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© Claudia Rohrauer

Claudia Rohrauer - The Ilford-project (is developing)

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19:00 - 23:59
Bildraum 01

Die kürzlich mit dem Outstanding Artist Award 2020 in der Sparte Künstlerische Fotografie ausgezeichnete Künstlerin präsentiert ein im Jahr 2019 entstandenes Projekt: Ausgehend von Recherchen zur Gründungsgeschichte des englischen Fotopapierherstellers ILFORD vor rund 140 Jahren und Busfahrten nach Ilford, dem namensgebenden Londoner Stadtteil während eines dortigen Arbeitsaufenthaltes, kreist The ILFORD-project (is developing) um den Faktor Zeit als historische Zeitspanne, als kontinuierliche Entwicklung sowie als Dauer des künstlerischen Prozesses. Verschiedene Realitäten treffen aufeinander: der Markenname ILFORD und sein Ursprungsort, die Gegenwart des Ortes und seine fotografiespezifische Vergangenheit. Zugleich konfrontiert es das von Rohrauer entwickelte Arbeitskonzept mit den unvorhersehbaren Drehungen und Wendungen des künstlerischen Prozesses sowie mit den dazugehörigen assoziativen Abschweifungen. Eine Kartografie des Weges von der Idee und theoretischen Konzeption hin zu einer abstrahierten Vorstellung - der Weg vom Forschungsfeld ins Atelier.

Fotografische und filmische Aufnahmen in Farbe und Schwarz-Weiß von den Busfahrten und Erkundungen in Ilford werden mit Aufnahmen aus dem Atelier in East London sowie mit Bildmaterial aus der Recherche und Textfragmenten kombiniert, um auf diese Art gängige wissenschaftliche Dokumentationsstrategien mit anekdotischen sowie poetischen Erzählformen zu verweben. Der Faktor Zeit tritt hier ein weiteres Mal in Erscheinung - in seiner Qualität als flüchtiger Zeitpunkt in Form der Momentaufnahme aber auch als sequenzielle Abfolge mehrerer Momentaufnahmen. Betrachterkonventionen von Standbild und Bewegtbild sowie in Bezug auf die zeitlichen Konnotationen von Schwarz-Weiß- und Farbbild werden einerseits sichtbar gemacht, andererseits vermischt und somit aufgehoben bzw. dekonstruiert.

Im Bildraum 01 werden die einzelnen Elemente in einen räumlichen Zusammenhang zueinander gestellt. Die oben beschriebenen prozessualen und kartografischen Aspekte der Arbeit werden in den Raum übersetzt und so für die Betrachter*innen durch deren eigene physische Bewegung im Ausstellungsraum erfahrbar und nachvollziehbar gemacht.