© Pygmalion Theater Wien

Theater Wien

Pygmalion in Finanz-Not: Spendenaktion

Theaterdirektor Philipp Kaplan ersucht sowohl auf der Website als auch auf der Facebook-Seite des Theaters um Spenden, um das Pygmalion Theater am Leben zu erhalten. Am 29. Jänner erfolgt ein Gerichtstermin mit der Vermieterin. Wie steht es um die Zukunft des Wiener Theaterhauses?

Theater Pygmalion in finanzieller Not

Aktuell hat das Theater einen Mietrückstand von rund 12.500,- Euro, heißt es. Tragender Hintergrund: Das Haus wird "nicht subventioniert und finanziert sich als Theaterverein nahezu ausschließlich durch Kartenverkäufe, Sponsoring und Spenden", wie etwa auch im Impressum ausgeführt wird. 

Seit 2022 wird die kaufmännische Leitung von Schauspieler, Regisseur und Dramaturg Philipp Kaplan geführt, der mit seinem Verein "KIN - Kunst ist Notwendigkeit" das Theater erhalten möchte. Aufgrund des Mietrückstands wurde nun eine Spendenaktion ins Leben gerufen, um das Bestehen des Hauses weiter zu sichern. Die Aktion läuft bis zum 29. Jänner - für selbigen Tag ist zudem ein Gerichtstermin mit der Vermieterin des Hauses anberaumt. 

Das Risiko einer Zwangsräumung bestehe allerdings zurzeit nicht, versichert Philipp Kaplan im Gespräch mit events.at. Dies habe man durch Verhandlungen mit der Anwaltschaft verhindern können, man habe sich stattdessen auf die vorläufige Lösung einer Ratenzahlung geeinigt. Wie genau die weiteren Bedingungen dazu aussehen, würde Ende Jänner beim Gericht entschieden werden. 

Für 2025 wurde auch ein Subventionsantrag an die Stadt Wien gestellt. Die Rückmeldung dazu werde voraussichtlich Ende Jänner bzw. Anfang Februar erfolgen. 

Dennoch bleibt die finanzielle Not des Pygmalion Theaters für 2024 bestehen, mit dem derzeitigen Mietrückstand aus dem Kalenderjahr 2023 und den kommenden Mieten, betont Kaplan. Er hofft daher weiterhin auf finanzielle Unterstützung, um die hohen Kosten decken zu können. "Es ist mir ein großes Anliegen, dass das Theater bestehen bleiben kann, da ich doch viele Jahre emotional damit verbunden bin," so der Leiter des Hauses.

Theaterbetrieb seit 28 Jahren

Gegründet wurde das Theater 1995, vom Schauspieler, Regisseur und Dramaturg Geirun Tino, der damit eine Bühne für junge Nachwuchstalente bieten wollte. Der gebürtige Rumäne erlernte in seiner Heimat den Beruf des Theaterregisseurs und inszenierte über 30 Stücke in Theatern in Bukarest, bevor er 1985 ein Arbeitsverbot seitens der Regierung erhielt und nach Österreich kam. 

Zusammen mit Philipp Kaplan und weiteren Mitgliedern des Ensembles werden heute vor allem Prosa-Stücke im Pygmalion gespielt, wie "Die Verwandlung" von Franz Kafka, "Der stumme Diener" von Harold Pinter, sowie ein Stück von Philipp Kaplan selbst, "Der Fall Dora", die den gleichnamigen Fall des Psychoanalytikers und Therapeuten Sigmund Freud behandelt. Bei vielen Aufführungen wirkt der 45-jährige Niederösterreicher selbst mit, Regie führt Tino. Lesungen, geführt von Kaplan, stehen auch am Plan, sowie regelmäßige Gastspiele des ungarischen Theatervereins Svung. 

Das Pygmalion Theater erhielt bereits mehrere Auszeichnungen, u.a. wurde Gründer Geirun Tino mit dem "Goldenen Verdienstzeichen des Landes Wien" geehrt. Das Nachwuchsprogramm "Opera Prima" erhielt den "Goldenen Jetti". 

Nun hat das Haus mit finanziellen Nöten zu kämpfen und bittet um die Unterstützung mittels Sepnden, um auch weiterhin für das Wiener Publikum spielen zu können. 

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