25 Nov 2024 Fil Bo Riva - Modern Melancholia Tour 2024 An mehreren Orten 25 Nov 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 28 Nov 2024 Pöbel MC - Dissputation 2024/2025 An mehreren Orten 29 Nov 2024 Peter Filzmaier & Armin Wolf An mehreren Orten Was ist los in Wien? Was ist los in Wien? Zurück Zur Was ist los in Wien? Übersichtsseite Wien entdecken Insidertipps für Wien Fortgehen in Wien Essen gehen in Wien Ausstellungen in Wien Kabarett in Wien Theateraufführungen in Wien Flohmärkte Wien & NÖ Neues aus Wien Vergünstigungen bei Events & mehr: Was kann der Vorteilsclub der Stadt Wien? Veranstaltungen in Wien, die du 2023 nicht verpassen solltest Die besten Clubbings in Wien am Wochenende Was ist los in Österreich? Was ist los in Österreich? Zurück Zur Was ist los in Österreich? Übersichtsseite Österreich entdecken Was ist los in Niederösterreich? Was ist los in Oberösterreich? Was ist los in Salzburg? Was ist los in Tirol? Was ist los in Vorarlberg? Was ist los in der Steiermark? Was ist los in Kärnten? Was ist los im Burgenland? Nicht verpassen! 18 Apr 2024 - 16 Feb 2025 Friederike Mayröcker - Ich denke in langsamen Blitzen Österreichisches Literaturmuseum 25 Nov 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 26 Nov 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 28 Nov 2024 Thomas Maurer - Maurer.Kafka.Komisch Rabenhof Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche © APA - Austria Presse Agentur Festivals Österreich Wiener Festwochen mit großen Antikriegswerken 01.02.2024 Milo Rau hat die nächsten Projekte seiner ersten Festivalausgabe bekanntgegeben. Am 1. März wird Programm bekanntgegeben. Milo Rau, neuer Intendant der Wiener Festwochen, hat die nächsten Projekte seiner ersten Festivalausgabe bekanntgegeben, bevor am 1. März das vollständige Programm veröffentlicht wird. Und die Vorhaben haben es in sich: Im Konzerthaus wird das Requiem "Babyn Yar" des Ukrainers Jevhen Stankovych erklingen - unter Dirigat von Shootingstar Oksana Lyniv. Im Burgtheater indes wird Benjamin Brittens "War Requiem" intoniert - vom umstrittenen Teodor Currentzis. Festivals Österreich Musik, Musik, Musik: Der Festival-Kalender 2024 mehr lesen Monumentale AntikriegswerkeSomit werden die monumentalen Antikriegswerke, die zwischen 150 und 200 Personen auf der Bühne erfordern, von Lyniv als einem der Aushängeschilder der ukrainischen Kultur und Currentzis als greco-russischem Dirigenten geleitet, der sich bis dato öffentlich nicht dezidiert gegen Wladimir Putins Angriffskrieg geäußert hat. Der naheliegenden Diskussion wolle man gar nicht ausweichen, machte Milo Rau im APA-Gespräch klar, im Gegenteil: "Wenn wir die Wiener Festwochen wieder etablieren wollen als Ort, an dem wir auch strukturell über die Dinge nachdenken, dann ist es folgerichtig, Currentzis einzuladen in dieser Gleichzeitigkeit."Beide Künstler seien dazu bereit, auch wenn sie natürlich ihre Distanz hätten, was vollkommen legitim sei. Es gehe nicht um ein "Doppel-Requiem", der Zusammenhang entstehe aus der gemeinsamen Plattform heraus. "Aber wir verwickeln beide nicht in ein gemeinsames Statement oder eine Zwangspartnerschaft", machte Rau deutlich und stellte zugleich fest: "Nur Currentzis alleine zu bringen, das fände ich ein bisschen fragwürdig. Ich glaube nicht, dass man Kunst jenseits vom Kontext, wer sie macht und wie sie entsteht, rezipieren kann. Da belügt man sich selbst." Er selbst sei aber auch niemand, der Menschen wie Teodor Currentzis eine öffentliche Positionierung abverlange: "Den Bekenntniswahn, den wollen wir gar nicht." Boykott in der Kunst"Wären wir eine schwache, feige Institution, würden wir sagen: Currentzis bringt zu viele unkontrollierbare Diskussionen." Da man das aber nicht sei, gibt es flankierende Gesprächsformate etwa zu Fragen des Boykotts in der Kunst. "Es kann dann auch das Ergebnis sein, dass wir im Jahr darauf solch einen 'Fall' anders betrachten. Für mich ist die erste Ausgabe aber auch eine der Widersprüche und des Auslotens."In jedem Falle sind beide nun bekannt gegebenen Werke, deren Vorverkauf am heutigen Donnerstag startet, zwei markante Beispiele für Arbeiten, die sich musikalisch mit den Themen Krieg und Massenmord auseinandersetzen. Am 2. Juni erklingt Stankovychs Kaddish Requiem "Babyn Yar", das auf das Massaker der Nazi-Besatzer an rund 33.000 ukrainischen Jüdinnen und Juden 1941 in der gleichnamigen Schlucht nahe Kiew Bezug nimmt und gesprochene Sprache, Tenor, Bass, Chor und Orchester kombiniert, im Konzerthaus. Lyniv leitet das Kyiv Symphony Orchestra bei dem Werk, das in seiner jetzigen Fassung 2016 uraufgeführt wurde. Zehn Tage später, am 12. Juni, führt Currentzis sein SWR Symphonieorchester, den London Symphony Chorus und die Wiener Sängerknaben im Burgtheater durch Brittens ganz auf Versöhnung zielendes, ökumenisches Werk, das 1962 erstmals erklang und die lateinischen Texte der Totenmesse mit Gedichten von Wilfred Owen verknüpft. 170 Bewerbungen aus 50 LändernDass sich unter den bis dato bereits bekannten Vorhaben der ersten Festwochen unter Milo Rau nun primär musikalische Vorhaben finden, sei durchaus auch als Statement zu verstehen, unterstrich der 47-jährige Intendant. "Für mich waren die Wiener Festwochen eigentlich immer ein Festival der Musik, bis es dann eine Wende gab", verwies Rau auf das Aufkünden der Kooperation mit Musikverein und Konzerthaus unter seinem Vorvorgänger Tomas Zierhofer-Kin. Er strecke nun wieder erste Fühler in Richtung der beiden Musikinstitutionen aus.Zu den musikalischen Projekten, die von Rau bereits in seinem ersten Jahr massiv vorangetrieben werden, gehört bekanntermaßen auch die Akademie der Zweiten Wiener Moderne, mit der man Komponistinnen vor den Vorhang holen will. Rund 170 Bewerbungen aus knapp 50 Ländern gab es für das Projekt, aus denen am Dienstag kommender Woche in New York die zehn Auserwählten für 2024 präsentiert werden, darunter auch so etablierte Künstlerinnen wie die gebürtige Chinesin Du Yun. Alljährlich soll es hier auch Uraufführungen mit Werken der betreffenden Tonsetzerinnen geben. "Wir müssen mit gutem Beispiel vorausgehen, sonst haben wir nur eine Diskursplattform mehr, was ja nicht der Sinn sein kann", betonte Rau.Der Vorverkauf für "Babyn Yar" und "War Requiem" startet am 1. Februar. Kommentare
25 Nov 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 28 Nov 2024 Pöbel MC - Dissputation 2024/2025 An mehreren Orten 29 Nov 2024 Peter Filzmaier & Armin Wolf An mehreren Orten Was ist los in Wien? Was ist los in Wien? Zurück Zur Was ist los in Wien? Übersichtsseite Wien entdecken Insidertipps für Wien Fortgehen in Wien Essen gehen in Wien Ausstellungen in Wien Kabarett in Wien Theateraufführungen in Wien Flohmärkte Wien & NÖ Neues aus Wien Vergünstigungen bei Events & mehr: Was kann der Vorteilsclub der Stadt Wien? Veranstaltungen in Wien, die du 2023 nicht verpassen solltest Die besten Clubbings in Wien am Wochenende Was ist los in Österreich? Was ist los in Österreich? Zurück Zur Was ist los in Österreich? Übersichtsseite Österreich entdecken Was ist los in Niederösterreich? Was ist los in Oberösterreich? Was ist los in Salzburg? Was ist los in Tirol? Was ist los in Vorarlberg? Was ist los in der Steiermark? Was ist los in Kärnten? Was ist los im Burgenland? Nicht verpassen! 18 Apr 2024 - 16 Feb 2025 Friederike Mayröcker - Ich denke in langsamen Blitzen Österreichisches Literaturmuseum 25 Nov 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 26 Nov 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 28 Nov 2024 Thomas Maurer - Maurer.Kafka.Komisch Rabenhof Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche © APA - Austria Presse Agentur Festivals Österreich Wiener Festwochen mit großen Antikriegswerken 01.02.2024 Milo Rau hat die nächsten Projekte seiner ersten Festivalausgabe bekanntgegeben. Am 1. März wird Programm bekanntgegeben. Milo Rau, neuer Intendant der Wiener Festwochen, hat die nächsten Projekte seiner ersten Festivalausgabe bekanntgegeben, bevor am 1. März das vollständige Programm veröffentlicht wird. Und die Vorhaben haben es in sich: Im Konzerthaus wird das Requiem "Babyn Yar" des Ukrainers Jevhen Stankovych erklingen - unter Dirigat von Shootingstar Oksana Lyniv. Im Burgtheater indes wird Benjamin Brittens "War Requiem" intoniert - vom umstrittenen Teodor Currentzis. Festivals Österreich Musik, Musik, Musik: Der Festival-Kalender 2024 mehr lesen Monumentale AntikriegswerkeSomit werden die monumentalen Antikriegswerke, die zwischen 150 und 200 Personen auf der Bühne erfordern, von Lyniv als einem der Aushängeschilder der ukrainischen Kultur und Currentzis als greco-russischem Dirigenten geleitet, der sich bis dato öffentlich nicht dezidiert gegen Wladimir Putins Angriffskrieg geäußert hat. Der naheliegenden Diskussion wolle man gar nicht ausweichen, machte Milo Rau im APA-Gespräch klar, im Gegenteil: "Wenn wir die Wiener Festwochen wieder etablieren wollen als Ort, an dem wir auch strukturell über die Dinge nachdenken, dann ist es folgerichtig, Currentzis einzuladen in dieser Gleichzeitigkeit."Beide Künstler seien dazu bereit, auch wenn sie natürlich ihre Distanz hätten, was vollkommen legitim sei. Es gehe nicht um ein "Doppel-Requiem", der Zusammenhang entstehe aus der gemeinsamen Plattform heraus. "Aber wir verwickeln beide nicht in ein gemeinsames Statement oder eine Zwangspartnerschaft", machte Rau deutlich und stellte zugleich fest: "Nur Currentzis alleine zu bringen, das fände ich ein bisschen fragwürdig. Ich glaube nicht, dass man Kunst jenseits vom Kontext, wer sie macht und wie sie entsteht, rezipieren kann. Da belügt man sich selbst." Er selbst sei aber auch niemand, der Menschen wie Teodor Currentzis eine öffentliche Positionierung abverlange: "Den Bekenntniswahn, den wollen wir gar nicht." Boykott in der Kunst"Wären wir eine schwache, feige Institution, würden wir sagen: Currentzis bringt zu viele unkontrollierbare Diskussionen." Da man das aber nicht sei, gibt es flankierende Gesprächsformate etwa zu Fragen des Boykotts in der Kunst. "Es kann dann auch das Ergebnis sein, dass wir im Jahr darauf solch einen 'Fall' anders betrachten. Für mich ist die erste Ausgabe aber auch eine der Widersprüche und des Auslotens."In jedem Falle sind beide nun bekannt gegebenen Werke, deren Vorverkauf am heutigen Donnerstag startet, zwei markante Beispiele für Arbeiten, die sich musikalisch mit den Themen Krieg und Massenmord auseinandersetzen. Am 2. Juni erklingt Stankovychs Kaddish Requiem "Babyn Yar", das auf das Massaker der Nazi-Besatzer an rund 33.000 ukrainischen Jüdinnen und Juden 1941 in der gleichnamigen Schlucht nahe Kiew Bezug nimmt und gesprochene Sprache, Tenor, Bass, Chor und Orchester kombiniert, im Konzerthaus. Lyniv leitet das Kyiv Symphony Orchestra bei dem Werk, das in seiner jetzigen Fassung 2016 uraufgeführt wurde. Zehn Tage später, am 12. Juni, führt Currentzis sein SWR Symphonieorchester, den London Symphony Chorus und die Wiener Sängerknaben im Burgtheater durch Brittens ganz auf Versöhnung zielendes, ökumenisches Werk, das 1962 erstmals erklang und die lateinischen Texte der Totenmesse mit Gedichten von Wilfred Owen verknüpft. 170 Bewerbungen aus 50 LändernDass sich unter den bis dato bereits bekannten Vorhaben der ersten Festwochen unter Milo Rau nun primär musikalische Vorhaben finden, sei durchaus auch als Statement zu verstehen, unterstrich der 47-jährige Intendant. "Für mich waren die Wiener Festwochen eigentlich immer ein Festival der Musik, bis es dann eine Wende gab", verwies Rau auf das Aufkünden der Kooperation mit Musikverein und Konzerthaus unter seinem Vorvorgänger Tomas Zierhofer-Kin. Er strecke nun wieder erste Fühler in Richtung der beiden Musikinstitutionen aus.Zu den musikalischen Projekten, die von Rau bereits in seinem ersten Jahr massiv vorangetrieben werden, gehört bekanntermaßen auch die Akademie der Zweiten Wiener Moderne, mit der man Komponistinnen vor den Vorhang holen will. Rund 170 Bewerbungen aus knapp 50 Ländern gab es für das Projekt, aus denen am Dienstag kommender Woche in New York die zehn Auserwählten für 2024 präsentiert werden, darunter auch so etablierte Künstlerinnen wie die gebürtige Chinesin Du Yun. Alljährlich soll es hier auch Uraufführungen mit Werken der betreffenden Tonsetzerinnen geben. "Wir müssen mit gutem Beispiel vorausgehen, sonst haben wir nur eine Diskursplattform mehr, was ja nicht der Sinn sein kann", betonte Rau.Der Vorverkauf für "Babyn Yar" und "War Requiem" startet am 1. Februar. Kommentare
28 Nov 2024 Pöbel MC - Dissputation 2024/2025 An mehreren Orten 29 Nov 2024 Peter Filzmaier & Armin Wolf An mehreren Orten Was ist los in Wien? Was ist los in Wien? Zurück Zur Was ist los in Wien? Übersichtsseite Wien entdecken Insidertipps für Wien Fortgehen in Wien Essen gehen in Wien Ausstellungen in Wien Kabarett in Wien Theateraufführungen in Wien Flohmärkte Wien & NÖ Neues aus Wien Vergünstigungen bei Events & mehr: Was kann der Vorteilsclub der Stadt Wien? Veranstaltungen in Wien, die du 2023 nicht verpassen solltest Die besten Clubbings in Wien am Wochenende Was ist los in Österreich? Was ist los in Österreich? Zurück Zur Was ist los in Österreich? Übersichtsseite Österreich entdecken Was ist los in Niederösterreich? Was ist los in Oberösterreich? Was ist los in Salzburg? Was ist los in Tirol? Was ist los in Vorarlberg? Was ist los in der Steiermark? Was ist los in Kärnten? Was ist los im Burgenland? Nicht verpassen! 18 Apr 2024 - 16 Feb 2025 Friederike Mayröcker - Ich denke in langsamen Blitzen Österreichisches Literaturmuseum 25 Nov 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 26 Nov 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 28 Nov 2024 Thomas Maurer - Maurer.Kafka.Komisch Rabenhof Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche © APA - Austria Presse Agentur Festivals Österreich Wiener Festwochen mit großen Antikriegswerken 01.02.2024 Milo Rau hat die nächsten Projekte seiner ersten Festivalausgabe bekanntgegeben. Am 1. März wird Programm bekanntgegeben. Milo Rau, neuer Intendant der Wiener Festwochen, hat die nächsten Projekte seiner ersten Festivalausgabe bekanntgegeben, bevor am 1. März das vollständige Programm veröffentlicht wird. Und die Vorhaben haben es in sich: Im Konzerthaus wird das Requiem "Babyn Yar" des Ukrainers Jevhen Stankovych erklingen - unter Dirigat von Shootingstar Oksana Lyniv. Im Burgtheater indes wird Benjamin Brittens "War Requiem" intoniert - vom umstrittenen Teodor Currentzis. Festivals Österreich Musik, Musik, Musik: Der Festival-Kalender 2024 mehr lesen Monumentale AntikriegswerkeSomit werden die monumentalen Antikriegswerke, die zwischen 150 und 200 Personen auf der Bühne erfordern, von Lyniv als einem der Aushängeschilder der ukrainischen Kultur und Currentzis als greco-russischem Dirigenten geleitet, der sich bis dato öffentlich nicht dezidiert gegen Wladimir Putins Angriffskrieg geäußert hat. Der naheliegenden Diskussion wolle man gar nicht ausweichen, machte Milo Rau im APA-Gespräch klar, im Gegenteil: "Wenn wir die Wiener Festwochen wieder etablieren wollen als Ort, an dem wir auch strukturell über die Dinge nachdenken, dann ist es folgerichtig, Currentzis einzuladen in dieser Gleichzeitigkeit."Beide Künstler seien dazu bereit, auch wenn sie natürlich ihre Distanz hätten, was vollkommen legitim sei. Es gehe nicht um ein "Doppel-Requiem", der Zusammenhang entstehe aus der gemeinsamen Plattform heraus. "Aber wir verwickeln beide nicht in ein gemeinsames Statement oder eine Zwangspartnerschaft", machte Rau deutlich und stellte zugleich fest: "Nur Currentzis alleine zu bringen, das fände ich ein bisschen fragwürdig. Ich glaube nicht, dass man Kunst jenseits vom Kontext, wer sie macht und wie sie entsteht, rezipieren kann. Da belügt man sich selbst." Er selbst sei aber auch niemand, der Menschen wie Teodor Currentzis eine öffentliche Positionierung abverlange: "Den Bekenntniswahn, den wollen wir gar nicht." Boykott in der Kunst"Wären wir eine schwache, feige Institution, würden wir sagen: Currentzis bringt zu viele unkontrollierbare Diskussionen." Da man das aber nicht sei, gibt es flankierende Gesprächsformate etwa zu Fragen des Boykotts in der Kunst. "Es kann dann auch das Ergebnis sein, dass wir im Jahr darauf solch einen 'Fall' anders betrachten. Für mich ist die erste Ausgabe aber auch eine der Widersprüche und des Auslotens."In jedem Falle sind beide nun bekannt gegebenen Werke, deren Vorverkauf am heutigen Donnerstag startet, zwei markante Beispiele für Arbeiten, die sich musikalisch mit den Themen Krieg und Massenmord auseinandersetzen. Am 2. Juni erklingt Stankovychs Kaddish Requiem "Babyn Yar", das auf das Massaker der Nazi-Besatzer an rund 33.000 ukrainischen Jüdinnen und Juden 1941 in der gleichnamigen Schlucht nahe Kiew Bezug nimmt und gesprochene Sprache, Tenor, Bass, Chor und Orchester kombiniert, im Konzerthaus. Lyniv leitet das Kyiv Symphony Orchestra bei dem Werk, das in seiner jetzigen Fassung 2016 uraufgeführt wurde. Zehn Tage später, am 12. Juni, führt Currentzis sein SWR Symphonieorchester, den London Symphony Chorus und die Wiener Sängerknaben im Burgtheater durch Brittens ganz auf Versöhnung zielendes, ökumenisches Werk, das 1962 erstmals erklang und die lateinischen Texte der Totenmesse mit Gedichten von Wilfred Owen verknüpft. 170 Bewerbungen aus 50 LändernDass sich unter den bis dato bereits bekannten Vorhaben der ersten Festwochen unter Milo Rau nun primär musikalische Vorhaben finden, sei durchaus auch als Statement zu verstehen, unterstrich der 47-jährige Intendant. "Für mich waren die Wiener Festwochen eigentlich immer ein Festival der Musik, bis es dann eine Wende gab", verwies Rau auf das Aufkünden der Kooperation mit Musikverein und Konzerthaus unter seinem Vorvorgänger Tomas Zierhofer-Kin. Er strecke nun wieder erste Fühler in Richtung der beiden Musikinstitutionen aus.Zu den musikalischen Projekten, die von Rau bereits in seinem ersten Jahr massiv vorangetrieben werden, gehört bekanntermaßen auch die Akademie der Zweiten Wiener Moderne, mit der man Komponistinnen vor den Vorhang holen will. Rund 170 Bewerbungen aus knapp 50 Ländern gab es für das Projekt, aus denen am Dienstag kommender Woche in New York die zehn Auserwählten für 2024 präsentiert werden, darunter auch so etablierte Künstlerinnen wie die gebürtige Chinesin Du Yun. Alljährlich soll es hier auch Uraufführungen mit Werken der betreffenden Tonsetzerinnen geben. "Wir müssen mit gutem Beispiel vorausgehen, sonst haben wir nur eine Diskursplattform mehr, was ja nicht der Sinn sein kann", betonte Rau.Der Vorverkauf für "Babyn Yar" und "War Requiem" startet am 1. Februar. Kommentare
18 Apr 2024 - 16 Feb 2025 Friederike Mayröcker - Ich denke in langsamen Blitzen Österreichisches Literaturmuseum 25 Nov 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 26 Nov 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 28 Nov 2024 Thomas Maurer - Maurer.Kafka.Komisch Rabenhof Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche © APA - Austria Presse Agentur Festivals Österreich Wiener Festwochen mit großen Antikriegswerken 01.02.2024 Milo Rau hat die nächsten Projekte seiner ersten Festivalausgabe bekanntgegeben. Am 1. März wird Programm bekanntgegeben. Milo Rau, neuer Intendant der Wiener Festwochen, hat die nächsten Projekte seiner ersten Festivalausgabe bekanntgegeben, bevor am 1. März das vollständige Programm veröffentlicht wird. Und die Vorhaben haben es in sich: Im Konzerthaus wird das Requiem "Babyn Yar" des Ukrainers Jevhen Stankovych erklingen - unter Dirigat von Shootingstar Oksana Lyniv. Im Burgtheater indes wird Benjamin Brittens "War Requiem" intoniert - vom umstrittenen Teodor Currentzis. Festivals Österreich Musik, Musik, Musik: Der Festival-Kalender 2024 mehr lesen Monumentale AntikriegswerkeSomit werden die monumentalen Antikriegswerke, die zwischen 150 und 200 Personen auf der Bühne erfordern, von Lyniv als einem der Aushängeschilder der ukrainischen Kultur und Currentzis als greco-russischem Dirigenten geleitet, der sich bis dato öffentlich nicht dezidiert gegen Wladimir Putins Angriffskrieg geäußert hat. Der naheliegenden Diskussion wolle man gar nicht ausweichen, machte Milo Rau im APA-Gespräch klar, im Gegenteil: "Wenn wir die Wiener Festwochen wieder etablieren wollen als Ort, an dem wir auch strukturell über die Dinge nachdenken, dann ist es folgerichtig, Currentzis einzuladen in dieser Gleichzeitigkeit."Beide Künstler seien dazu bereit, auch wenn sie natürlich ihre Distanz hätten, was vollkommen legitim sei. Es gehe nicht um ein "Doppel-Requiem", der Zusammenhang entstehe aus der gemeinsamen Plattform heraus. "Aber wir verwickeln beide nicht in ein gemeinsames Statement oder eine Zwangspartnerschaft", machte Rau deutlich und stellte zugleich fest: "Nur Currentzis alleine zu bringen, das fände ich ein bisschen fragwürdig. Ich glaube nicht, dass man Kunst jenseits vom Kontext, wer sie macht und wie sie entsteht, rezipieren kann. Da belügt man sich selbst." Er selbst sei aber auch niemand, der Menschen wie Teodor Currentzis eine öffentliche Positionierung abverlange: "Den Bekenntniswahn, den wollen wir gar nicht." Boykott in der Kunst"Wären wir eine schwache, feige Institution, würden wir sagen: Currentzis bringt zu viele unkontrollierbare Diskussionen." Da man das aber nicht sei, gibt es flankierende Gesprächsformate etwa zu Fragen des Boykotts in der Kunst. "Es kann dann auch das Ergebnis sein, dass wir im Jahr darauf solch einen 'Fall' anders betrachten. Für mich ist die erste Ausgabe aber auch eine der Widersprüche und des Auslotens."In jedem Falle sind beide nun bekannt gegebenen Werke, deren Vorverkauf am heutigen Donnerstag startet, zwei markante Beispiele für Arbeiten, die sich musikalisch mit den Themen Krieg und Massenmord auseinandersetzen. Am 2. Juni erklingt Stankovychs Kaddish Requiem "Babyn Yar", das auf das Massaker der Nazi-Besatzer an rund 33.000 ukrainischen Jüdinnen und Juden 1941 in der gleichnamigen Schlucht nahe Kiew Bezug nimmt und gesprochene Sprache, Tenor, Bass, Chor und Orchester kombiniert, im Konzerthaus. Lyniv leitet das Kyiv Symphony Orchestra bei dem Werk, das in seiner jetzigen Fassung 2016 uraufgeführt wurde. Zehn Tage später, am 12. Juni, führt Currentzis sein SWR Symphonieorchester, den London Symphony Chorus und die Wiener Sängerknaben im Burgtheater durch Brittens ganz auf Versöhnung zielendes, ökumenisches Werk, das 1962 erstmals erklang und die lateinischen Texte der Totenmesse mit Gedichten von Wilfred Owen verknüpft. 170 Bewerbungen aus 50 LändernDass sich unter den bis dato bereits bekannten Vorhaben der ersten Festwochen unter Milo Rau nun primär musikalische Vorhaben finden, sei durchaus auch als Statement zu verstehen, unterstrich der 47-jährige Intendant. "Für mich waren die Wiener Festwochen eigentlich immer ein Festival der Musik, bis es dann eine Wende gab", verwies Rau auf das Aufkünden der Kooperation mit Musikverein und Konzerthaus unter seinem Vorvorgänger Tomas Zierhofer-Kin. Er strecke nun wieder erste Fühler in Richtung der beiden Musikinstitutionen aus.Zu den musikalischen Projekten, die von Rau bereits in seinem ersten Jahr massiv vorangetrieben werden, gehört bekanntermaßen auch die Akademie der Zweiten Wiener Moderne, mit der man Komponistinnen vor den Vorhang holen will. Rund 170 Bewerbungen aus knapp 50 Ländern gab es für das Projekt, aus denen am Dienstag kommender Woche in New York die zehn Auserwählten für 2024 präsentiert werden, darunter auch so etablierte Künstlerinnen wie die gebürtige Chinesin Du Yun. Alljährlich soll es hier auch Uraufführungen mit Werken der betreffenden Tonsetzerinnen geben. "Wir müssen mit gutem Beispiel vorausgehen, sonst haben wir nur eine Diskursplattform mehr, was ja nicht der Sinn sein kann", betonte Rau.Der Vorverkauf für "Babyn Yar" und "War Requiem" startet am 1. Februar. Kommentare
25 Nov 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 26 Nov 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 28 Nov 2024 Thomas Maurer - Maurer.Kafka.Komisch Rabenhof Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche
26 Nov 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 28 Nov 2024 Thomas Maurer - Maurer.Kafka.Komisch Rabenhof Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche
© APA - Austria Presse Agentur Festivals Österreich Wiener Festwochen mit großen Antikriegswerken 01.02.2024 Milo Rau hat die nächsten Projekte seiner ersten Festivalausgabe bekanntgegeben. Am 1. März wird Programm bekanntgegeben. Milo Rau, neuer Intendant der Wiener Festwochen, hat die nächsten Projekte seiner ersten Festivalausgabe bekanntgegeben, bevor am 1. März das vollständige Programm veröffentlicht wird. Und die Vorhaben haben es in sich: Im Konzerthaus wird das Requiem "Babyn Yar" des Ukrainers Jevhen Stankovych erklingen - unter Dirigat von Shootingstar Oksana Lyniv. Im Burgtheater indes wird Benjamin Brittens "War Requiem" intoniert - vom umstrittenen Teodor Currentzis. Festivals Österreich Musik, Musik, Musik: Der Festival-Kalender 2024 mehr lesen Monumentale AntikriegswerkeSomit werden die monumentalen Antikriegswerke, die zwischen 150 und 200 Personen auf der Bühne erfordern, von Lyniv als einem der Aushängeschilder der ukrainischen Kultur und Currentzis als greco-russischem Dirigenten geleitet, der sich bis dato öffentlich nicht dezidiert gegen Wladimir Putins Angriffskrieg geäußert hat. Der naheliegenden Diskussion wolle man gar nicht ausweichen, machte Milo Rau im APA-Gespräch klar, im Gegenteil: "Wenn wir die Wiener Festwochen wieder etablieren wollen als Ort, an dem wir auch strukturell über die Dinge nachdenken, dann ist es folgerichtig, Currentzis einzuladen in dieser Gleichzeitigkeit."Beide Künstler seien dazu bereit, auch wenn sie natürlich ihre Distanz hätten, was vollkommen legitim sei. Es gehe nicht um ein "Doppel-Requiem", der Zusammenhang entstehe aus der gemeinsamen Plattform heraus. "Aber wir verwickeln beide nicht in ein gemeinsames Statement oder eine Zwangspartnerschaft", machte Rau deutlich und stellte zugleich fest: "Nur Currentzis alleine zu bringen, das fände ich ein bisschen fragwürdig. Ich glaube nicht, dass man Kunst jenseits vom Kontext, wer sie macht und wie sie entsteht, rezipieren kann. Da belügt man sich selbst." Er selbst sei aber auch niemand, der Menschen wie Teodor Currentzis eine öffentliche Positionierung abverlange: "Den Bekenntniswahn, den wollen wir gar nicht." Boykott in der Kunst"Wären wir eine schwache, feige Institution, würden wir sagen: Currentzis bringt zu viele unkontrollierbare Diskussionen." Da man das aber nicht sei, gibt es flankierende Gesprächsformate etwa zu Fragen des Boykotts in der Kunst. "Es kann dann auch das Ergebnis sein, dass wir im Jahr darauf solch einen 'Fall' anders betrachten. Für mich ist die erste Ausgabe aber auch eine der Widersprüche und des Auslotens."In jedem Falle sind beide nun bekannt gegebenen Werke, deren Vorverkauf am heutigen Donnerstag startet, zwei markante Beispiele für Arbeiten, die sich musikalisch mit den Themen Krieg und Massenmord auseinandersetzen. Am 2. Juni erklingt Stankovychs Kaddish Requiem "Babyn Yar", das auf das Massaker der Nazi-Besatzer an rund 33.000 ukrainischen Jüdinnen und Juden 1941 in der gleichnamigen Schlucht nahe Kiew Bezug nimmt und gesprochene Sprache, Tenor, Bass, Chor und Orchester kombiniert, im Konzerthaus. Lyniv leitet das Kyiv Symphony Orchestra bei dem Werk, das in seiner jetzigen Fassung 2016 uraufgeführt wurde. Zehn Tage später, am 12. Juni, führt Currentzis sein SWR Symphonieorchester, den London Symphony Chorus und die Wiener Sängerknaben im Burgtheater durch Brittens ganz auf Versöhnung zielendes, ökumenisches Werk, das 1962 erstmals erklang und die lateinischen Texte der Totenmesse mit Gedichten von Wilfred Owen verknüpft. 170 Bewerbungen aus 50 LändernDass sich unter den bis dato bereits bekannten Vorhaben der ersten Festwochen unter Milo Rau nun primär musikalische Vorhaben finden, sei durchaus auch als Statement zu verstehen, unterstrich der 47-jährige Intendant. "Für mich waren die Wiener Festwochen eigentlich immer ein Festival der Musik, bis es dann eine Wende gab", verwies Rau auf das Aufkünden der Kooperation mit Musikverein und Konzerthaus unter seinem Vorvorgänger Tomas Zierhofer-Kin. Er strecke nun wieder erste Fühler in Richtung der beiden Musikinstitutionen aus.Zu den musikalischen Projekten, die von Rau bereits in seinem ersten Jahr massiv vorangetrieben werden, gehört bekanntermaßen auch die Akademie der Zweiten Wiener Moderne, mit der man Komponistinnen vor den Vorhang holen will. Rund 170 Bewerbungen aus knapp 50 Ländern gab es für das Projekt, aus denen am Dienstag kommender Woche in New York die zehn Auserwählten für 2024 präsentiert werden, darunter auch so etablierte Künstlerinnen wie die gebürtige Chinesin Du Yun. Alljährlich soll es hier auch Uraufführungen mit Werken der betreffenden Tonsetzerinnen geben. "Wir müssen mit gutem Beispiel vorausgehen, sonst haben wir nur eine Diskursplattform mehr, was ja nicht der Sinn sein kann", betonte Rau.Der Vorverkauf für "Babyn Yar" und "War Requiem" startet am 1. Februar. Kommentare