen sich auch die heimischen Restaurants für den traditionellen Martinischmaus rund um den 11.11. bereit. Aber woher kommt eigentlich dieser Brauch?

Die Martinsgans wird am Martinstag gegessen, dem Ehrentag des christlichen Heiligen Martin von Tours. Als er zum Bischof geweiht werden sollte, hat er sich der Legende nach in seiner Bescheidenheit in einem Gänsestall versteckt. Doch das laute Geschnatter der Gänse verriet seinen Aufenthaltsort und er wurde entdeckt. Seitdem gilt der Bischof Martin von Tours als Schutzpatron der Gänsezucht. Zu diesem Anlass wird seit jeher eine gebratene Gans an diesem Tag gegessen.

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Tipps fürs Gansl-Essen:

Ob man nun eine Gans selbst zubereitet oder dafür ins Restaurant geht: Nicht alle Gänse stammen aus artgerechter Haltung – Gansl ist eine nicht unumstrittene Delikatesse. Wer also nicht nur Wert auf Geschmack, sondern auch auf Qualität und möglichst geringes Tierleid legt, sollte auf folgende Dinge achten:

  • Keine Gans aus dem Ausland kaufen: Im Ausland sind Stopfgänse teilweise leider noch Usus. Obwohl das so genannte "Stopfen" sprich die Zwangsernährung von Gänsen und Enten in Österreich längst untersagt ist, kann diese qualvolle Methode bei importierten Tieren sehr wohl noch angewandt worden sein. Das heißt, dass die Vögel mehrmals täglich mit einem mit Fett angereicherten Maisbrei zwangsernährt wurden. Die Menge wird dabei gesteigert und liegt am Ende bei mehr als dem Doppelten als zu Beginn. Gleichzeitig vergrößert sich die Leber auf das bis zu Zehnfache. Was das für die Tiere bedeutet, kann man sich leicht ausmalen.
  • Besser Bio: Das alles kann vermieden werden, wenn man bewusster einkauft. Also: Wenn schon Ganslessen, dann am besten eine heimische, qualitative Biogans aus Weidehaltung. In kontrollierten Biobetrieben sind die Haltungsbedingungen nämlich deutlich besser und das bewirkt darüber hinaus eine bessere Qualität. Nebenbei unterstützt man so auch Betriebe und regionale Produkte aus Österreich.
  • In Lokalen auf Qualitätssiegel achten: Auch bei Lokalen kann man sich im Vorfeld erkundigen, bzw. weisen viele Restaurants deutlich auf die Qualität bereits hin, wie etwa mit der Herkunft der Tiere oder durch die „Natürlich gut essen“-Auszeichnung: Bei diesem Programm von OekoBusiness Wien werden Gastronomiebetriebe beraten und dann in Gold, Silber oder Bronze ausgezeichnet – je nachdem, wie gut sie die Bio- und Nachhaltigkeitskriterien von „Natürlich gut essen“ umgesetzt haben.

Wer also wissen möchte, wo es wirklich gute Gänse zur Martinizeit gibt, findet hier einige Empfehlungen:

Lindbergh

Das Lindbergh in Wien-Penzing bietet traditionelle österreichische Küche mit viel Liebe zum Detail. Zu Martini wird ab 17. Oktober Gansl mit Rotkraut, Erdäpfelknödel und glasierten Maroni aufgetischt – solange der Vorrat reicht.

Adresse:
Linzer Straße 179, 1140 Wien.

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag: 17:00 - 22:30 Uhr
An Feiertagen geschlossen

Fromme Helene

Nicht nur der Name ist freundlich und ansprechend, auch das Ambiente des Lokals in der Josefadt lädt zum Verweilen ein und das seit fast 50 Jahren. Inhaber Michael Vogel betreibt das Lokal nun schon seit über 20 Jahren (auch seine Liebe zum Theater ist hier überall sichtbar). Gebratenes Gansl mit Rotkraut und vielem mehr wartet als Herbst-Schmankerl.

Adresse:
Josefstädter Straße 15 / Lange Gasse 33, 1080 Wien

Öffnungszeiten:

Täglich von 11:00 bis 00:00 Uhr - warme Küche bis 23:00 Uhr

Ulrich

Im Ulrich sind von 19. Oktober bis 15. November die Ganslwochen angesagt. Das beliebte Lokal im 7. Bezirk serviert regionale Weidegans aus dem Südburgenland mit den klassischen Beilagen. Und passend zur Gans stehen auch ein "Zwetschken-Thymian-Bellini" (auch alkoholfrei verfügbar), eine Gänseleber Crème Brûlée und eine Ganslcreme-Suppe auf der Karte. Viel Auswahl für die Ganslzeit also. Um Vorbestellung wird gebeten!

Adresse:
Sankt-Ulrichs-Platz 1, 1070 Wien

Öffnungszeiten:
Montag - Freitag: 07:30 - 01:00
Samstag, Sonntag & Feiertage: 09:00 - 01:00

Handwerk Restaurant

Küchenchef Christoph Stiglitz und seiner Truppe im Handwerk tischen ab dem 13. Oktober köstliches Bio-Gansl auf. Neben der knusprigen Weidegans stehen auch weitere Schmankerl, wie Gansl-Einmachsuppe, gebratene Gänseleber und Ganslragout zur Auswahl. Auch gibt es eine "Gans-Spezial" für vier Personen.

Adresse:
Neubaugürtel 34-36, 1070 Wien

Öffnungszeiten:

Frühstück:
Montag – Freitag: 07:00 - 10:00 Uhr
Samstag & Sonntag: 07:00 - 10:30 Uhr                 
Jazzbrunch: Sonntag: 12:00 - 15:00 Uhr
À la carte: Montag – Sonntag: 12:00 - 23:00 Uhr
(Küche bis 22:00 Uhr)

Specht

Österreichische Küche in Bio-Qualität: Im Specht ist ab 31. Oktober Ganslzeit. Die Karte mit Gansl-Suppe, einer Original Weinviertler Bio Weidegans und einem Amarena-Kirsch-Mascarpone-Dessert kann entweder einzeln oder als 3-Gänge-Menü um 62,- Euro pro Person genossen werden. Nur mit Voranmeldung.

Adresse:
Bäckerstraße 12, 1010 Wien

Öffnungszeiten:
Dienstag - Samstag: 16:00 - 24:00 Uhr
Küche: 17:00 - 22:00 Uhr

Heuriger Helmut Krenek

Der Heurige Krenek gehört zu den Wiener "Weidegans-Pionieren" und bietet ab 3. November bis 3. Dezember Gansl für bis zu sechs Personen an. Dabei bezieht das Lokal seine Mostviertler Weidegänse ausschließlich vom Meierhof bei Haag regionale Qualität also. Reservierung dringend empfohlen!

Adresse:
Stammersdorfer Kellergasse 131, 1210 Wien

Öffnungszeiten:
Freitag und Montag ab 16:00 Uhr
Samstag, Sonn- und Feiertag ab 12:00 Uhr

Ganlszeit im Bootshaus

"Mit Vollgans voraus!" heißt es zur Ganslzeit im Boothaus vom 16. Oktober bis 12. November. Neben der gebratenen Gans mit Maroni-Rotkraut und Erdäpfelknödel gibt es weiters eine Gansleinmachsuppe und auch eine vegane Variante "Gans ohne Gans".

Adresse:
An der unteren Alten Donau 61, 1220 Wien

Öffnungszeiten:
Montag - Freitag: 11:30 - 23:00 Uhr
Samstag, Sonntag & Feiertag: 09:00 - 23:00 Uhr

Napoleon:

"Nicht Gans normal!": Auch im Napoleon in Kagran gibt es ab dem 16. Oktober gebratene Gans. Und als Nachschlag werden Rotkraut und Erdäpfelknödel aufgetischt, so viel das Herz begehrt. Mahlzeit!

Adresse:
Kagraner Platz 33, 1220 Wien

Öffnungszeiten:
Montag – Sonntag: 11:30 – 23:00 Uhr
Küchenschluss: 21:30 Uhr

Café Mozart bei der Oper:

Zum Ganslessen trifft man sich auch gerne im Café Mozart neben der Albertina, heuer vom 30. Oktober bis 12. November. Dabei gibt es auch hier die "Gans ohne Gans" als vegane Variante. Zusammen mit den vorherigen zwei genannten Restaurants bieten alle drei Lokale eine österreichische Freilandgans vom "Schintbauernhof" der Familie Langmayr an.

Adresse:
Albertinaplatz 2, 1010 Wien

Öffnungszeiten:
Montag - Sonntag: 08:00 - 24:00 Uhr

Luftburg - Kolarik im Prater

Auch im Wiener Prater läuft die Ganslzeit vom 18. Oktober bis 12. November, auf der saisonalen Speisekarte stehen Bio-Weidegänse aus artgerechter und streng kontrollierter Bio-Haltung aus dem Waldviertel.

Adresse:
Prater 128, 1020 Wien

Öffnungszeiten:
Montag – Donnerstag: 16:00 – 23:00 Uhr,
Freitag – Sonntag & Feiertag: 11:00 – 23:00 Uhr,
Warme Küche bis 21:00

Wer aber lieber auf Gans verzichten will, findet auf events.at noch viele weitere Restaurant- und Lokal-Empfehlungen:

-> Weiter lesen: Essen gehen in Wien.

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