© Arnulf Rainer Museum_Foto Thomas Meyer Photography

Was ist los in Niederösterreich

Neue Schau im Arnulf Rainer Museum: "Rosa Rot Himmel Blau"

Das Arnulf Rainer Museum in Baden präsentiert ab Sonntag "Rosa Rot Himmel Blau". Im Zentrum der Ausstellung (Kurator: Helmut Friedel) stehen bisher noch nie gezeigte Werkzyklen der 1980er- und 1990er-Jahre, in denen sich Rainer mit den Themen Natur, Kosmos und Schöpfung beschäftigt. "Sehr variantenreich und das gesamte Farbspektrum ausschöpfend, zeigt der Künstler hier eine ganz neue Seite in seinem umfassenden Œuvre", teilte das Museum in einer Aussendung mit.

Vitalität der Natur

Gezeigt werden 140 Gemälde vor allem aus den Serien "Botanika", "Geologica" und "Kosmos" sowie Übermalungen und Überzeichnungen kunsthistorischer Vorlagen von Francisco de Goya und Camille Corot. Alle Leihgaben stammen aus dem Studio Arnulf Rainer.

Aus illustrierten Büchern des 18. und 19. Jahrhunderts kommen die Pflanzenabbildungen, die Rainer für seine ab 1983 beginnende Serie "Botanika" verwendet. "Rainer setzt in seinen Übermalungen der Bücher bereits ein Zeichen gegen die Domestizierung der Natur, indem er den Pflanzen zu neuen Farbwundern verhilft. Erst recht in den Gemälden wird die volle Kraft seiner Malerei als Sinnbild der Vitalität von Natur spürbar. Dass der Maler hier zartere Farbtöne wählt, vom Rot zum Rosarot wechselt und vom tiefen Blau zum Himmelblau, macht ein neues Seherlebnis aus der Betrachtung dieser Werke", sagte Friedel. In den 1980er-Jahren waren auch schulische Schautafeln Ausgangspunkt für Übermalungen des Künstlers.

Schöpfung und Kosmos

In den 1990er-Jahren dominierten in Rainers Werk die Themen Schöpfung und Kosmos. Die Serien "Engelsbilder", "Geologica", "Blattmalerei" sowie die umfassende Serie der "Kosmosbilder" entstanden. "Hier greift der Künstler thematisch auf seine naturwissenschaftlichen Studien der 1980er-Jahre zurück", hieß es. Botanische Gewebestrukturen und Wurzelformationen werden - wie durch ein Mikroskop betrachtet - vergrößert gezeigt ("Mikrokosmos"). Mit der Darstellung von Sternkonstellationen und Himmelsstrukturen wird ein weiter Blick in das Weltall geworfen ("Makrokosmos").

Ergänzt wird die Schau durch existenzielle Werke aus der Serie "Goya" (ab 1983). Ein Rekurs auf die Kunstgeschichte finde in den Übermalungen von Landschaftsreproduktionen des französischen Malers und Grafikers Camille Corot (ab 1998) statt und schließe den Bogen zu Rainers Naturstudien der 1980er-Jahre.

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