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Salzburger Festspiele: Starke Emotionen bei "Káta Kabanová"

Am 7. August feiert Leoš Janáčeks "Káťa Kabanová" Premiere bei den Salzburger Festspielen - und bereits jetzt kann man sagen: "Das Endresultat wird keine Hühnersuppe." Das stellte Regisseur Barrie Kosky am Samstag vor Journalisten an der Seite von Dirigent Jakub Hrůša klar. Nicht die fertige Inszenierung, jedoch der Prozess dahin sei für ihn wie das Kochen eines Hühnerfonds: Man fange mit unendlich vielen Zutaten an, und am Ende bleibe eine goldene Flüssigkeit über.

Emotionale Landschaft

Auch der 41-jährige Jakub Hrůša sieht die gemeinsame Arbeit kulinarisch: "Meine Aufgabe ist, dass es kein Gazpacho wird, sondern heiß und lecker." Dabei habe er noch nie einen Regisseur erlebt, der bei Janáček so sehr auf die Details achte wie Barrie Kosky, was bei einem schnellen Stück wie der 'Káťa' wichtig sei, lobte der Maestro sein Pendant. Und die Erfahrung mit Janáček hat der gebürtig aus Brünn stammende Dirigent bereits seit früher Kindheit an: "In Brünn gibt es niemanden Größeren als Janáček."

Das gilt auch für Melbourne - zumindest galt das einst für den 15-jährigen Barry Kosky, der damals erstmals mit der "Kabanová" in Kontakt kam: "'Káťa' hat einen besonderen Platz in meinem Herzen." Janáček habe keine Angst vor Dreckigem: "Man riecht förmlich die Scheiße, die am Schuh klebt." Für ihn sei die Oper als emotionale Landschaft nur mit Bergs "Wozzeck" vergleichbar. Und um diese Landschaft zu erschaffen, verwende Janáček nur wenige Töne: "Wo Wagner 50 Seiten schreibt, braucht Janáček vier Takte."

Sprachmelodie miteinbeziehen

Entscheidend sei deshalb, die Sprachmelodie in die Inszenierung miteinzubeziehen, spiele diese doch bei Janáček eine entscheidende Rolle: "Janáček ist ein Geschenk für einen Regisseur - denn man hat hier einen echten Theatermann vor sich." Diese fehlende Einbeziehung der Sprachmelodie sei der Grund, weshalb viele Kollegen, die keine dezidierten Musiktheaterregisseure seien, scheitern, zeigte sich Kosky überzeugt: "Wenn Sprechtheaterregisseure in der Oper arbeiten, benutzen sie nur den Text. Das bringt nichts, dann wird die Musik zum Soundtrack." Und ein Abend nicht zum Hühnerfonds.

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