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Was ist los in Steiermark

Steiermark Schau blickt ins Schloss Eggenberg

Das Schloss Eggenberg - Touristenmagnet und UNESCO-Welterbe - wird zum Zentrum der Steiermark Schau 2025, gab das Universalmuseum Joanneum am Montag ebendort bekannt. Anlässlich des 400-jährigen Jubiläums verwandelt sich das Barockschloss in eine Bühne, die unverfälscht das Leben zu Zeiten der Adelsfamilie Eggenberg zeigen soll. Ein Pavillon thematisiert Parallelen zum Heute und wird durch steirische Regionen sowie ins Ausland reisen. Die Eröffnung wird im April 2025 sein.

Neue Aspekte im Schloss Eggenberg

"All the world's a stage", zitierte Paul Schuster, der Abteilungsleiter des Schloss Eggenberg aus Shakespeares "Wie es euch gefällt" im Zuge der Präsentation der ersten Pläne am Montag. Doch soll auf der Bühne der dritten Auflage der Steiermark Schau nicht das England des 17. Jahrhunderts dargeboten werden, sondern das Leben rund um das Grazer Fürstentum Eggenberg.

Der prunkvolle Alltag im Schloss, die unterschiedlichen Rollen der Bewohnerinnen und Bewohner, der Klang der damaligen Zeit (in Kooperation mit der Styriarte) - die Besucherinnen und Besucher erwarte ein alle Sinne ansprechender Einblick in versteckte Bilder und Botschaften. Man möchte ihnen "den Schlüssel in die Hand geben", um die Zeit der Eggenberger besser zu verstehen, so Schuster.

Neben einem interaktiven Modell des Schlosses im Erdgeschoß, das auch nach 2025 bestehen bleiben soll, werden im zweiten Stock in den 24 Räumen die Lebenswelten von Frauen und Männern um 1600 erklärt. Erstmals sollen Zimmer - vor allem im Westflügel - der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, die bisher teilweise als Depot genutzt wurden. Die Bauarbeiten seien bereits angelaufen. Schuster versprach, die Steiermark Schau werde auch jene überraschen, die das Schloss bereits kennen. Archäologiemuseum und Münzkabinett - beide ebenfalls am Standort Schloss Eggenberg - werden auch eingebunden.

Mobiler Pavillon wieder in Wien

Der mobile Pavillon soll wie bei den vergangenen beiden Schauen unter der Leitung von Antonia Sorger-Domenigg bereits vor der Eröffnung im Frühjahr 2025 in Wien Halt machen. Geplant sei, eine Brücke zwischen Barock und Gegenwart zu schlagen. Schuster erinnerte daran, dass Themen wie Krieg, Pandemie, Klimasorgen und soziale Umbrüche damals zu großer Unsicherheit geführt hatten. Der Pavillon soll nach dem Prolog in Wien in drei Teile geteilt werden: Während einer im Schloss Eggenberg zu sehen ist, touren die anderen beiden durch steirische Regionen bzw. ins Ausland, so die Pläne. Marko Mele, Geschäftsführer des Universalmuseum Joanneum, nannte bereits Ljubljana und Zagreb als potenzielle Stopps.

© Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek

Steiermark Schau als neue Landesausstellung

Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) beschrieb das Schloss Eggenberg als Teil des "kollektiven Erlebnisses" der Steirer und Grazer. Ihm sei es ein Anliegen, durch den Prolog das steirische Erleben nach Wien zu bringen. Für die Schau werden übrigens auch kostbare Leihgaben aus dem Ausland nach Graz geholt, die seit über 300 Jahren nicht mehr in der steirischen Landeshauptstadt zu sehen waren.

Im Jahr 1625 entschloss sich Hans Ulrich, der erste Fürst von Eggenberg, auf den Algersdorfer Feldern im Westen von Graz sein Prunkschloss zu errichten. Die Eggenberger erlebten einen kometenhaften Aufstieg und erwirtschafteten als Kaufleute großen Reichtum. Anfang des 18. Jahrhunderts erlosch das Adelsgeschlecht. Übrig blieb das Schloss, das heute zu einer der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Steiermark zählt.

Die Steiermark Schau wurde 2021 vom Land Steiermark als Nachfolger der Landesausstellungen ins Leben gerufen und findet im Zweijahrestakt statt. Die dritte Ausgabe beginnt mit dem Prolog mittels Pavillon im März 2025 in Wien, die Laufzeit ist von April bis November 2025. Das Budget betrage 6,7 Millionen Euro, hieß es seitens Mele auf APA-Nachfrage. Weitere Details zum Programm sollen im Oktober 2024 vorgestellt werden.

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