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Lisz Hirn zu Gast bei Renata Schmidtkunz

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Renata Schmidtkunz im Gespräch mit Lisz Hirn, Philosophin, Publizistin.

"Geschlechterverhältnisse lassen sich nur verändern, wenn sie radikal hinterfragt werden."

Es ist wieder schick, sich "neokonservativ" zu nennen. Mit gefährlichen Folgen für Frauen. Sagt die Philosophin und Publizistin Lisz Hirn in ihrem Buch "Geht´s noch! Warum die konservative Wende für Frauen gefährlich ist."

Eine "richtige" Frau ist so: Sie übernimmt das Gros der Erziehungs- und Hausarbeit, ist für ihre Kinder immer verfügbar und stellt die Bedürfnisse der Familie über die eigenen. Außerdem ist sie gut ausgebildet, schlank und sexuell attraktiv.
Aber warum ist das so, nach mehr als 40 Jahren autonomer Frauenbewegung und institutionalisiertem Feminismus in Form von Frauenministerium und Frauenabteilungen in den Ländern und Magistraten?

Für die 1984 in Leoben geborene Lisz Hirn, Obfrau des Vereins für praxisnahe Philosophie und im Vorstand der Gesellschaft für angewandte Philosophie, liegen die Ursachen der Rückkehr traditioneller Rollenbilder in der Angst vieler Männer vor der Übermacht der Frauen. Aber, so die sich an der Praxis orientierende Hirn: nicht alle Frauen haben von Emanzipation und Feminismus profitiert. "Dafür, dass Frauen aus privilegierten sozialen Schichten Fortschritte in Richtung Gleichstellung machen, Frauenquoten nutzen, wirtschaftlich unabhängig leben können, bezahlen die anderen einen hohen Preis." Feminismus auf gehobenem Niveau als Folge des neoliberalen Selbstoptimierungsdenken? Jede Frau eine Schmiedin ihres eigenen feministischen Könnens und Glücks? Besser wäre es, sagt Hirn, danach zu fragen, wie wir miteinander leben wollen und was Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichberechtigung bedeuten.