© Matthias Horn

Theater

Stadt der Affen

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Ambivalent, surreal-poetisch, unverblümt: Die Theaterwelten, die die belgische Regisseurin Lies Pauwels mit Schauspieler*innen und Gruppen von nicht-professionellen Darsteller*innen auf die Bühne bringt, sind etwas Einzigartiges in der deutschsprachigen Theaterlandschaft.

Stets sucht Pauwels die größtmöglichen Widersprüche miteinander ins Spiel zu bringen und umkreist dabei ebenso sensibel wie vielschichtig gesellschaftliche Tabuzonen mit den Mitteln der Kunst.

Für das Burgtheater entwickelt Lies Pauwels nun erstmals in Österreich einen Theaterabend. Gehörlose Jugendliche und junge Erwachsene aus Wien proben gemeinsam mit Schauspieler*innen des Ensembles. Das Stück entsteht dabei unmittelbar aus dem in Improvisationen entwickelten Material aller Darsteller*innen im Probenprozess: Sie üben Kommunikation genau dort, wo diese stockt, wenn nämlich ein wichtiges künstlerisches Mittel der Schauspieler*innen, das gesprochene Wort, nicht mehr unmittelbar gehört werden kann – und in umgekehrter Richtung die Gebärdensprache nichts mehr ist als Gesten ohne Bedeutung. Das Theater muss für STADT DER AFFEN vieles, was es zu wissen und zu können glaubt, verlernen: eine bestimmte Logik des Sprechens, der Kommunikation, der Macht. Es muss sich verändern, vielleicht leise werden oder ganz laut, bis eine neue Form gefunden ist, in der wir uns neu begegnen und erneuert verstehen werden können.