Neues Wien Museum soll am 6. Dezember eröffnet werden

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Ausstellungen Österreich

Wien Museum soll nach Umbauarbeiten zu Nikolo eröffnen

Das Wien Museum soll nach dem Umbau am Nikolotag eröffnet werden. "Es sollte klappen, dass den Wienerinnen und Wienern dieses Museum am 6. Dezember in völlig neuem Gewand wiedergegeben wird", sagte Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) am Mittwoch. "Wir sind nicht nur im Kosten-, sondern auch im Zeitplan", so die Politikerin. Laut Finanzdirektorin Christina Schwarz sieht es danach aus, dass man mit den vom Gemeinderat bewilligten 108 Mio. Euro auskommen werde.

Nach ersten Teilübergaben werde es im März zur Gesamtübergabe des Gebäudes durch den Generalunternehmer kommen, sagte Schwarz bei einer Pressekonferenz. Der Zeitplan, den man 2019 aufgestellt habe, halte: "Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Das Tempo erhöht sich. Das Haus bekommt immer mehr die Anmutung dessen, wie es bei der Eröffnung sein wird." Im April werden die Mitarbeiter beginnen, die neuen Büros zu besiedeln. Im Frühjahr startet die Einbringung der Großobjekte wie das Modell St. Stephan, die restaurierten Originalfiguren des Donnerbrunnens, die Galakutsche des Bürgermeisters, das Holzpferd der Anti-Waldheim-Proteste und der Südbahnhof-Schriftzug. Das bereits begrünte Dach wird im Sommer eine Photovoltaikanlage bekommen, von Juni bis Oktober erfolgt die Einbringung der rund 1.700 Objekte in die neue Dauerausstellung.

Ob das neue Schwebegeschoß über dem allgemein zugänglichen Fugengeschoß mit wunderbarer Aussicht über dem Karlsplatz leer oder gar nicht hergezeigt wird, sei noch nicht entschieden, sagte Matti Bunzl auf Nachfrage. Schon vor Jahren haben man sich dazu entschlossen, die neue Dauerausstellung ("3.200 Quadratmeter brandneue Geschichte der Stadt Wien ist schon eine ziemliche Ansage") sich nicht selber "abzuschießen", sondern die erste Sonderausstellung zu einem späteren Zeitpunkt zu eröffnen. Für die Sonderausstellungen wird in jedem Fall Eintritt zu zahlen sein, ob die Dauerausstellung wie angekündigt bzw. angestrebt gratis sein wird, ist offenbar noch nicht entschieden: "Ich hoffe sehr und bin ein Optimist - ich bin aber auch ein Realist. Es wär aber leiwand", so Bunzl.

Fix ist jedenfalls dass die erste Sonderausstellung des neuen Wien Museums eine Kooperation mit dem Salzburg Museum und dort ab 6. April zu sehen ist und in Wien am 1. Februar 2024 eröffnet. Sie gilt dem Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach, dem Erbauer der vis-a-vis gelegenen Karlskirche und wird von Werner Feiersinger gestaltet. "Das wird keine konventionelle Architekturgeschichte, sondern eine spannende Auseinandersetzung in kritisch-kontemporärer Hinsicht - ein spannender Dialog, der spektakulär zu werden verspricht", sagte Bunzl. Auch für die ab 23. Mai 2024 folgende Sonderausstellung hat man sich einen prominenten Partner gesucht: Die "Sensationsausstellung" (Bunzl) "Secessionen - Klimt, Stuck, Liebermann", die sich mit den Secessionen in Wien, München und Berlin befassen wird, ist eine Kooperation mit der Alten Nationalgalerie Berlin, wo sie von Juni bis Oktober 2023 gezeigt wird.

"Ihr wart immer aktiv und spürbar in der Stadt", lobte die Kulturstadträtin die Präsenz des Wien Museums seit der umbaubedingten Schließung des Haerdtl-Baus am 4. Februar 2019. Und auch 2023 gibt es zahlreiche Ausstellungsprojekte an den unterschiedlichsten Standorten - etwa "Großstadt im Kleinformat. Die Wiener Ansichtskarte" im Wien Museum MUSA ab 4. Mai, "Viel Lärm um Geschichte", die im Römermuseum ab 11. Mai archäologische Funde aus den Künetten Wiens (Bunzl: "Sie sind voller unglaublicher Überraschungen") im Römermuseum zeigt, oder "Die Zerstörung der Demokratie. Österreich, März 1933 bis Februar 1934", die in der Wienbibliothek im Rathaus einen "wichtigen Beitrag zur öffentlichen Diskussion" liefern soll.

Ein neuer Standort wird 2024 dazukommen: "Unser neues Pratermuseum nimmt Gestalt an, der Rohbau wird noch in diesem Frühling fertig werden", freute sich Matti Bunzl über den neuen "Holzbau mitten im Prater": "Wir hoffen, dass es ein neues Wahrzeichen der Leopoldstadt wird."

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