© Viennale / Roland Ferrigato

Was ist los in Wien

5 Viennale-Filme, die ihr auf keinen Fall verpassen dürft

Auch heuer bringt die Viennale die Crème de la Creme des internationalen Kinos nach Wien. Vom 20. Oktober bis zum 1. November sind die sorgfältig ausgewählten Filme auf den Leinwänden der Stadt zu sehen.

 

Bei der großen Auswahl kann es jedoch leicht passieren, dass man den Überblick verliert, deshalb haben wir euch Filme rausgesucht, die ihr heuer auf keinen Fall verpassen solltet.

Close

Dieses hochemotionale Charakterdrama handelt von den zwei besten Freunden Leo (Eden Dambrine) und Remi (Gustav De Waele), deren enge Bindung einer harten Belastungsprobe ausgesetzt wird, als sie in die Pubertät kommen. Denn ist es dann noch okay, Händchen miteinander zu halten? Und wie darf so eine "Männerfreundschaft" eigentlich aussehen?

"Close" entfaltet mit scheinbar einfachsten Mitteln die allergrößte Wirkung, ist sanft und genau deshalb umso mächtiger in seiner emotionalen Sprache. Es geht um Freundschaft, Liebe, Unabhängigkeit, Identität und um das Befreien von gesellschaftlichen Konventionen.

Die belgische Produktion erhielt auf den Filmfestspielen Cannes den großen Preis der Jury. Regisseur Lukas Dhont zählte bereits mit seinem Debütfilm "Girl" zu einem der Shooting-Stars des europäischen Kinos und hat sich nun endgültig etabliert.

"Close" ist am 26.10 um 18:30 im Gartenbaukino und am 28.10 um 13 Uhr ebenfalls im Gartenbaukino zu sehen.

The Banshees of Inisherin

Padraic (Colin Farrell) und Colm (Brendan Gleeson) leben auf einer abgelegenen Insel an der Westküste von Irland. Sie sind schon ihr Leben lang Freunde. Der Schrecken ist groß, als Colm plötzlich beschließt, ihre Freundschaft zu beenden. Mit der Unterstützung seiner Schwester Siobhan (Kerry Condon), die zusammen mit dem Sohn des örtlichen Polizisten Dominic (Barry Keoghan) ihre ganz eigenen Probleme in der kleinen Inselgemeinde hat, versucht der am Boden zerstörte Padraic, die Freundschaft wieder aufleben zu lassen.

"The Banshees of Inisherin" ist der neue Geniestreich vom irischen Autor und Regisseur Martin McDonagh. Der 52-jährige Oscarpreisträger lieferte mit "Three Billboards outside Ebbing, Missouri", "Seven Psychopaths" und "Brügge sehen und sterben" die besten Tragikomödien der letzten Jahre ab. Für seinen neusten Film erhielt er den Preis für das beste Drehbuch auf den Filmfestspielen von Venedig.

"The Banshees of Inisherin“ ist am 27.10 um 21 Uhr im Gartenbaukino und am 29.10 um 13 Uhr ebenfalls im Gartenbaukino zu sehen.

No Bears (Khers Nist)

Der iranische Regisseur Jafar Panahi steht auch in seinem neusten Werk wieder als Hauptdarsteller vor der Kamera. "No Bears" ist ein fiktionaler Film, verarbeitet aber reale Probleme des vom iranischen Regime sanktionierten Regisseurs. Während er gerade dabei ist, ein neues Projekt an der türkisch-iranischen Grenze umzusetzen, stößt Panahi auf eine tragische Liebesgeschichte, wütende Dorfbewohner und wachsame Polizisten. Panahi beschäftigt sich mit den Grenzen der künstlerischen Freiheit und kreiert einen großen Film mit kleinen Mitteln.

Jafar Panahi zählt zu den wichtigsten iranischen Regisseuren unserer Zeit und wurde für seine Filme vielfach auf den renommiertesten Festivals der Welt ausgezeichnet. Seit Juli 2022 sitzt er wegen angeblicher Propaganda gegen das iranische Regime in Haft.

"No Bears" läuft am 26.10 um 13 Uhr im Gartenbaukino und am 28.10 um 20:30 im Stadtkino.

Decision To Leave

Bei den Ermittlungen zu einem Mordfall in einer idyllischen Berglandschaft stößt der Polizist Hae-joon auf immer seltsamere Zwischenfälle. Schon bald erkennt er, dass es sich hier um keinen gewöhnlichen Fall handelt, und spätestens als er auf geheime Kampfveranstaltungen im Untergrund stößt, scheint die Suche nach dem Täter unmöglich. Aggressive Kuscheltiere, Geister und Gestaltenwandler geraten in sein Visier und vervollständigen die verwirrenden Ermittlungen.

Regisseur Park Chan-wook hatte seinen großen Durchbruch mit dem Rachedrama "Oldboy". In "Decision To Leave" taucht er erstmals ins Übernatürliche ein und avancierte damit zum KritikerInnenliebling auf den diesjährigen Filmfestspielen von Cannes. Dort wurde der Film auch mit dem Preis für das beste Drehbuch ausgezeichnet. 

"Decision To Leave" reiht sich nahtlos in den Erfolgskurs von koreanischen Filmen der letzten Jahre ein. Auch wenn der große Preisregen von "Parasite" ausbleiben dürfte, sind mehrere Oscar-Nominierungen für diesen Film durchaus realistisch.

"Decision to Leave" ist am 23.10 um 12:30 im Gartenbaukino und am 31.10 um 23 Uhr ebenfalls im Gartenbaukino zu sehen.

Tori et Lokita

Die Flucht aus Afrika haben den Teenager Tori und die junge Frau Lokita in die selbe Asylunterkunft in Belgien geführt. Wie ein unzertrennliches Geschwisterpaar stellen sie sich den Schwierigkeiten der Welt gemeinsam entgegen. Um ihre Schulden bei ihrem Schlepper zurückzuzahlen, verkaufen sie nachts Drogen, doch als Lokita einen verzweifelten Versuch unternimmt, um sich aus ihrer misslichen Lage zu befreien, geraten die Beiden in immer tiefere Abgründe.

Seit über 20 Jahren haben sich die Brüder Dardenne dem Sozialrealismus verschrieben. Das belgische Duo hat eine völlig eigenständige Form des Filmemachens entwickelt; womit sie zu den größten Regisseuren der Filmgeschichte avancierten. "Tori et Lokita" ist die konsequente Weiterführung ihres künstlerischen Weges. Diesmal richten sie ihren humanistischen Blick auf die Probleme junger EinwandererInnen und kreieren ein dichtes Drama, das mit moralischen Konflikten durchzogen ist.

"Tori und Lokita" ist am 25.10 um 15:30 im Gartenbaukino und am 1.11 um 15:15 ebenfalls im Gartenbaukino zu sehen.

Der Viennale-Ticketverkauf startet am 15.10 um 10 Uhr.

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