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Was ist los in Innsbruck

"Römerstadt" Aguntum in Osttirol wird bis 2024 rundum erneuert

Gemeinsam mit einem Museumsgestaltungsteam, Archäologen und Kulturexpertinnen und -experten will Aguntum-Geschäftsführer Manfred Hainzl das Museum auf einen "zeitgenössischen Standard haben". Neben der Neukonzipierung der Dauerausstellung soll dann künftig auch Platz für den wissenschaftlichen Diskurs und zeitgenössische Kunst sein.

Überlegungen zur Erneuerung der Museums-Ausgestaltung, die nunmehr mit Kosten von geschätzten 800.000 Euro über die Bühne gehen soll, habe es schon seit rund zwei Jahren gegeben, sagte Hainzl, der seit Herbst 2018 Aguntum-Geschäftsführer ist, im APA-Gespräch. Nunmehr befinde man sich aber endlich in der Basiskonzeptphase, die bis Ende 2022 dauern und Anfang 2023 in die Detailphase übergeben soll. Aktuelle analysiere man unter anderem die Aguntum-Besucherzielgruppen oder überlege sich Objektlisten und neue Vermittlungsformate. Im Zeitraum Jänner bis Dezember 2023 solle dann klar werden, wie die Ausstellung genau gestaltet ist und wie exakt beispielsweise die neuen Vitrinen ausschauen werden, so Hainzl.

Klar ist aber bereits, dass mehr historischer Kontext zum eigentlichen Inhalt, den Ausgrabungen, geboten wird. "Römische Antike, Rechtswesen und Militär sind wichtig für das Verständnis von ebenjenen", erklärte Hainzl. Davon ausgehend wolle man schließlich eine Brücke über Rom zu Aguntum schlagen und die römische Siedlung Aguntum, die unter Kaiser Claudius im ersten Jahrhundert nach Christus zur autonomen Stadt erhoben wurde, in soziale, kulturelle und wirtschaftliche Zusammenhänge einbetten.

Erste Sonderausstellung nach Eröffnung

Wenn dann im Sommer 2024 die Pforten des neuen Museums geöffnet werden, dessen einzige Konstante bisherige räumliche Infrastruktur und Technik bleiben sollen, erwartet die Besucher auch höchstwahrscheinlich schon die erste Sonderausstellung. "Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich diese mit Archäologie und Wissenschaft auseinandersetzt", gab Hainzl erste Einblicke. Die Flächen für Sonderausstellung seien jedenfalls völlig neu und waren im bisherigen Aguntum-Konzept nicht vorgesehen. "Dadurch eröffnet sich nun auch in Zukunft die Möglichkeit nicht Kunstgeschichte zu betreiben, sondern auch, in einer zweiten Sonderausstellung, moderner und junger Kunst ohne direkten Bezug zu Aguntum Möglichkeiten zu bieten", erläuterte Hainzl, der die beiden Sonderausstellungen laufend wechseln möchte.

Auch wenn genaue Kultur- und Vermittlungsprogramme noch nicht stehen und das Museumskonzept erst im Entstehen ist, gab Hainzl jetzt schon eine Devise aus, die zugleich als Leitfaden dienen soll. "Wir wollen keine flachen Events und wir wollen kein Disneyland sein", so der Aguntum-Leiter. Wichtig sei ihm vielmehr "substanzielle Kulturarbeit" und eben das "Entstauben" des aktuellen Römerstadt-Museums, das mittlerweile gewissermaßen "aus der Zeit gefallen" sei, so Hainzl.

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