15 Dec 2024 Wiener Tschuschenkapelle - 35 Jahre! - Jubiläumskonzert mit allen Ex-Tschuschen Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt 15 Dec 2024 Simone Kopmajer & Viktor Gernot Globe Wien Abgesagt 15 Dec 2024 Prinz Pi Planet.tt/Gasometer 17 Dec 2024 Yamato - The Drummers of Japan Halle E im Museumsquartier Was ist los in Wien? Was ist los in Wien? Zurück Zur Was ist los in Wien? Übersichtsseite Wien entdecken Insidertipps für Wien Fortgehen in Wien Essen gehen in Wien Ausstellungen in Wien Kabarett in Wien Theateraufführungen in Wien Flohmärkte Wien & NÖ Neues aus Wien Vergünstigungen bei Events & mehr: Was kann der Vorteilsclub der Stadt Wien? Veranstaltungen in Wien, die du 2023 nicht verpassen solltest Die besten Clubbings in Wien am Wochenende Was ist los in Österreich? Was ist los in Österreich? Zurück Zur Was ist los in Österreich? Übersichtsseite Österreich entdecken Was ist los in Niederösterreich? Was ist los in Oberösterreich? Was ist los in Salzburg? Was ist los in Tirol? Was ist los in Vorarlberg? Was ist los in der Steiermark? Was ist los in Kärnten? Was ist los im Burgenland? Nicht verpassen! 18 Apr 2024 - 16 Feb 2025 Friederike Mayröcker - Ich denke in langsamen Blitzen Österreichisches Literaturmuseum 13 Dec 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 29 Dec 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 03 Jan 2025 Andreas Ferner - Stundenwiederholung (Best of) An mehreren Orten Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche © Reinhard Winkler/theaternyx Theater Wien Viel Gefühl: Annie Ernaux' "Die Jahre" im Kabelwerk 14.12.2023 Claudia Seigmann hat Annie Ernaux Werk ohne Kitsch, aber mit viel Gefühl auf die Bühne gebracht. In ihrem autobiografischen Roman "Die Jahre" erzählt Annie Ernaux über ein Frauenleben, das 1940 beginnt und bis zum Epochenbruch des 9/11-Terroranschlags verfolgt wird. 2008 erschien das Buch im Original, 2017 auf Deutsch. 2020 brachte Claudia Seigmann mit ihrer Gruppe theaternyx* den Text im Posthof Linz auf die Bühne und nun, ein Jahr, nachdem die Französin mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde, ist die Produktion erstmals in Wien zu erleben. Theater Österreich Bühne frei: Theater-Premieren im März mehr lesen Nichts nachspielen, sondern erzählenIm oberen, kleineren Spielraum des Kabelwerks in Meidling, wo nach dem "Werk X" nun das "Theater am Werk" ist, kann man sich, umgeben von schwarzen Stoffbahnen, ganz auf die bestechend einfache Bühne von Paul Horn, die drei Darstellerinnen und den Text konzentrieren. Denn Seigmann, die auch die Textfassung erstellt hat, lässt nichts nachspielen, sondern alles erzählen. Der 100-minütige Abend gleicht mehr einer szenischen Lesung, auch wenn bis auf die Beschreibungen einzelner Fotos nichts vorgelesen, sondern alles auswendig gesprochen wird.Marie-Christine Friedrich, Susanne Gschwendtner und Sarah Scherer wechseln sich in den Erinnerungen an typische Momente eines Frauenlebens organisch ab. Ob sie eine oder drei Figuren sind, fällt überhaupt nicht ins Gewicht, denn Ernaux begreift sich nie als etwas Besonderes, und so sind es völlig typische Erfahrungen einer ganzen Generation, von denen sie berichtet. Dabei ist das eigene Erwachsenwerden, die Pubertät, die Reibung am Elternhaus, immer parallelgeführt mit den gesellschaftlichen Umbrüchen - von den muffigen, engen 50er-Jahren, den Emanzipationsbewegungen der 60er bis zur Konsumorientierung in den 70ern: "Der Überfluss an Dingen verbarg den Mangel an Ideen und die Abnützung der Überzeugungen." Nach Klassen und GeschlechternDoch nie macht Ernaux ein Hehl daraus, dass die Chancen ungleich verteilt sind - nach Klassen (so fahren etwa die Reichen zur Abtreibung in die Schweiz, die anderen landen unter lebensgefährlichen Begleitumständen am Küchentisch) und nach Geschlechtern. Die kühnsten Träume der Frauen sind jene von Freiheit - dieselbe Freiheit, die sich Männer nicht mehr erkämpfen mussten. Leichter lässt sich ein anderer Traum erfüllen: "1 Mann, 1 Kind, 1 eigene Wohnung". Erst später kommt frau darauf, was das meist bedeutet: "Lebensende mit drei Buchstaben: Ehe."Am Boden sind Zeitlinien angebracht, von 1940 bis 2000, und mit der Zeit wird eine große, helle Holzkiste, in der die spärlichen Requisiten verstaut sind, von den Frauen vom Bühnenhintergrund entlang der Zeitleiste Richtung Publikum geschoben, Richtung Gegenwart. Die Begleitmusik liefern zeittypische Chansons und Songs auf Plattenspieler, Kassettendeck oder Walkman - sehr gut ausgewählt und mit nur wenigen Gesten signifikant begleitet. Es braucht nur ein paar Andeutungen und Bewegungen, um im ganzen Publikum Erinnerungen an linkische Annäherungsversuche bei den ersten Partys auszulösen. 16 Dec 2023 Die Jahre Theater am Werk im Kabelwerk Viel Applaus für eine Rückschau auf ein paar Jahrzehnte Gesellschafts- und Emanzipationsgeschichte, die ganz ohne Kitsch, aber nicht ohne Sentiment auskommt. Zu sehen nur noch bis Samstag, den 16. Dezember 2023.>> Mehr Theatervorstellungen in Wien. Kommentare
15 Dec 2024 Simone Kopmajer & Viktor Gernot Globe Wien Abgesagt 15 Dec 2024 Prinz Pi Planet.tt/Gasometer 17 Dec 2024 Yamato - The Drummers of Japan Halle E im Museumsquartier Was ist los in Wien? Was ist los in Wien? Zurück Zur Was ist los in Wien? Übersichtsseite Wien entdecken Insidertipps für Wien Fortgehen in Wien Essen gehen in Wien Ausstellungen in Wien Kabarett in Wien Theateraufführungen in Wien Flohmärkte Wien & NÖ Neues aus Wien Vergünstigungen bei Events & mehr: Was kann der Vorteilsclub der Stadt Wien? Veranstaltungen in Wien, die du 2023 nicht verpassen solltest Die besten Clubbings in Wien am Wochenende Was ist los in Österreich? Was ist los in Österreich? Zurück Zur Was ist los in Österreich? Übersichtsseite Österreich entdecken Was ist los in Niederösterreich? Was ist los in Oberösterreich? Was ist los in Salzburg? Was ist los in Tirol? Was ist los in Vorarlberg? Was ist los in der Steiermark? Was ist los in Kärnten? Was ist los im Burgenland? Nicht verpassen! 18 Apr 2024 - 16 Feb 2025 Friederike Mayröcker - Ich denke in langsamen Blitzen Österreichisches Literaturmuseum 13 Dec 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 29 Dec 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 03 Jan 2025 Andreas Ferner - Stundenwiederholung (Best of) An mehreren Orten Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche © Reinhard Winkler/theaternyx Theater Wien Viel Gefühl: Annie Ernaux' "Die Jahre" im Kabelwerk 14.12.2023 Claudia Seigmann hat Annie Ernaux Werk ohne Kitsch, aber mit viel Gefühl auf die Bühne gebracht. In ihrem autobiografischen Roman "Die Jahre" erzählt Annie Ernaux über ein Frauenleben, das 1940 beginnt und bis zum Epochenbruch des 9/11-Terroranschlags verfolgt wird. 2008 erschien das Buch im Original, 2017 auf Deutsch. 2020 brachte Claudia Seigmann mit ihrer Gruppe theaternyx* den Text im Posthof Linz auf die Bühne und nun, ein Jahr, nachdem die Französin mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde, ist die Produktion erstmals in Wien zu erleben. Theater Österreich Bühne frei: Theater-Premieren im März mehr lesen Nichts nachspielen, sondern erzählenIm oberen, kleineren Spielraum des Kabelwerks in Meidling, wo nach dem "Werk X" nun das "Theater am Werk" ist, kann man sich, umgeben von schwarzen Stoffbahnen, ganz auf die bestechend einfache Bühne von Paul Horn, die drei Darstellerinnen und den Text konzentrieren. Denn Seigmann, die auch die Textfassung erstellt hat, lässt nichts nachspielen, sondern alles erzählen. Der 100-minütige Abend gleicht mehr einer szenischen Lesung, auch wenn bis auf die Beschreibungen einzelner Fotos nichts vorgelesen, sondern alles auswendig gesprochen wird.Marie-Christine Friedrich, Susanne Gschwendtner und Sarah Scherer wechseln sich in den Erinnerungen an typische Momente eines Frauenlebens organisch ab. Ob sie eine oder drei Figuren sind, fällt überhaupt nicht ins Gewicht, denn Ernaux begreift sich nie als etwas Besonderes, und so sind es völlig typische Erfahrungen einer ganzen Generation, von denen sie berichtet. Dabei ist das eigene Erwachsenwerden, die Pubertät, die Reibung am Elternhaus, immer parallelgeführt mit den gesellschaftlichen Umbrüchen - von den muffigen, engen 50er-Jahren, den Emanzipationsbewegungen der 60er bis zur Konsumorientierung in den 70ern: "Der Überfluss an Dingen verbarg den Mangel an Ideen und die Abnützung der Überzeugungen." Nach Klassen und GeschlechternDoch nie macht Ernaux ein Hehl daraus, dass die Chancen ungleich verteilt sind - nach Klassen (so fahren etwa die Reichen zur Abtreibung in die Schweiz, die anderen landen unter lebensgefährlichen Begleitumständen am Küchentisch) und nach Geschlechtern. Die kühnsten Träume der Frauen sind jene von Freiheit - dieselbe Freiheit, die sich Männer nicht mehr erkämpfen mussten. Leichter lässt sich ein anderer Traum erfüllen: "1 Mann, 1 Kind, 1 eigene Wohnung". Erst später kommt frau darauf, was das meist bedeutet: "Lebensende mit drei Buchstaben: Ehe."Am Boden sind Zeitlinien angebracht, von 1940 bis 2000, und mit der Zeit wird eine große, helle Holzkiste, in der die spärlichen Requisiten verstaut sind, von den Frauen vom Bühnenhintergrund entlang der Zeitleiste Richtung Publikum geschoben, Richtung Gegenwart. Die Begleitmusik liefern zeittypische Chansons und Songs auf Plattenspieler, Kassettendeck oder Walkman - sehr gut ausgewählt und mit nur wenigen Gesten signifikant begleitet. Es braucht nur ein paar Andeutungen und Bewegungen, um im ganzen Publikum Erinnerungen an linkische Annäherungsversuche bei den ersten Partys auszulösen. 16 Dec 2023 Die Jahre Theater am Werk im Kabelwerk Viel Applaus für eine Rückschau auf ein paar Jahrzehnte Gesellschafts- und Emanzipationsgeschichte, die ganz ohne Kitsch, aber nicht ohne Sentiment auskommt. Zu sehen nur noch bis Samstag, den 16. Dezember 2023.>> Mehr Theatervorstellungen in Wien. Kommentare
Abgesagt 15 Dec 2024 Prinz Pi Planet.tt/Gasometer 17 Dec 2024 Yamato - The Drummers of Japan Halle E im Museumsquartier Was ist los in Wien? Was ist los in Wien? Zurück Zur Was ist los in Wien? Übersichtsseite Wien entdecken Insidertipps für Wien Fortgehen in Wien Essen gehen in Wien Ausstellungen in Wien Kabarett in Wien Theateraufführungen in Wien Flohmärkte Wien & NÖ Neues aus Wien Vergünstigungen bei Events & mehr: Was kann der Vorteilsclub der Stadt Wien? Veranstaltungen in Wien, die du 2023 nicht verpassen solltest Die besten Clubbings in Wien am Wochenende Was ist los in Österreich? Was ist los in Österreich? Zurück Zur Was ist los in Österreich? Übersichtsseite Österreich entdecken Was ist los in Niederösterreich? Was ist los in Oberösterreich? Was ist los in Salzburg? Was ist los in Tirol? Was ist los in Vorarlberg? Was ist los in der Steiermark? Was ist los in Kärnten? Was ist los im Burgenland? Nicht verpassen! 18 Apr 2024 - 16 Feb 2025 Friederike Mayröcker - Ich denke in langsamen Blitzen Österreichisches Literaturmuseum 13 Dec 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 29 Dec 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 03 Jan 2025 Andreas Ferner - Stundenwiederholung (Best of) An mehreren Orten Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche © Reinhard Winkler/theaternyx Theater Wien Viel Gefühl: Annie Ernaux' "Die Jahre" im Kabelwerk 14.12.2023 Claudia Seigmann hat Annie Ernaux Werk ohne Kitsch, aber mit viel Gefühl auf die Bühne gebracht. In ihrem autobiografischen Roman "Die Jahre" erzählt Annie Ernaux über ein Frauenleben, das 1940 beginnt und bis zum Epochenbruch des 9/11-Terroranschlags verfolgt wird. 2008 erschien das Buch im Original, 2017 auf Deutsch. 2020 brachte Claudia Seigmann mit ihrer Gruppe theaternyx* den Text im Posthof Linz auf die Bühne und nun, ein Jahr, nachdem die Französin mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde, ist die Produktion erstmals in Wien zu erleben. Theater Österreich Bühne frei: Theater-Premieren im März mehr lesen Nichts nachspielen, sondern erzählenIm oberen, kleineren Spielraum des Kabelwerks in Meidling, wo nach dem "Werk X" nun das "Theater am Werk" ist, kann man sich, umgeben von schwarzen Stoffbahnen, ganz auf die bestechend einfache Bühne von Paul Horn, die drei Darstellerinnen und den Text konzentrieren. Denn Seigmann, die auch die Textfassung erstellt hat, lässt nichts nachspielen, sondern alles erzählen. Der 100-minütige Abend gleicht mehr einer szenischen Lesung, auch wenn bis auf die Beschreibungen einzelner Fotos nichts vorgelesen, sondern alles auswendig gesprochen wird.Marie-Christine Friedrich, Susanne Gschwendtner und Sarah Scherer wechseln sich in den Erinnerungen an typische Momente eines Frauenlebens organisch ab. Ob sie eine oder drei Figuren sind, fällt überhaupt nicht ins Gewicht, denn Ernaux begreift sich nie als etwas Besonderes, und so sind es völlig typische Erfahrungen einer ganzen Generation, von denen sie berichtet. Dabei ist das eigene Erwachsenwerden, die Pubertät, die Reibung am Elternhaus, immer parallelgeführt mit den gesellschaftlichen Umbrüchen - von den muffigen, engen 50er-Jahren, den Emanzipationsbewegungen der 60er bis zur Konsumorientierung in den 70ern: "Der Überfluss an Dingen verbarg den Mangel an Ideen und die Abnützung der Überzeugungen." Nach Klassen und GeschlechternDoch nie macht Ernaux ein Hehl daraus, dass die Chancen ungleich verteilt sind - nach Klassen (so fahren etwa die Reichen zur Abtreibung in die Schweiz, die anderen landen unter lebensgefährlichen Begleitumständen am Küchentisch) und nach Geschlechtern. Die kühnsten Träume der Frauen sind jene von Freiheit - dieselbe Freiheit, die sich Männer nicht mehr erkämpfen mussten. Leichter lässt sich ein anderer Traum erfüllen: "1 Mann, 1 Kind, 1 eigene Wohnung". Erst später kommt frau darauf, was das meist bedeutet: "Lebensende mit drei Buchstaben: Ehe."Am Boden sind Zeitlinien angebracht, von 1940 bis 2000, und mit der Zeit wird eine große, helle Holzkiste, in der die spärlichen Requisiten verstaut sind, von den Frauen vom Bühnenhintergrund entlang der Zeitleiste Richtung Publikum geschoben, Richtung Gegenwart. Die Begleitmusik liefern zeittypische Chansons und Songs auf Plattenspieler, Kassettendeck oder Walkman - sehr gut ausgewählt und mit nur wenigen Gesten signifikant begleitet. Es braucht nur ein paar Andeutungen und Bewegungen, um im ganzen Publikum Erinnerungen an linkische Annäherungsversuche bei den ersten Partys auszulösen. 16 Dec 2023 Die Jahre Theater am Werk im Kabelwerk Viel Applaus für eine Rückschau auf ein paar Jahrzehnte Gesellschafts- und Emanzipationsgeschichte, die ganz ohne Kitsch, aber nicht ohne Sentiment auskommt. Zu sehen nur noch bis Samstag, den 16. Dezember 2023.>> Mehr Theatervorstellungen in Wien. Kommentare
18 Apr 2024 - 16 Feb 2025 Friederike Mayröcker - Ich denke in langsamen Blitzen Österreichisches Literaturmuseum 13 Dec 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 29 Dec 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 03 Jan 2025 Andreas Ferner - Stundenwiederholung (Best of) An mehreren Orten Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche © Reinhard Winkler/theaternyx Theater Wien Viel Gefühl: Annie Ernaux' "Die Jahre" im Kabelwerk 14.12.2023 Claudia Seigmann hat Annie Ernaux Werk ohne Kitsch, aber mit viel Gefühl auf die Bühne gebracht. In ihrem autobiografischen Roman "Die Jahre" erzählt Annie Ernaux über ein Frauenleben, das 1940 beginnt und bis zum Epochenbruch des 9/11-Terroranschlags verfolgt wird. 2008 erschien das Buch im Original, 2017 auf Deutsch. 2020 brachte Claudia Seigmann mit ihrer Gruppe theaternyx* den Text im Posthof Linz auf die Bühne und nun, ein Jahr, nachdem die Französin mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde, ist die Produktion erstmals in Wien zu erleben. Theater Österreich Bühne frei: Theater-Premieren im März mehr lesen Nichts nachspielen, sondern erzählenIm oberen, kleineren Spielraum des Kabelwerks in Meidling, wo nach dem "Werk X" nun das "Theater am Werk" ist, kann man sich, umgeben von schwarzen Stoffbahnen, ganz auf die bestechend einfache Bühne von Paul Horn, die drei Darstellerinnen und den Text konzentrieren. Denn Seigmann, die auch die Textfassung erstellt hat, lässt nichts nachspielen, sondern alles erzählen. Der 100-minütige Abend gleicht mehr einer szenischen Lesung, auch wenn bis auf die Beschreibungen einzelner Fotos nichts vorgelesen, sondern alles auswendig gesprochen wird.Marie-Christine Friedrich, Susanne Gschwendtner und Sarah Scherer wechseln sich in den Erinnerungen an typische Momente eines Frauenlebens organisch ab. Ob sie eine oder drei Figuren sind, fällt überhaupt nicht ins Gewicht, denn Ernaux begreift sich nie als etwas Besonderes, und so sind es völlig typische Erfahrungen einer ganzen Generation, von denen sie berichtet. Dabei ist das eigene Erwachsenwerden, die Pubertät, die Reibung am Elternhaus, immer parallelgeführt mit den gesellschaftlichen Umbrüchen - von den muffigen, engen 50er-Jahren, den Emanzipationsbewegungen der 60er bis zur Konsumorientierung in den 70ern: "Der Überfluss an Dingen verbarg den Mangel an Ideen und die Abnützung der Überzeugungen." Nach Klassen und GeschlechternDoch nie macht Ernaux ein Hehl daraus, dass die Chancen ungleich verteilt sind - nach Klassen (so fahren etwa die Reichen zur Abtreibung in die Schweiz, die anderen landen unter lebensgefährlichen Begleitumständen am Küchentisch) und nach Geschlechtern. Die kühnsten Träume der Frauen sind jene von Freiheit - dieselbe Freiheit, die sich Männer nicht mehr erkämpfen mussten. Leichter lässt sich ein anderer Traum erfüllen: "1 Mann, 1 Kind, 1 eigene Wohnung". Erst später kommt frau darauf, was das meist bedeutet: "Lebensende mit drei Buchstaben: Ehe."Am Boden sind Zeitlinien angebracht, von 1940 bis 2000, und mit der Zeit wird eine große, helle Holzkiste, in der die spärlichen Requisiten verstaut sind, von den Frauen vom Bühnenhintergrund entlang der Zeitleiste Richtung Publikum geschoben, Richtung Gegenwart. Die Begleitmusik liefern zeittypische Chansons und Songs auf Plattenspieler, Kassettendeck oder Walkman - sehr gut ausgewählt und mit nur wenigen Gesten signifikant begleitet. Es braucht nur ein paar Andeutungen und Bewegungen, um im ganzen Publikum Erinnerungen an linkische Annäherungsversuche bei den ersten Partys auszulösen. 16 Dec 2023 Die Jahre Theater am Werk im Kabelwerk Viel Applaus für eine Rückschau auf ein paar Jahrzehnte Gesellschafts- und Emanzipationsgeschichte, die ganz ohne Kitsch, aber nicht ohne Sentiment auskommt. Zu sehen nur noch bis Samstag, den 16. Dezember 2023.>> Mehr Theatervorstellungen in Wien. Kommentare
13 Dec 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 29 Dec 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 03 Jan 2025 Andreas Ferner - Stundenwiederholung (Best of) An mehreren Orten Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche
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© Reinhard Winkler/theaternyx Theater Wien Viel Gefühl: Annie Ernaux' "Die Jahre" im Kabelwerk 14.12.2023 Claudia Seigmann hat Annie Ernaux Werk ohne Kitsch, aber mit viel Gefühl auf die Bühne gebracht. In ihrem autobiografischen Roman "Die Jahre" erzählt Annie Ernaux über ein Frauenleben, das 1940 beginnt und bis zum Epochenbruch des 9/11-Terroranschlags verfolgt wird. 2008 erschien das Buch im Original, 2017 auf Deutsch. 2020 brachte Claudia Seigmann mit ihrer Gruppe theaternyx* den Text im Posthof Linz auf die Bühne und nun, ein Jahr, nachdem die Französin mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde, ist die Produktion erstmals in Wien zu erleben. Theater Österreich Bühne frei: Theater-Premieren im März mehr lesen Nichts nachspielen, sondern erzählenIm oberen, kleineren Spielraum des Kabelwerks in Meidling, wo nach dem "Werk X" nun das "Theater am Werk" ist, kann man sich, umgeben von schwarzen Stoffbahnen, ganz auf die bestechend einfache Bühne von Paul Horn, die drei Darstellerinnen und den Text konzentrieren. Denn Seigmann, die auch die Textfassung erstellt hat, lässt nichts nachspielen, sondern alles erzählen. Der 100-minütige Abend gleicht mehr einer szenischen Lesung, auch wenn bis auf die Beschreibungen einzelner Fotos nichts vorgelesen, sondern alles auswendig gesprochen wird.Marie-Christine Friedrich, Susanne Gschwendtner und Sarah Scherer wechseln sich in den Erinnerungen an typische Momente eines Frauenlebens organisch ab. Ob sie eine oder drei Figuren sind, fällt überhaupt nicht ins Gewicht, denn Ernaux begreift sich nie als etwas Besonderes, und so sind es völlig typische Erfahrungen einer ganzen Generation, von denen sie berichtet. Dabei ist das eigene Erwachsenwerden, die Pubertät, die Reibung am Elternhaus, immer parallelgeführt mit den gesellschaftlichen Umbrüchen - von den muffigen, engen 50er-Jahren, den Emanzipationsbewegungen der 60er bis zur Konsumorientierung in den 70ern: "Der Überfluss an Dingen verbarg den Mangel an Ideen und die Abnützung der Überzeugungen." Nach Klassen und GeschlechternDoch nie macht Ernaux ein Hehl daraus, dass die Chancen ungleich verteilt sind - nach Klassen (so fahren etwa die Reichen zur Abtreibung in die Schweiz, die anderen landen unter lebensgefährlichen Begleitumständen am Küchentisch) und nach Geschlechtern. Die kühnsten Träume der Frauen sind jene von Freiheit - dieselbe Freiheit, die sich Männer nicht mehr erkämpfen mussten. Leichter lässt sich ein anderer Traum erfüllen: "1 Mann, 1 Kind, 1 eigene Wohnung". Erst später kommt frau darauf, was das meist bedeutet: "Lebensende mit drei Buchstaben: Ehe."Am Boden sind Zeitlinien angebracht, von 1940 bis 2000, und mit der Zeit wird eine große, helle Holzkiste, in der die spärlichen Requisiten verstaut sind, von den Frauen vom Bühnenhintergrund entlang der Zeitleiste Richtung Publikum geschoben, Richtung Gegenwart. Die Begleitmusik liefern zeittypische Chansons und Songs auf Plattenspieler, Kassettendeck oder Walkman - sehr gut ausgewählt und mit nur wenigen Gesten signifikant begleitet. Es braucht nur ein paar Andeutungen und Bewegungen, um im ganzen Publikum Erinnerungen an linkische Annäherungsversuche bei den ersten Partys auszulösen. 16 Dec 2023 Die Jahre Theater am Werk im Kabelwerk Viel Applaus für eine Rückschau auf ein paar Jahrzehnte Gesellschafts- und Emanzipationsgeschichte, die ganz ohne Kitsch, aber nicht ohne Sentiment auskommt. Zu sehen nur noch bis Samstag, den 16. Dezember 2023.>> Mehr Theatervorstellungen in Wien. Kommentare