Taylor Swift

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Konzerte

Ticket-Ansturm für Taylor Swift: So habe ich Karten ergattert!

Taylor Swift kommt im August 2024 nach Wien: Zuerst einmal, dann zweimal und schließlich wurden es doch unglaubliche dreimal hintereinander. Der amerikanische Mega-Star wird im Rahmen der jetzt schon legendären "The Eras Tour" das Ernst-Happel-Stadion bespielen. Rund 170.000 Fans werden so hierzulande in den Genuss ihrer (in meinen Augen absolut) lyrisch-wertvollen Popmusik kommen. We need to calm down!

"Ein Schlachtplan muss her"

Im Vorfeld war bereits klar: Eine oder gleich mehrere der heißbegehrten Karten für das Mega-Event (und ja, Superlative sind hier durchaus angemessen) zu ergattern wird nicht ohne ausgeklügelten Schlachtplan funktionieren. Wer sich nicht bereits Wochen zuvor für den Vorverkauf registrierte, hatte quasi keine Chancen, dabei zu sein.

Gesagt, getan: Auf der oeticket-Website, dem einzigen offiziellen Verkaufsportal für die drei Wien-Konzerte, musste man vorab die E-Mail-Adresse hinterlegen und das persönliche Kund:innenprofil aktualisieren. Gleichzeitig mein nervöses Nachfragen bei Freund:innen: "Hast du dich bereits registriert? Wer kauft wie viele Karten, für wen? Und für welchen Tag überhaupt?"

Welcher Tag und welche Plätze?

Mein Vorsatz war, Stehplätze für den ersten Termin am Donnerstag zu ergattern, da ich darauf spekulierte, dass am Freitag und Samstag eher Personen aus den Bundesländern oder dem Ausland anreisen würden. Außerdem waren die Ticketpreise bis vor Verkaufsstart nicht bekannt. Aber als echter Swiftie waren für mich persönlich die Kosten auch eher nebensächlich, um "TayTay" sehen zu können. Sparen werde ich dann an anderen Dingen – weniger heizen im Winter zum Beispiel (behaupte ich jetzt einfach). Freund:innen und ich planten also, gleichzeitig mehrere Tickets zu kaufen, um im Notfall ein Back-Up zu haben. Versagen war hier keine Option!

E-Mail mit froher Kunde

Wenige Tage vor dem offiziellen Vorverkaufsstart (Dienstag, 11. Juli, 12:00 Uhr sharp!) erhielten alle Personen, die sich vorab angemeldet hatten, die verheißungsvolle E-Mail. Entweder mit der frohen Kunde, dass man zugelassen wurde, Geld ausgeben zu dürfen, oder eben mit der Horror-Nachricht, dass man auf der Warteliste gelandet sei. So waren bereits so manche aus dem Rennen ... "Shake It Off" und auf ein neuerliches Ticket-Kontingent hoffen? Eine tristes Los, das mir zum Glück erspart blieb.

Die Nervosität wuchs schön langsam, doch am  Montag, den 10. Juli, erhielten die "Lucky Ones" ihren Zugangscode, der sie zum Kartenkauf auserwählte.

Dann folgte der Dienstag, 11. Juli um 11:45, 36 Grad im Schatten. Taylor selbst würde es wahrscheinlich einen "Cruel Summer" nennen – und auch das, was folgte, war ein wenig grausam für das fragile Fan-Herz.

11:50, schnell aufs stabile W-LAN des Büros wechseln, alle anderen Tabs schließen und rein in die virtuelle Markthalle. Ich bereitete mich emotional darauf vor, laut am Bazaar mitzubieten, ein wenig geschrien habe ich dabei tatsächlich. Dennoch, "fearless" folgte ich dem Link in der oeticket-E-Mail und klickte mich in den Warteraum hinein. Mit der Aufforderung, unter gar keinen Umständen (!) die Seite zu aktualisieren, wurde ich dazu gezwungen, Ruhe zu bewahren. Parallele Whats-App-Nachrichten mit den erwähnten Freund:innen und radikale Ermahnungen flogen umher: "Geh jetzt in den Warteraum, ich bin schon drin."  ... BLANK SPACE.

Das grausame Männchen und die Zeit

11:59: Auftritt "The Man". Damit meine ich ein virtuelles Männchen, das nach Herunterzählen der verbleibenden Minuten im oeticket-Fenster erschien und entlang des Wartebalkens kleine Kunststücke auf meinem Browser vollbrachte. Nur langsam bewegte es sich auf dem blauen Weg nach rechts ans Ziel. Minuten vergingen, ich war gebannt, nur kein falscher Klick, nur keine Ablenkung. Freund:innen schrieben derweil: "Wie weit ist dein Männchen? Oder: "Was macht dieses blöde Männchen da?" Aber schlussendlich muss ich es dem besagten Männchen lassen: In einem großen Sprung katapultierte es mich nach nur zwei Minuten (!) Wartezeit direkt auf die Verkaufsseite.

Dann kurz Panik: "Ich sehe keine Tickets" hallt mein Schrei durchs Großraumbüro. Köpfe drehten sich um, dann die Erinnerung, es gab da diesen Zugangscode, der in das Promotion-Feld kopiert werden wollte. Innerhalb von Sekunden musste die Ticket-Auswahl erfolgen. Keine Zeit zum Zögern! Wer hier wusste, was er will, war klar im Vorteil (eigentlich auch wie generell im Leben) – dreimal Stehplatz zu einem Preis von halbwegs humanen 99,90 Euro (übrigens die billigste Option). Wer das „Ticketmaster“-Fiasko aus den USA mitbekam, dem schwante bereits böses, da sich dort die Ticket-Preise nach der Nachfrage richteten. Hier ein kleiner Nod an die heimischen Veranstalter:innen – "gorgeous!"

Applaus und Gratulation

Und schnell, schnell zum Check-Out! Die Kreditkarten-Infos hatte ich parat, alles lag bereit, meine Bank-App funktionierte im richtigen Moment so wie sie sollte. Ich schrieb auf Whatsapp: "Ich hab drei Stehplatzkarten, was hast du?" Die oeticket-Seite zeigte den Erfolg an (I check it once, and I check it twice!) ... und ich atmete aus. Als hätte ich gerade ein großes Projekt abgeschlossen, wurde mir von allen Seiten im Office gratuliert und zugejubelt. Ich winke erleichtert in die Runde: "Danke, danke! Es war nicht leicht, aber ich hatte Glück."

Fazit: Durch eiserne Konzentration und schlichtweg glückliche Fügung hatte ich schlussendlich die erhoffte Bestätigungs-Email in meinem Postfach – andere warteten noch immer in der Warteschlange oder ergatterten keine der halbwegs leistbaren Karten (VIP-Packages für über 800 Euro waren kurze Zeit noch verfügbar ...).

Und am Ende sage ich nach all dem Stress und den verlorenen Nerven mit einem Seufzer: "Oeticket, look what you made me do!" ...

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