Bring Me The Horizon: So haben sie die Wiener Stadthalle gerockt

© FKP Scorpio / Bring Me The Horizon / Press / Foto: Reece Owen

Konzerte

"Mein inneres Emo-Kid heilt": Bring Me The Horizon rockten in Wien

Endlich wieder BMTH: Zuletzt hatte ich die Band 2018 in der Stadthalle (zum ersten Mal) bei ihrer "First Love Tour" erleben dürfen. Am Donnerstag konnte ich mich endlich wieder mal von einem Live-Auftritt mitreißen lassen. Die Musikgruppe rund um Oliver Sykes wurde von insgesamt drei Pre-Acts unterstützt. Neben der ebenfalls britischen Static Dress und dem US-amerikanischen Rapper Poorstacy gaben auch die Band A Day To Remember (ADTR) aus Florida ihr Bestes, um das Publikum für den Main Act anzuheizen.

ADTR begeisterte mit neueren Songs wie dem Banger "Bloodsucker" oder emotionalen Klassikern wie "If It Means A Lot To You", welcher durch ein Lichtermeer in der Menge begleitet wurde. Besonders bei dem zweiten Lied fühlte ich mich wieder in meine Jugend zurückversetzt. Nostalgie pur!

BMTH mit viel Bühneneffekten

Als Bring Me The Horizon um rund 21 Uhr die Bühne betraten, pochten die Emo-Herzen meiner Freundin und mir so laut wie schon lange nicht mehr. Der Auftritt wurde mit einem Clip von einer alien-artigen Frau eingeläutet, die die Pits in der Menge analysierte. Allein dieses Detail zeigte mir schon: das Motto lautete hier "Abriss"! Und dieser hatte es in sich, besonders, weil er durch eine bunte Bühnenshow begleitet wurde. Die Musiker performten auf riesigen leuchtenden Blöcken, die das Logo der Band zeigten oder in verschiedenen Farben sowie Mustern aufpoppten.

Das ganze Konzert lang konnte man die positiven Vibes und die Energie in der Menge spüren – und das auch auf den Sitzplätzen der Stadthalle. Dort fühlte ich mich vor allem sicher, denn als "Happy Song" angespielt wurde, wollte Frontmann Sykes vor allem springende Menschen in zahlreichen Pits sehen. Gesagt, getan. Dieses Spektakel war vor allem von den Sitzplätzen aus gut zu beobachten, die Menge teilte sich in insgesamt vier riesige Mosh-Kreise auf, die sich anschließend in bewegende Menschenmassen verwandelten.

Hier und da sah man auch einen Becher durch die Menge fliegen: ach, die gute alte Bierdusche auf Konzerten. Wie sehr ich dieses Feeling aus meiner Jugend doch vermisst habe – meine Haare blieben aber diesmal verschont. Meine Stimmbänder jedoch nicht, da ich mir wortwörtlich bei jedem Song die Seele aus dem Leib geschrien habe.

Oliver Sykes packte seine Screams und Growls aus

Bring Me The Horizon rockten vor allem zu Lieder wie "Sleepwakling", "Die4u", "Mantra" und dem zehn Jahre alten Track "Sempiternal" ab. Oliver Sykes überraschte vor allem durch seine Stimme: der 36-Jährige packte an diesem Abend seine besten Screams und Growls aus. Erst 2019 wurde bekannt, dass sich Sykes einen Stimmbandriss zugezogen hatte und damals sogar seine restliche US-Tour absagen musste. In der Wiener Stadthalle ließ er aber die Seele meines ehemaligen Teenies damit wiederauferstehen. BMTH genossen ihren Auftritt, Sykes sprang regelmäßig von seinen leuchtenden Blöcken, kniete auf der Bühne und ging zwischendurch während der Performance auch zu den Fans in die erste Reihe. Die Musiker hatten an diesem Abend definitiv Spaß und dieser wurde auch auf das Publikum übertragen.

Doch neben lauten Klängen und viel Geschreie bewies BMTH auch mit ihren Tracks "Drown" und "Follow you" (teilweise in Acoustic-Version), dass sie auch mit sanften Klängen begeistern können. Knapp 1,5 Stunden lang sorgte die Band für eine großartige Show. "Mein inneres Emo-Kind ist heute Abend geheilt", sagte meine Freundin zum Schluss – dem konnte ich nur zustimmen.

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