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Sasha Filipenko, Olga Grjasnowa - Der verlorene Sohn & Rote Kreuze

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Olga Grjasnowa und Sasha Filipenko sind gleich alt. Sie ist in Aserbaidschan geboren, er in Weißrussland. Sie lebt in Berlin, er in St. Petersburg. Sie schreibt auf Deutsch, er auf Russisch. Beide verknüpfen in ihren Romanen Geschichte mit Geschichten. Moderation: Ines Schütz und und Ruth Altenhofer, die auch übersetzt. Deutsche Lesung: Michael Kolnberger.

In „Der verlorene Sohn“ (Aufbau Verlag, 2020) erzählt Grjasnowa von einem Kind, das zwischen zwei Kulturen und zwei Religionen steht und seine Identität sucht. Akhulgo, Nordkaukasus, 1839: Jamalludin wächst als Sohn eines mächtigen Imams auf. Im Kaukasische Krieg von der russischen Armee bedrängt, muss ihn der Vater den Feinden als Geisel geben. Am Hof des Zaren in St. Petersburg ist der Junge zwischen der prächtigen Welt und der Sehnsucht nach seiner Familie hin- und hergerissen.

In „Rote Kreuze“ (Diogenes Verlag, 2020, übersetzt von Ruth Altenhofer) erzählt Sasha Filipenko eine Lebensgeschichte, die das russische 20. Jahrhundert umspannt. Tatjana Alexejewna ist über 90 und offenbart ihrem neuen Nachbarn ihr Schicksal. Moskau, 1941: Die alleinerziehende Fremdsprachensekretärin im Außenministerium soll eine Liste mit Kriegsgefangenen in Rumänien übersetzen. Darauf entdeckt sie den Namen ihres verschollenen Mannes.

Olga Grjasnowa, geboren 1984 in Baku, kam mit 11 Jahren nach Deutschland und studierte u.a. in Russland, Israel und der Türkei. Ihr letztes Buch „Gott ist nicht schüchtern“ (2017) hat sich 50.000 mal verkauft.

Sasha Filipenko, geboren 1984 in Minsk, lebt als Schriftsteller, Journalist, Drehbuchautor, Moderator, Gag-Schreiber für eine Satire-Show und leidenschaftlicher Fußballfan in St.Petersburg.