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Jiddische Lieder und mehr beim 18. KlezMORE-Festival

Eine musikalische "Reise von Europa nach Amerika" mit Sängerin Ethel Merhaut und den Wladigeroff Brothers steht am Beginn des Wiener KlezMORE-Festivals, das am Samstag in seine 18. Ausgabe startet. Danach stehen bis 21. November nicht nur Konzerte mit Liedgut der jüdischen Kultur inklusive jeder Menge Klezmer, sondern auch livebegleitete Stummfilmmatinees und Workshops am Programm.

"Tif Vi Di Nakht" lautet der Titel des Eröffnungsabends, der in die 20er- und 30er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts entführt. Merhaut und ihre Begleitband verbinden im Lorely Saal im Penzig jiddische und deutschsprachige Songs und blicken mit Chansons, Klezmer und Swing auf die goldene Zeit der Film- und Unterhaltungsmusik zurück. Tags darauf steht eine zweite Eröffnungsgala im Metropol an. Die Bühne teilen sich die Kombo Lebedik, deren Mitglieder aus Litauen, Niederlande und den USA stammen und die jiddische Liedtradition nachzeichnen, und die Tradition-Jazz-Formation New Ohr Linz.

Doppelte Eröffnung & doppelter Abschluss

In den nachfolgenden zwei Wochen bietet das Festival rund ein Dutzend weiterer Gigs. Mit dabei sind etwa Biz & Shevchenko und ihr russisch-jüdisches Kabarett (9.11., Sargfabrik), Klezmer Reloaded mit Tini Kainrath (11.11., Theater Akzent), Steve Gander & Friends, die gemeinsam mit dem Sistas Chor ein Leonard-Cohen-Tribute auf die Bühne bringen (13.11., Porgy & Bess) und Isabel Frey mit linken Protestliedern sowie der ehemalige Wiener Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg, der in Begleitung von Roman Grinberg und Sasha Danilov als Sänger und Geschichtenerzähler auftritt (beide 14.11., Lorely Saal).

Angesichts zweier Eröffnungsabenden müssen es auch zwei Schlussgalas sein. Nummer 1 wird am 20. November vom österreichischen Quintett Troi im Lorely Saal bestritten, den zweiten und endgültigen Festivalschlusspunkt setzt am 21. November (Metropol) dann das neunköpfige international besetzte Vienna Klezmore Orchestra mit Ethel Merhaut als Gast, die somit das Festival nicht nur eröffnen, sondern auch beschließen darf.

Abseits des Konzertreigens wartet KlezMORE einmal mehr mit einem Rahmenprogramm auf. Neben Musikworkshops und Jamsessions gibt es an allen drei Festivalsonntagen eine Stummfilmmatinee mit Livevertonung im Filmhaus Kino Spittelberg. Zu sehen sind "Die Sklavenkönigin" aus 1924 (7.11.), "Schloss Vogelöd" aus 1921 (14.11.) und mit "Als ich tot war" und "Ich möchte kein Mann sein" zwei Kurzkomödien von Ernst Lubitsch aus den Jahren 1915 und 1918.

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