© APA - Austria Presse Agentur

Theater Österreich

Energiekrise: So rüsten sich die Theaterbetriebe für den Winter

Winter is coming – mit einem ominösen Unterton versehen passt der bekannte Spruch aus der Hit-Serie “Game of Thrones” heuer leider besonders gut. Den plötzlichen Anstieg der Preise spüren die ÖsterreicherInnen schon seit geraumer Zeit. Jedoch ist es die erste Heizkostenabrechnung der kommenden Monate, vor der sich viele noch mehr fürchten.

Interessant ist deshalb auch die Frage, wie sich die Energiekrise und die Teuerungswelle auf den österreichischen Theaterbetrieb auswirken werden. Kann der – nach den entbehrlichen Pandemie-Jahren heiß ersehnte – Normalbetrieb überhaupt aufrechterhalten werden?

Keine Schließtage geplant

Von Schließtagen sei nicht Rede, so Christian Kircher, Geschäftsführer der Bundestheater-Holding. Dies sei einerseits wegen der “weitreichenden personellen und organisatorischen Konsequenzen” nicht möglich. Außerdem würde dies dem “kulturpolitischen Auftrag” der Theater widersprechen.

“Bei unverändertem Energieverbrauch rechnen wir aus heutiger Sicht mit Mehrkosten von knapp unter zwei Mio. Euro für den gesamten Konzern”, so Kircher. Deshalb liege schon ein Maßnahmenkatalog für die kommenden Monate bereit. 

Nachhaltige Energiebeschaffung

Einsparen durchs Umrüsten auf nachhaltige Energie – diesen Weg gehen bereits einige Häuser in Österreich. So wird auf den Dächern des Burgtheaters sowie der Volksoper eine Photovoltaikanlage errichtet – das Landestheater Niederösterreich ist bereits mit einer solchen ausgestattet.

Was die Stromkosten in den Theatern besonders hinauf treibt, ist die Beleuchtung. Demnach haben sich zahlreiche Kulturbetriebe vorgenommen, von Halogen- auf energiesparende LED-Lampen umzusteigen. Dass dies nicht mit einer ausgetauschten Glühbirne erledigt ist, zeigt sich beim Theater in der Josefstadt: “(..) in unserem Falle heißt dies, neue Leitungen zu legen, und das bedeutet stemmen, bauen... – dazu haben wir uns noch nicht entschlossen”, so Christiane Huemer-Strobele, Direktorin der Abteilung Marketing, Medien und Vertrieb.

Digitalisierung gegen den Papierverbrauch

Kleinere, wenn auch in Summe sehr effiziente Schritte plant weiters das Landestheater Niederösterreich: die gesamte Büropapiermenge sowie Farbdrucke sollen eingespart, Heizungsrohre noch besser isoliert und auf Plastik in allen Bereichen  verzichtet werden. In dieselbe Kerbe schlägt der Versuch, die Digitalisierung von Ticketing, Aboausweisen, Bannern sowie sonstigen Werbemitteln voranzutreiben.

Teure Tickets?

Bleibt noch eine Frage offen: Wird der Theaterbesuch im Herbst/Winter 2022 teurer? In manchen Häusern ist das Anheben der Ticketpreise durchaus geplant. Etwa im Theater in der Josefstadt, wo Karten für die Vorstellungen am Wochenende künftig etwas teurer als für Termine unter der Woche sein werden. Eine Preisanpassung hat das Landestheater Niederösterreich ebenfalls durchgeführt: Seit Beginn der Spielzeit kosten nun Karten in der teuersten Kategorie 45 statt 42 Euro.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare