© Frauenmuseum Hittisau / Angela Lamprecht

Was ist los in Vorarlberg

Einziges Frauenmuseum Österreichs erhielt Kulturpreis

Das Frauenmuseum Hittisau im Bregenzerwald ist am Mittwochabend mit dem erstmals vergebenen Kunst- und Kulturpreis der "Vorarlberger Nachrichten" ausgezeichnet worden. In dem Haus werde "die sinnstiftende Kraft von Kunst und Kultur besonders deutlich", so die Jury. Der in Kooperation mit der Wiener Städtischen Versicherung gestiftete Hauptpreis ist mit 12.000 Euro dotiert. Anerkennungspreise gingen an das Ensemble plus und die Schauspielerin Vivienne Causemann.

Das einzige Frauenmuseum Österreichs

Der Kunst- und Kulturpreis ist in Vorarlberg tätigen Künstlerinnen und Künstlern aller Bereiche sowie Kunstvermittlern gewidmet. Mit insgesamt 20.000 Euro - für die beiden Anerkennungspreise werden jeweils 4.000 Euro vergeben - gehört der Kunst- und Kulturpreis zu den höchstdotierten seiner Art in Vorarlberg. Als Juror:innen fungierten Anika Reichwald (Kulturwissenschaftlerin und Kuratorin), Brigitta Soraperra (Theaterwissenschaftlerin und Regisseurin), Rudolf Sagmeister (Kunsthistoriker und Kurator), Peter Heiler (Musikpädagoge und Vorsitzender von Musikwettbewerben) sowie die Kulturjournalistin Christa Dietrich, die für die Projektleitung verantwortlich zeichnet. Der Preis soll jährlich vergeben werden.

Das Frauenmuseum in Hittisau - es ist das einzige Frauenmuseum Österreichs - wurde im Jahr 2000 durch eine Initiative von Frauen unter der Leitung von Elisabeth Stöckler gegründet. Im Jahr 2009 übernahm Stefania Pitscheider Soraperra die Leitung des Hauses. Das Museum "zeigt neue Sichtweisen auf Werte für eine funktionierende Gesellschaft, die lange unterbewertet wurden. Diesen Aspekt sehen wir auch im Zusammenhang mit der guten Positionierung der Einrichtung im Museumsgefüge Vorarlbergs, dem von den öffentlichen Förderungsgebern noch nicht entsprechend Rechnung getragen wird", begründete die Jury ihre Preisvergabe.

Mit Anerkennungspreisen wurden das von Andreas Ticozzi gegründete und nun von Guy Speyers geleitete Ensemble plus und die 1995 geborene Schauspielerin Vivienne Causemann geehrt. Beim Ensemble plus handelt es sich - laut Eigendefinition - um eine Gruppe von begeisterten Musikern mit einer Passion für zeitgenössische Musik, "bereit, alle Genregrenzen zu sprengen". Gerade die konsequente Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Musik sowie die kontinuierliche Vergabe von Kompositionsaufträgen wurden von der Jury hervorgehoben. Mit seiner Leidenschaft erreiche das Ensemble plus mehr und mehr Menschen, hieß es.

Causemann ist Ensemblemitglied des Vorarlberger Landestheaters, realisiert aber auch eigene Produktionen. "Sie macht jeden Theaterbesuch zu einem besonderen Erlebnis, denn sie gehört zu denjenigen Schauspielerinnen, die stets aufs Neue mit ihrer Wandelbarkeit, ihrer Eigenwilligkeit und einer verblüffenden Kunstfertigkeit faszinieren", befanden die Juroren.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare