21 Nov 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 22 Nov 2024 Erwin & Edwin - Des Is Jo De Tour 2024 An mehreren Orten 23 Nov 2024 Mordlust Planet.tt/Gasometer 25 Nov 2024 Fil Bo Riva - Modern Melancholia Tour 2024 An mehreren Orten Was ist los in Wien? Was ist los in Wien? Zurück Zur Was ist los in Wien? Übersichtsseite Wien entdecken Insidertipps für Wien Fortgehen in Wien Essen gehen in Wien Ausstellungen in Wien Kabarett in Wien Theateraufführungen in Wien Flohmärkte Wien & NÖ Neues aus Wien Vergünstigungen bei Events & mehr: Was kann der Vorteilsclub der Stadt Wien? Veranstaltungen in Wien, die du 2023 nicht verpassen solltest Die besten Clubbings in Wien am Wochenende Was ist los in Österreich? Was ist los in Österreich? Zurück Zur Was ist los in Österreich? Übersichtsseite Österreich entdecken Was ist los in Niederösterreich? Was ist los in Oberösterreich? Was ist los in Salzburg? Was ist los in Tirol? Was ist los in Vorarlberg? Was ist los in der Steiermark? Was ist los in Kärnten? Was ist los im Burgenland? Nicht verpassen! 18 Apr 2024 - 16 Feb 2025 Friederike Mayröcker - Ich denke in langsamen Blitzen Österreichisches Literaturmuseum 21 Nov 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 21 Nov 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 28 Nov 2024 Thomas Maurer - Maurer.Kafka.Komisch Rabenhof Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche © Nikola Hergovich Theater Wien Saisonstart im Burgtheater mit Diskussion über Rechtspopulismus 11.09.2023 Zum Saisonstart im Burgtheater kritisierte ÖVP Othmar Karas das "Versagen der Mitte". Zum Auftakt der neuen Spielsaison hat im Burgtheater die Podiumsdiskussion zum Thema "Aufwachen, bevor es wieder finster wird" stattgefunden. Bei der gemeinsamen Veranstaltung von Burgtheater und der "Süddeutschen Zeitung" ging es um den Machtzuwachs von Rechtspopulisten und Rechtsradikalen und ihren Parteien in Europa. ÖVP-EU-Abgeordneter Othmar Karas ging dabei auch scharf mit der eigenen Partei ins Gericht, die eine "zu starke Anbiederung" an die FPÖ betreibe. Theater Wien Ben Glassberg wird Musikdirektor der Volksoper mehr lesen "Zu starke Anbiederung an die FPÖ" Karas forderte, dass die Bürger mehr zur Verteidigung der liberalen Demokratie tun müssten. Er machte aber für den Aufstieg der neuen Rechten auch "das Versagen der Mitte" verantwortlich, die Probleme nicht oder zu wenig gelöst habe. "Ich hätte mir nie im Leben gedacht, dass ich je einmal Demokratie definieren muss", erklärte Karas. Es habe in Österreich eine "zu starke Anbiederung an die FPÖ" gegeben, auch aufseiten der ÖVP. "30 Prozent sind aber keine Mehrheit. Sie werden erst durch Versagen der anderen Parteien zur Mehrheit gemacht", kritisierte Karas unter Applaus des Publikums. Auch in der EU würde der "Grundkonsens in der Mitte bröckeln". Dabei sei heute mehr denn je eine "lösungsorientierte Politik" gefragt. "Wir müssen die Sorgen und Ängste der Bürger ernster nehmen." SPÖ und FPÖ Allianz Der deutsche Politiker und Publizist Michel Friedman, laut eigenen Angaben nur mehr "Karteileiche bei der CDU", kritisierte die seiner Meinung nach nur aus Machtpolitik erfolgten Koalitionen der ÖVP mit der FPÖ auf Bundes- und Landesebene. "Die ÖVP hat schon ohne Not mit Jörg Haiders FPÖ koaliert", so Friedmann, der im Jahr 2000 auf dem Heldenplatz vor 500.000 Demonstranten eine Rede hielt. Jetzt würden nur mehr zehntausende Demonstranten protestieren. Auch in der EU habe die Europäische Volkspartei (EVP) lange mit rechten Parteien wie der ungarischen Fidesz-Partei kooperiert. Karas wies die Kritik Friedmans für sich zurück. Er habe die jüngste Koalition der ÖVP mit der FPÖ in Niederösterreich bekämpft und sei stets gegen die "Anbiederung an rechte Ränder" eingetreten. Im übrigen sei es die SPÖ unter Bruno Kreisky gewesen, die 1970 als erste mit der FPÖ eine Allianz eingegangen sei. Karas meinte damit die Duldung von Kreiskys SPÖ-Minderheitsregierung für einige Monate und die Durchführung einer Wahlrechtsreform. Eine formelle Koalition bildeten SPÖ und FPÖ unter Kreiskys Nachfolger Fred Sinowatz zwischen 1983 und 1986. Karas forderte, "alles dagegen zu tun, dass es überhaupt möglich wird, dass die FPÖ für die nächste Regierung in Betracht kommt". Klimawandel, Migration oder Digitalisierung Die deutsche Politikwissenschaftlerin Hedwig Richter von der Bundeswehruniversität in München brachte den Aufstieg der Partei Alternative für Deutschland (AfD) mit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine in Verbindung. Die AfD habe weiter den Bezug von billigem Erdgas aus Russland gefordert. "Auch das populistische Versprechen an die Wähler - Ihr müsst euch nicht ändern - hat der AfD zu Wahlerfolgen verholfen", so Richter. Dabei würden globale Probleme wie Klimawandel, Migration oder Digitalisierung auch von jedem einzelnen oft unbequeme Änderungen erforderlich machen. Die "Neue Rechte" habe anarchistische Züge, schrecke auch vor Terrorakten nicht zurück und wolle demokratische Strukturen zerstören. Deutliche Warnungen, antidemokratische Politik in Polen und Ungarn endlich ernst zu nehmen, äußerte der polnische Journalist Bartosz Wielinski, Mitglied der Chefredaktion der liberalen Tageszeitung "Gazeta Wyborcza". Die rechtsnationalistische Regierung unter Führung von Jaroslaw Kaczynskis Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) habe 2015 zu Beginn ihrer Alleinregierung zuerst die Unabhängigkeit der Justiz und der Medien eingeschränkt. Daher würden die kommenden Parlamentswahlen am 15. Oktober weder frei noch fair ablaufen. Die Oppositionsparteien hätten keinen Zugang zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen Polens. Regierungskritische Künstler wie die Filmregisseurin Agnieszka Holland würden - ähnlich wie am Anfang der NS-Herrschaft - diffamiert. Die polnische Regierung kritisiere zwar in der EU am stärksten Kreml-Chef Wladimir Putin, würde aber gleichzeitig dessen autoritäre Politik nachahmen, so Wielinski. Putin habe mit rechten und rechtsradikalen Parteien Europas, darunter FPÖ und AfD, Allianzen gebildet, was auch Auswirkungen auf die Wahlen zum Europaparlament im Juni 2024 zeigen werde. Undemokratische Fehlentwicklungen Laut Karas hat die EU bei undemokratischen Fehlentwicklungen in Mitgliedsländern "zu lange zugeschaut". Der bisherige "Instrumentenkasten" der EU, darunter das auf Einstimmigkeit beruhende Artikel 7-Verfahren, reiche nicht aus. Immerhin gebe es nun erstmals finanzielle Sanktionen gegen Mitgliedsstaaten. "Wir brauchen aber mehr Staatspolitik und weniger tagespolitische Machtpolitik", forderte Karas, Vizepräsident des Europaparlaments. Friedman ging auf die aktuelle Situation in Israel ein. Dort protestierten gegen die "schlimmste rechtsextreme Regierung" jeden Samstag über 200.000 Israelis, so der deutsche Publizist. Dadurch sei die Umsetzung der umstrittenen Justizreform zumindest teilweise gelähmt worden. "Was in Israel geschafft wurde, könnte auch in Deutschland und Österreich gegen den Rechtsruck funktionieren." Denn in Diktaturen gebe es kein Demonstrationsrecht mehr. "Und mir ist die schwächste Demokratie noch immer lieber als die stärkste Diktatur." Kommentare
22 Nov 2024 Erwin & Edwin - Des Is Jo De Tour 2024 An mehreren Orten 23 Nov 2024 Mordlust Planet.tt/Gasometer 25 Nov 2024 Fil Bo Riva - Modern Melancholia Tour 2024 An mehreren Orten Was ist los in Wien? Was ist los in Wien? Zurück Zur Was ist los in Wien? Übersichtsseite Wien entdecken Insidertipps für Wien Fortgehen in Wien Essen gehen in Wien Ausstellungen in Wien Kabarett in Wien Theateraufführungen in Wien Flohmärkte Wien & NÖ Neues aus Wien Vergünstigungen bei Events & mehr: Was kann der Vorteilsclub der Stadt Wien? Veranstaltungen in Wien, die du 2023 nicht verpassen solltest Die besten Clubbings in Wien am Wochenende Was ist los in Österreich? Was ist los in Österreich? Zurück Zur Was ist los in Österreich? Übersichtsseite Österreich entdecken Was ist los in Niederösterreich? Was ist los in Oberösterreich? Was ist los in Salzburg? Was ist los in Tirol? Was ist los in Vorarlberg? Was ist los in der Steiermark? Was ist los in Kärnten? Was ist los im Burgenland? Nicht verpassen! 18 Apr 2024 - 16 Feb 2025 Friederike Mayröcker - Ich denke in langsamen Blitzen Österreichisches Literaturmuseum 21 Nov 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 21 Nov 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 28 Nov 2024 Thomas Maurer - Maurer.Kafka.Komisch Rabenhof Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche © Nikola Hergovich Theater Wien Saisonstart im Burgtheater mit Diskussion über Rechtspopulismus 11.09.2023 Zum Saisonstart im Burgtheater kritisierte ÖVP Othmar Karas das "Versagen der Mitte". Zum Auftakt der neuen Spielsaison hat im Burgtheater die Podiumsdiskussion zum Thema "Aufwachen, bevor es wieder finster wird" stattgefunden. Bei der gemeinsamen Veranstaltung von Burgtheater und der "Süddeutschen Zeitung" ging es um den Machtzuwachs von Rechtspopulisten und Rechtsradikalen und ihren Parteien in Europa. ÖVP-EU-Abgeordneter Othmar Karas ging dabei auch scharf mit der eigenen Partei ins Gericht, die eine "zu starke Anbiederung" an die FPÖ betreibe. Theater Wien Ben Glassberg wird Musikdirektor der Volksoper mehr lesen "Zu starke Anbiederung an die FPÖ" Karas forderte, dass die Bürger mehr zur Verteidigung der liberalen Demokratie tun müssten. Er machte aber für den Aufstieg der neuen Rechten auch "das Versagen der Mitte" verantwortlich, die Probleme nicht oder zu wenig gelöst habe. "Ich hätte mir nie im Leben gedacht, dass ich je einmal Demokratie definieren muss", erklärte Karas. Es habe in Österreich eine "zu starke Anbiederung an die FPÖ" gegeben, auch aufseiten der ÖVP. "30 Prozent sind aber keine Mehrheit. Sie werden erst durch Versagen der anderen Parteien zur Mehrheit gemacht", kritisierte Karas unter Applaus des Publikums. Auch in der EU würde der "Grundkonsens in der Mitte bröckeln". Dabei sei heute mehr denn je eine "lösungsorientierte Politik" gefragt. "Wir müssen die Sorgen und Ängste der Bürger ernster nehmen." SPÖ und FPÖ Allianz Der deutsche Politiker und Publizist Michel Friedman, laut eigenen Angaben nur mehr "Karteileiche bei der CDU", kritisierte die seiner Meinung nach nur aus Machtpolitik erfolgten Koalitionen der ÖVP mit der FPÖ auf Bundes- und Landesebene. "Die ÖVP hat schon ohne Not mit Jörg Haiders FPÖ koaliert", so Friedmann, der im Jahr 2000 auf dem Heldenplatz vor 500.000 Demonstranten eine Rede hielt. Jetzt würden nur mehr zehntausende Demonstranten protestieren. Auch in der EU habe die Europäische Volkspartei (EVP) lange mit rechten Parteien wie der ungarischen Fidesz-Partei kooperiert. Karas wies die Kritik Friedmans für sich zurück. Er habe die jüngste Koalition der ÖVP mit der FPÖ in Niederösterreich bekämpft und sei stets gegen die "Anbiederung an rechte Ränder" eingetreten. Im übrigen sei es die SPÖ unter Bruno Kreisky gewesen, die 1970 als erste mit der FPÖ eine Allianz eingegangen sei. Karas meinte damit die Duldung von Kreiskys SPÖ-Minderheitsregierung für einige Monate und die Durchführung einer Wahlrechtsreform. Eine formelle Koalition bildeten SPÖ und FPÖ unter Kreiskys Nachfolger Fred Sinowatz zwischen 1983 und 1986. Karas forderte, "alles dagegen zu tun, dass es überhaupt möglich wird, dass die FPÖ für die nächste Regierung in Betracht kommt". Klimawandel, Migration oder Digitalisierung Die deutsche Politikwissenschaftlerin Hedwig Richter von der Bundeswehruniversität in München brachte den Aufstieg der Partei Alternative für Deutschland (AfD) mit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine in Verbindung. Die AfD habe weiter den Bezug von billigem Erdgas aus Russland gefordert. "Auch das populistische Versprechen an die Wähler - Ihr müsst euch nicht ändern - hat der AfD zu Wahlerfolgen verholfen", so Richter. Dabei würden globale Probleme wie Klimawandel, Migration oder Digitalisierung auch von jedem einzelnen oft unbequeme Änderungen erforderlich machen. Die "Neue Rechte" habe anarchistische Züge, schrecke auch vor Terrorakten nicht zurück und wolle demokratische Strukturen zerstören. Deutliche Warnungen, antidemokratische Politik in Polen und Ungarn endlich ernst zu nehmen, äußerte der polnische Journalist Bartosz Wielinski, Mitglied der Chefredaktion der liberalen Tageszeitung "Gazeta Wyborcza". Die rechtsnationalistische Regierung unter Führung von Jaroslaw Kaczynskis Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) habe 2015 zu Beginn ihrer Alleinregierung zuerst die Unabhängigkeit der Justiz und der Medien eingeschränkt. Daher würden die kommenden Parlamentswahlen am 15. Oktober weder frei noch fair ablaufen. Die Oppositionsparteien hätten keinen Zugang zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen Polens. Regierungskritische Künstler wie die Filmregisseurin Agnieszka Holland würden - ähnlich wie am Anfang der NS-Herrschaft - diffamiert. Die polnische Regierung kritisiere zwar in der EU am stärksten Kreml-Chef Wladimir Putin, würde aber gleichzeitig dessen autoritäre Politik nachahmen, so Wielinski. Putin habe mit rechten und rechtsradikalen Parteien Europas, darunter FPÖ und AfD, Allianzen gebildet, was auch Auswirkungen auf die Wahlen zum Europaparlament im Juni 2024 zeigen werde. Undemokratische Fehlentwicklungen Laut Karas hat die EU bei undemokratischen Fehlentwicklungen in Mitgliedsländern "zu lange zugeschaut". Der bisherige "Instrumentenkasten" der EU, darunter das auf Einstimmigkeit beruhende Artikel 7-Verfahren, reiche nicht aus. Immerhin gebe es nun erstmals finanzielle Sanktionen gegen Mitgliedsstaaten. "Wir brauchen aber mehr Staatspolitik und weniger tagespolitische Machtpolitik", forderte Karas, Vizepräsident des Europaparlaments. Friedman ging auf die aktuelle Situation in Israel ein. Dort protestierten gegen die "schlimmste rechtsextreme Regierung" jeden Samstag über 200.000 Israelis, so der deutsche Publizist. Dadurch sei die Umsetzung der umstrittenen Justizreform zumindest teilweise gelähmt worden. "Was in Israel geschafft wurde, könnte auch in Deutschland und Österreich gegen den Rechtsruck funktionieren." Denn in Diktaturen gebe es kein Demonstrationsrecht mehr. "Und mir ist die schwächste Demokratie noch immer lieber als die stärkste Diktatur." Kommentare
23 Nov 2024 Mordlust Planet.tt/Gasometer 25 Nov 2024 Fil Bo Riva - Modern Melancholia Tour 2024 An mehreren Orten Was ist los in Wien? Was ist los in Wien? Zurück Zur Was ist los in Wien? Übersichtsseite Wien entdecken Insidertipps für Wien Fortgehen in Wien Essen gehen in Wien Ausstellungen in Wien Kabarett in Wien Theateraufführungen in Wien Flohmärkte Wien & NÖ Neues aus Wien Vergünstigungen bei Events & mehr: Was kann der Vorteilsclub der Stadt Wien? Veranstaltungen in Wien, die du 2023 nicht verpassen solltest Die besten Clubbings in Wien am Wochenende Was ist los in Österreich? Was ist los in Österreich? Zurück Zur Was ist los in Österreich? Übersichtsseite Österreich entdecken Was ist los in Niederösterreich? Was ist los in Oberösterreich? Was ist los in Salzburg? Was ist los in Tirol? Was ist los in Vorarlberg? Was ist los in der Steiermark? Was ist los in Kärnten? Was ist los im Burgenland? Nicht verpassen! 18 Apr 2024 - 16 Feb 2025 Friederike Mayröcker - Ich denke in langsamen Blitzen Österreichisches Literaturmuseum 21 Nov 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 21 Nov 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 28 Nov 2024 Thomas Maurer - Maurer.Kafka.Komisch Rabenhof Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche © Nikola Hergovich Theater Wien Saisonstart im Burgtheater mit Diskussion über Rechtspopulismus 11.09.2023 Zum Saisonstart im Burgtheater kritisierte ÖVP Othmar Karas das "Versagen der Mitte". Zum Auftakt der neuen Spielsaison hat im Burgtheater die Podiumsdiskussion zum Thema "Aufwachen, bevor es wieder finster wird" stattgefunden. Bei der gemeinsamen Veranstaltung von Burgtheater und der "Süddeutschen Zeitung" ging es um den Machtzuwachs von Rechtspopulisten und Rechtsradikalen und ihren Parteien in Europa. ÖVP-EU-Abgeordneter Othmar Karas ging dabei auch scharf mit der eigenen Partei ins Gericht, die eine "zu starke Anbiederung" an die FPÖ betreibe. Theater Wien Ben Glassberg wird Musikdirektor der Volksoper mehr lesen "Zu starke Anbiederung an die FPÖ" Karas forderte, dass die Bürger mehr zur Verteidigung der liberalen Demokratie tun müssten. Er machte aber für den Aufstieg der neuen Rechten auch "das Versagen der Mitte" verantwortlich, die Probleme nicht oder zu wenig gelöst habe. "Ich hätte mir nie im Leben gedacht, dass ich je einmal Demokratie definieren muss", erklärte Karas. Es habe in Österreich eine "zu starke Anbiederung an die FPÖ" gegeben, auch aufseiten der ÖVP. "30 Prozent sind aber keine Mehrheit. Sie werden erst durch Versagen der anderen Parteien zur Mehrheit gemacht", kritisierte Karas unter Applaus des Publikums. Auch in der EU würde der "Grundkonsens in der Mitte bröckeln". Dabei sei heute mehr denn je eine "lösungsorientierte Politik" gefragt. "Wir müssen die Sorgen und Ängste der Bürger ernster nehmen." SPÖ und FPÖ Allianz Der deutsche Politiker und Publizist Michel Friedman, laut eigenen Angaben nur mehr "Karteileiche bei der CDU", kritisierte die seiner Meinung nach nur aus Machtpolitik erfolgten Koalitionen der ÖVP mit der FPÖ auf Bundes- und Landesebene. "Die ÖVP hat schon ohne Not mit Jörg Haiders FPÖ koaliert", so Friedmann, der im Jahr 2000 auf dem Heldenplatz vor 500.000 Demonstranten eine Rede hielt. Jetzt würden nur mehr zehntausende Demonstranten protestieren. Auch in der EU habe die Europäische Volkspartei (EVP) lange mit rechten Parteien wie der ungarischen Fidesz-Partei kooperiert. Karas wies die Kritik Friedmans für sich zurück. Er habe die jüngste Koalition der ÖVP mit der FPÖ in Niederösterreich bekämpft und sei stets gegen die "Anbiederung an rechte Ränder" eingetreten. Im übrigen sei es die SPÖ unter Bruno Kreisky gewesen, die 1970 als erste mit der FPÖ eine Allianz eingegangen sei. Karas meinte damit die Duldung von Kreiskys SPÖ-Minderheitsregierung für einige Monate und die Durchführung einer Wahlrechtsreform. Eine formelle Koalition bildeten SPÖ und FPÖ unter Kreiskys Nachfolger Fred Sinowatz zwischen 1983 und 1986. Karas forderte, "alles dagegen zu tun, dass es überhaupt möglich wird, dass die FPÖ für die nächste Regierung in Betracht kommt". Klimawandel, Migration oder Digitalisierung Die deutsche Politikwissenschaftlerin Hedwig Richter von der Bundeswehruniversität in München brachte den Aufstieg der Partei Alternative für Deutschland (AfD) mit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine in Verbindung. Die AfD habe weiter den Bezug von billigem Erdgas aus Russland gefordert. "Auch das populistische Versprechen an die Wähler - Ihr müsst euch nicht ändern - hat der AfD zu Wahlerfolgen verholfen", so Richter. Dabei würden globale Probleme wie Klimawandel, Migration oder Digitalisierung auch von jedem einzelnen oft unbequeme Änderungen erforderlich machen. Die "Neue Rechte" habe anarchistische Züge, schrecke auch vor Terrorakten nicht zurück und wolle demokratische Strukturen zerstören. Deutliche Warnungen, antidemokratische Politik in Polen und Ungarn endlich ernst zu nehmen, äußerte der polnische Journalist Bartosz Wielinski, Mitglied der Chefredaktion der liberalen Tageszeitung "Gazeta Wyborcza". Die rechtsnationalistische Regierung unter Führung von Jaroslaw Kaczynskis Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) habe 2015 zu Beginn ihrer Alleinregierung zuerst die Unabhängigkeit der Justiz und der Medien eingeschränkt. Daher würden die kommenden Parlamentswahlen am 15. Oktober weder frei noch fair ablaufen. Die Oppositionsparteien hätten keinen Zugang zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen Polens. Regierungskritische Künstler wie die Filmregisseurin Agnieszka Holland würden - ähnlich wie am Anfang der NS-Herrschaft - diffamiert. Die polnische Regierung kritisiere zwar in der EU am stärksten Kreml-Chef Wladimir Putin, würde aber gleichzeitig dessen autoritäre Politik nachahmen, so Wielinski. Putin habe mit rechten und rechtsradikalen Parteien Europas, darunter FPÖ und AfD, Allianzen gebildet, was auch Auswirkungen auf die Wahlen zum Europaparlament im Juni 2024 zeigen werde. Undemokratische Fehlentwicklungen Laut Karas hat die EU bei undemokratischen Fehlentwicklungen in Mitgliedsländern "zu lange zugeschaut". Der bisherige "Instrumentenkasten" der EU, darunter das auf Einstimmigkeit beruhende Artikel 7-Verfahren, reiche nicht aus. Immerhin gebe es nun erstmals finanzielle Sanktionen gegen Mitgliedsstaaten. "Wir brauchen aber mehr Staatspolitik und weniger tagespolitische Machtpolitik", forderte Karas, Vizepräsident des Europaparlaments. Friedman ging auf die aktuelle Situation in Israel ein. Dort protestierten gegen die "schlimmste rechtsextreme Regierung" jeden Samstag über 200.000 Israelis, so der deutsche Publizist. Dadurch sei die Umsetzung der umstrittenen Justizreform zumindest teilweise gelähmt worden. "Was in Israel geschafft wurde, könnte auch in Deutschland und Österreich gegen den Rechtsruck funktionieren." Denn in Diktaturen gebe es kein Demonstrationsrecht mehr. "Und mir ist die schwächste Demokratie noch immer lieber als die stärkste Diktatur." Kommentare
18 Apr 2024 - 16 Feb 2025 Friederike Mayröcker - Ich denke in langsamen Blitzen Österreichisches Literaturmuseum 21 Nov 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 21 Nov 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 28 Nov 2024 Thomas Maurer - Maurer.Kafka.Komisch Rabenhof Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche © Nikola Hergovich Theater Wien Saisonstart im Burgtheater mit Diskussion über Rechtspopulismus 11.09.2023 Zum Saisonstart im Burgtheater kritisierte ÖVP Othmar Karas das "Versagen der Mitte". Zum Auftakt der neuen Spielsaison hat im Burgtheater die Podiumsdiskussion zum Thema "Aufwachen, bevor es wieder finster wird" stattgefunden. Bei der gemeinsamen Veranstaltung von Burgtheater und der "Süddeutschen Zeitung" ging es um den Machtzuwachs von Rechtspopulisten und Rechtsradikalen und ihren Parteien in Europa. ÖVP-EU-Abgeordneter Othmar Karas ging dabei auch scharf mit der eigenen Partei ins Gericht, die eine "zu starke Anbiederung" an die FPÖ betreibe. Theater Wien Ben Glassberg wird Musikdirektor der Volksoper mehr lesen "Zu starke Anbiederung an die FPÖ" Karas forderte, dass die Bürger mehr zur Verteidigung der liberalen Demokratie tun müssten. Er machte aber für den Aufstieg der neuen Rechten auch "das Versagen der Mitte" verantwortlich, die Probleme nicht oder zu wenig gelöst habe. "Ich hätte mir nie im Leben gedacht, dass ich je einmal Demokratie definieren muss", erklärte Karas. Es habe in Österreich eine "zu starke Anbiederung an die FPÖ" gegeben, auch aufseiten der ÖVP. "30 Prozent sind aber keine Mehrheit. Sie werden erst durch Versagen der anderen Parteien zur Mehrheit gemacht", kritisierte Karas unter Applaus des Publikums. Auch in der EU würde der "Grundkonsens in der Mitte bröckeln". Dabei sei heute mehr denn je eine "lösungsorientierte Politik" gefragt. "Wir müssen die Sorgen und Ängste der Bürger ernster nehmen." SPÖ und FPÖ Allianz Der deutsche Politiker und Publizist Michel Friedman, laut eigenen Angaben nur mehr "Karteileiche bei der CDU", kritisierte die seiner Meinung nach nur aus Machtpolitik erfolgten Koalitionen der ÖVP mit der FPÖ auf Bundes- und Landesebene. "Die ÖVP hat schon ohne Not mit Jörg Haiders FPÖ koaliert", so Friedmann, der im Jahr 2000 auf dem Heldenplatz vor 500.000 Demonstranten eine Rede hielt. Jetzt würden nur mehr zehntausende Demonstranten protestieren. Auch in der EU habe die Europäische Volkspartei (EVP) lange mit rechten Parteien wie der ungarischen Fidesz-Partei kooperiert. Karas wies die Kritik Friedmans für sich zurück. Er habe die jüngste Koalition der ÖVP mit der FPÖ in Niederösterreich bekämpft und sei stets gegen die "Anbiederung an rechte Ränder" eingetreten. Im übrigen sei es die SPÖ unter Bruno Kreisky gewesen, die 1970 als erste mit der FPÖ eine Allianz eingegangen sei. Karas meinte damit die Duldung von Kreiskys SPÖ-Minderheitsregierung für einige Monate und die Durchführung einer Wahlrechtsreform. Eine formelle Koalition bildeten SPÖ und FPÖ unter Kreiskys Nachfolger Fred Sinowatz zwischen 1983 und 1986. Karas forderte, "alles dagegen zu tun, dass es überhaupt möglich wird, dass die FPÖ für die nächste Regierung in Betracht kommt". Klimawandel, Migration oder Digitalisierung Die deutsche Politikwissenschaftlerin Hedwig Richter von der Bundeswehruniversität in München brachte den Aufstieg der Partei Alternative für Deutschland (AfD) mit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine in Verbindung. Die AfD habe weiter den Bezug von billigem Erdgas aus Russland gefordert. "Auch das populistische Versprechen an die Wähler - Ihr müsst euch nicht ändern - hat der AfD zu Wahlerfolgen verholfen", so Richter. Dabei würden globale Probleme wie Klimawandel, Migration oder Digitalisierung auch von jedem einzelnen oft unbequeme Änderungen erforderlich machen. Die "Neue Rechte" habe anarchistische Züge, schrecke auch vor Terrorakten nicht zurück und wolle demokratische Strukturen zerstören. Deutliche Warnungen, antidemokratische Politik in Polen und Ungarn endlich ernst zu nehmen, äußerte der polnische Journalist Bartosz Wielinski, Mitglied der Chefredaktion der liberalen Tageszeitung "Gazeta Wyborcza". Die rechtsnationalistische Regierung unter Führung von Jaroslaw Kaczynskis Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) habe 2015 zu Beginn ihrer Alleinregierung zuerst die Unabhängigkeit der Justiz und der Medien eingeschränkt. Daher würden die kommenden Parlamentswahlen am 15. Oktober weder frei noch fair ablaufen. Die Oppositionsparteien hätten keinen Zugang zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen Polens. Regierungskritische Künstler wie die Filmregisseurin Agnieszka Holland würden - ähnlich wie am Anfang der NS-Herrschaft - diffamiert. Die polnische Regierung kritisiere zwar in der EU am stärksten Kreml-Chef Wladimir Putin, würde aber gleichzeitig dessen autoritäre Politik nachahmen, so Wielinski. Putin habe mit rechten und rechtsradikalen Parteien Europas, darunter FPÖ und AfD, Allianzen gebildet, was auch Auswirkungen auf die Wahlen zum Europaparlament im Juni 2024 zeigen werde. Undemokratische Fehlentwicklungen Laut Karas hat die EU bei undemokratischen Fehlentwicklungen in Mitgliedsländern "zu lange zugeschaut". Der bisherige "Instrumentenkasten" der EU, darunter das auf Einstimmigkeit beruhende Artikel 7-Verfahren, reiche nicht aus. Immerhin gebe es nun erstmals finanzielle Sanktionen gegen Mitgliedsstaaten. "Wir brauchen aber mehr Staatspolitik und weniger tagespolitische Machtpolitik", forderte Karas, Vizepräsident des Europaparlaments. Friedman ging auf die aktuelle Situation in Israel ein. Dort protestierten gegen die "schlimmste rechtsextreme Regierung" jeden Samstag über 200.000 Israelis, so der deutsche Publizist. Dadurch sei die Umsetzung der umstrittenen Justizreform zumindest teilweise gelähmt worden. "Was in Israel geschafft wurde, könnte auch in Deutschland und Österreich gegen den Rechtsruck funktionieren." Denn in Diktaturen gebe es kein Demonstrationsrecht mehr. "Und mir ist die schwächste Demokratie noch immer lieber als die stärkste Diktatur." Kommentare
21 Nov 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 21 Nov 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 28 Nov 2024 Thomas Maurer - Maurer.Kafka.Komisch Rabenhof Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche
21 Nov 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 28 Nov 2024 Thomas Maurer - Maurer.Kafka.Komisch Rabenhof Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche
© Nikola Hergovich Theater Wien Saisonstart im Burgtheater mit Diskussion über Rechtspopulismus 11.09.2023 Zum Saisonstart im Burgtheater kritisierte ÖVP Othmar Karas das "Versagen der Mitte". Zum Auftakt der neuen Spielsaison hat im Burgtheater die Podiumsdiskussion zum Thema "Aufwachen, bevor es wieder finster wird" stattgefunden. Bei der gemeinsamen Veranstaltung von Burgtheater und der "Süddeutschen Zeitung" ging es um den Machtzuwachs von Rechtspopulisten und Rechtsradikalen und ihren Parteien in Europa. ÖVP-EU-Abgeordneter Othmar Karas ging dabei auch scharf mit der eigenen Partei ins Gericht, die eine "zu starke Anbiederung" an die FPÖ betreibe. Theater Wien Ben Glassberg wird Musikdirektor der Volksoper mehr lesen "Zu starke Anbiederung an die FPÖ" Karas forderte, dass die Bürger mehr zur Verteidigung der liberalen Demokratie tun müssten. Er machte aber für den Aufstieg der neuen Rechten auch "das Versagen der Mitte" verantwortlich, die Probleme nicht oder zu wenig gelöst habe. "Ich hätte mir nie im Leben gedacht, dass ich je einmal Demokratie definieren muss", erklärte Karas. Es habe in Österreich eine "zu starke Anbiederung an die FPÖ" gegeben, auch aufseiten der ÖVP. "30 Prozent sind aber keine Mehrheit. Sie werden erst durch Versagen der anderen Parteien zur Mehrheit gemacht", kritisierte Karas unter Applaus des Publikums. Auch in der EU würde der "Grundkonsens in der Mitte bröckeln". Dabei sei heute mehr denn je eine "lösungsorientierte Politik" gefragt. "Wir müssen die Sorgen und Ängste der Bürger ernster nehmen." SPÖ und FPÖ Allianz Der deutsche Politiker und Publizist Michel Friedman, laut eigenen Angaben nur mehr "Karteileiche bei der CDU", kritisierte die seiner Meinung nach nur aus Machtpolitik erfolgten Koalitionen der ÖVP mit der FPÖ auf Bundes- und Landesebene. "Die ÖVP hat schon ohne Not mit Jörg Haiders FPÖ koaliert", so Friedmann, der im Jahr 2000 auf dem Heldenplatz vor 500.000 Demonstranten eine Rede hielt. Jetzt würden nur mehr zehntausende Demonstranten protestieren. Auch in der EU habe die Europäische Volkspartei (EVP) lange mit rechten Parteien wie der ungarischen Fidesz-Partei kooperiert. Karas wies die Kritik Friedmans für sich zurück. Er habe die jüngste Koalition der ÖVP mit der FPÖ in Niederösterreich bekämpft und sei stets gegen die "Anbiederung an rechte Ränder" eingetreten. Im übrigen sei es die SPÖ unter Bruno Kreisky gewesen, die 1970 als erste mit der FPÖ eine Allianz eingegangen sei. Karas meinte damit die Duldung von Kreiskys SPÖ-Minderheitsregierung für einige Monate und die Durchführung einer Wahlrechtsreform. Eine formelle Koalition bildeten SPÖ und FPÖ unter Kreiskys Nachfolger Fred Sinowatz zwischen 1983 und 1986. Karas forderte, "alles dagegen zu tun, dass es überhaupt möglich wird, dass die FPÖ für die nächste Regierung in Betracht kommt". Klimawandel, Migration oder Digitalisierung Die deutsche Politikwissenschaftlerin Hedwig Richter von der Bundeswehruniversität in München brachte den Aufstieg der Partei Alternative für Deutschland (AfD) mit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine in Verbindung. Die AfD habe weiter den Bezug von billigem Erdgas aus Russland gefordert. "Auch das populistische Versprechen an die Wähler - Ihr müsst euch nicht ändern - hat der AfD zu Wahlerfolgen verholfen", so Richter. Dabei würden globale Probleme wie Klimawandel, Migration oder Digitalisierung auch von jedem einzelnen oft unbequeme Änderungen erforderlich machen. Die "Neue Rechte" habe anarchistische Züge, schrecke auch vor Terrorakten nicht zurück und wolle demokratische Strukturen zerstören. Deutliche Warnungen, antidemokratische Politik in Polen und Ungarn endlich ernst zu nehmen, äußerte der polnische Journalist Bartosz Wielinski, Mitglied der Chefredaktion der liberalen Tageszeitung "Gazeta Wyborcza". Die rechtsnationalistische Regierung unter Führung von Jaroslaw Kaczynskis Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) habe 2015 zu Beginn ihrer Alleinregierung zuerst die Unabhängigkeit der Justiz und der Medien eingeschränkt. Daher würden die kommenden Parlamentswahlen am 15. Oktober weder frei noch fair ablaufen. Die Oppositionsparteien hätten keinen Zugang zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen Polens. Regierungskritische Künstler wie die Filmregisseurin Agnieszka Holland würden - ähnlich wie am Anfang der NS-Herrschaft - diffamiert. Die polnische Regierung kritisiere zwar in der EU am stärksten Kreml-Chef Wladimir Putin, würde aber gleichzeitig dessen autoritäre Politik nachahmen, so Wielinski. Putin habe mit rechten und rechtsradikalen Parteien Europas, darunter FPÖ und AfD, Allianzen gebildet, was auch Auswirkungen auf die Wahlen zum Europaparlament im Juni 2024 zeigen werde. Undemokratische Fehlentwicklungen Laut Karas hat die EU bei undemokratischen Fehlentwicklungen in Mitgliedsländern "zu lange zugeschaut". Der bisherige "Instrumentenkasten" der EU, darunter das auf Einstimmigkeit beruhende Artikel 7-Verfahren, reiche nicht aus. Immerhin gebe es nun erstmals finanzielle Sanktionen gegen Mitgliedsstaaten. "Wir brauchen aber mehr Staatspolitik und weniger tagespolitische Machtpolitik", forderte Karas, Vizepräsident des Europaparlaments. Friedman ging auf die aktuelle Situation in Israel ein. Dort protestierten gegen die "schlimmste rechtsextreme Regierung" jeden Samstag über 200.000 Israelis, so der deutsche Publizist. Dadurch sei die Umsetzung der umstrittenen Justizreform zumindest teilweise gelähmt worden. "Was in Israel geschafft wurde, könnte auch in Deutschland und Österreich gegen den Rechtsruck funktionieren." Denn in Diktaturen gebe es kein Demonstrationsrecht mehr. "Und mir ist die schwächste Demokratie noch immer lieber als die stärkste Diktatur." Kommentare