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Theater Österreich

Bühne frei: Theater-Premieren im März

Die Bandbreite auf heimischen Bühnen reicht im März von Calle Fuhrs Auseinandersetzung mit dem "Aufstieg und Fall des Herrn René Benko" und Anna Bergmanns Horváth-Inszenierung von "Die Unbekannte aus der Seine" im Volkstheater über "Das Phantom der Oper" im Raimund Theater bis hin zur letzten Inszenierung von Martin Kušej als Burgtheaterdirektor, wenn er mit Tennessee Williams' "Orpheus steigt herab" in die Kleinstadthölle blickt.

Uraufführungen zur Erinnerungskultur

Die zu Ende gehende "Ära der Zeitzeug:innen" nimmt Gerhild Steinbuch zum Anlass, sich in ihrem Auftragswerk am Vorarlberger Landestheater "einer Form des angemessenen Erinnerns an den Holocaust" zu widmen: Ausgehend von den Erlebnissen der katholischen Krankenschwester Maria Stromberger, die 1942 freiwillig nach Auschwitz ging, um zu sehen, "wie es wirklich" ist, im Konzentrationslager zur aktiven Unterstützerin der Widerstandsbewegung wurde und nach dem Krieg zurückgezogen in Vorarlberg lebte, schickt die Autorin "Kinder der 90er-Jahre" auf die Bühne, um sich mit den Grenzen des Erinnerns zu beschäftigen. Umgesetzt wird diese Spurensuche von Bérénice Hebenstreit, die für ihre Inszenierung von "Urfaust/FaustIn and out" 2020 mit einem Nachwuchs-Nestroy ausgezeichnet wurde. Premiere ist am 2. März.

Mit einem Debüt wartet das Schauspielhaus Wien am 7. März auf, wenn mit "Der Verein" das erste Stück des Schauspielers Steffen Link zur Uraufführung kommt, der bis 2019 Ensemblemitglied am Haus war. Schauplatz ist eine Siedlung am Rande einer Kleinstadt, in dem Stefan mit seinen Eltern lebt, die sich einer freichristlichen Gemeinde angeschlossen haben. Innere und äußere Konflikte sind vorprogrammiert, da weder Stefans Liebe für das Theater noch sein Begehren für Männer in das von Jesus geprägte Weltbild passen. Erstmals am Schauspielhaus inszeniert dabei die 1992 in Bregenz geborene Regisseurin Theresa Thomasberger, die in dieser Saison auch am Deutschen Theater Berlin, am Theater Aachen und Nationaltheater Mannheim Regie führt.

Katzen im Rabenhof

Eine "Katzen-Politsatire ganz ohne Musical" verspricht das Rabenhof Theater mit dem neuen Werk des Duos Michael Nikbakhsh und Klaus Oppitz: Der Wirtschaftsjournalist und der Autor widmen sich dabei dem "Leck mich!"-Verhalten der Samtpfoten. "Sie sind launisch, dominant und immer auf den eigenen Vorteil bedacht", heißt es in der Ankündigung über die Persönlichkeit von Katzen - und Politikern. Nach "Niemand nennt uns Mizzi" und "Wählt uns, weils eh schon wurscht ist" unternehmen sie daher ab dem 5. März den Versuch, "die Katze an sich zu verstehen, eine völlig neue Verschwörungstheorie, die sich als erschreckend realistisch erweist".

Ballett-Premieren in den Bundesländern

"Die archaischen Fragen nach Gut und Böse, nach Zurückweisung und daraus folgender Rache", die Tschaikowskys "Dornröschen" aufwirft, stehen im Fokus von Reginaldo Oliveiras Interpretation des Ballett-Klassikers, der am 9. März am Salzburger Landestheater Premiere feiert. Unterstützt wird er dabei von Bühnenbildner Matthias Kronfuss und Kostümbildnerin Judith Adam, musikalisch wird der Abend von Carlo Benedetto Cimento gestaltet, der vom Mainfranken Theater Würzburg als Erster Kapellmeister ans Salzburger Landestheater kommt.

Musik aus dem 18. und 20. Jahrhundert vereint das Tiroler Landestheater, wenn es Edward Clugs Choreografien zu Pergolesis "Stabat Mater" und Strawinskys "Les Noces" an einem Doppelabend vereint. In seiner "Stabat Mater"-Interpretation reflektiert der rumänische Choreograf unser heutiges Verständnis der Beziehung zwischen Mutter und Sohn in Bezug auf das Leiden der Heiligen Maria während Jesus' Kreuzigung, während in "Les Noces" die Herausforderungen der Hochzeitsnacht im Fokus stehen.

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