© Josef Siffert

Was ist los im Burgenland

Herbstgold Festival im Zeichen der "Verführung"

Das Eisenstädter Herbstgold-Festival hat seine heurigen Pläne präsentiert. So versammelt Intendant Julian Rachlin zum vierten Mal (seit Amtsantritt 2021) vom 11. bis 22. September das Who's Who der Klassik in der burgenländischen Landeshauptstadt. 

Klingende Namen wie Starbariton Bryn Terfel, Pianolegende Martha Argerich oder der Cellovirtuose Gautier Capuçon werden sich in Schloss Esterházy die Palastklinke in die Hand geben.

Musikalisches Programm bei Herbstgold 2024

Die achte Ausgabe des Festivals hat Rachlin unter das amouröse Motto "Verführung" gestellt: "Ich möchte, dass sich die Künstler:innen musikalisch austoben können", unterstrich der Intendant seinen Ansatz bei der Auswahl der Musizierenden. 

Das Eröffnungskonzert gestalten etwa Martha Argerich mit dem "Karneval der Tiere" von Camille Saint-Saëns, sowie das Chamber Orchestra of Europe mit zwei Symphonien von Hausgott Joseph Haydn. Ein Stammgast in Eisenstadt ist indes das Janoska Ensemble, das am 12. September mit dem Romni-Orchester 100 Gipsy Violins musiziert.

Intendant Rachlin ist in seiner zweiten Profession als Violinist am 19. September mit Kolleg:innen mit Werken von Beethoven und Penderecki zu hören. Und am anderen Ende des Programmbogens, am 21. und 22. September, steht Rachlin dann in seiner dritten künstlerischen Existenz, der des Dirigenten, am Pult zweier Klangkörper. Am ersten Abschlusstag spielt das Philharmonia Orchestra London mit ihm Mendelssohn und Mozart.

Karl Markovics und mehr

Tags darauf beendet das Jerusalem Symphony Orchestra, dem Rachlin als Chefdirigent vorsteht, unter anderem mit Mieczysław Weinberg die Festtage. "Es war mir sehr wichtig, das Orchester nach Österreich zu holen. Ich weiß nicht, ob es in seiner 86-jährigen Geschichte jemals hier gespielt hat", betonte Rachlin die Bedeutung dieses Schritts in einer Zeit, in der Israel sich im Krieg mit der Hamas befinde.

Ein weiterer Herbstgold-Debütant ist Bryn Terfel, der am 13. September einen Liederabend vorstellt. Und auch Schauspieler Karl Markovics wird heuer erstmals beim Festival zu erleben sein: Am 15. September setzt er sich mit verbotener Musik aus der NS-Zeit auseinander und ist beim Festival auch in einer Gesprächsrunde zu hören. Es gehe ihm darum, zu einer Auseinandersetzung darüber anzuregen, was ein totalitäres Regime anzurichten imstande ist.

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