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Ausstellungen Wien

62.000 Besucher:innen im neuen Wien Museum

Das einstige Historische Museum der Stadt Wien, das seit 2003 als Wien Museum firmiert, ist in einem denkmalgeschützte Oswald-Haerdtl-Nachkriegsbau untergebracht. Dieser wurde völlig entkernt - und sogar aufgestockt. Die Dauerausstellung wurde völlig neu konzipiert, sie kann gratis besucht werden.

Die Arbeiten seien unter sehr schwierigen Bedingungen, also etwa während der Coronapandemie, erfolgt, so Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) bei der Eröffnung im Dezember. "Es ist geglückt, in einem denkmalgeschützten Bau eine neue Architektur zu verankern, mit allen Schwierigkeiten, die das mit sich bringt", hob sie hervor.

Neu gestaltetes Wien Museum

108 Mio. Euro wurden 2018 als Budget für die Umgestaltung freigegeben. Steigen dürften lediglich die Kosten für den Betrieb der Museen der Stadt - zu der auch zahlreiche andere Standorte und die Depots gehören, wie betont wurde. Man verhandle derzeit über eine Inflationsanpassung.

Für die Neugestaltung des Hauses zeichnet das Architektur-Team Roland Winkler, Klaudia Ruck und Ferdinand Certov verantwortlich. Am 2015 ausgeschriebenen Wettbewerb haben sich insgesamt 274 Büros aus 26 Ländern beworben. Die Sieger verfügen über Standorte in Graz, Klagenfurt und Wien. Sie haben dem Wien Museum unter anderem eine spektakuläre Halle spendiert. Dazu wurde das einstige Atrium umfunktioniert, also der große zentrale, überdachte Lichthof.

Kostenlose Dauerausstellung

In der Halle wurden Highlights der neuen Dauerausstellung versammelt. Es sind dies etwa der Prater-Wal "Poldi", die Figuren des Donnerbrunnens, der alte Südbahnhof-Schriftzug, das Hrdlicka-Holzpferd aus der Waldheim-Debatte oder die ehemalige Dienstkutsche der Wiener Bürgermeister. Die neue Dauerschau mit dem Titel "Wien. Meine Geschichte" wird sich künftig über drei Etagen erstrecken und auf 3.300 Quadratmetern rund 5.000 Jahre Stadtgeschichte präsentieren. Damit ist sie deutlich größer als früher. Die Sammlung spannt den Bogen von der Frühgeschichte bis zur Gegenwart. 

Der Eintritt für diese permanente Schau ist gratis. Allerdings gibt es eine erlaubte Höchstkapazität.

Café mit Aussicht

Ein klassisches Museumsticket braucht man nur noch für die Sonderausstellungen, die im aufgesetzten neuen Schwebegeschoß untergebracht sein werden. Dieses wurde dem Bestandsgebäude quasi aufgesetzt. Konkret ruht der Betonkubus-Hut auf Säulen und nicht direkt auf dem Gebäude, zu dem mehrere Zentimeter Abstand gehalten wurden. Das neue Wien Museum ist nun 25 Meter hoch. Der Haerdtl-Bau allein misst 16 Meter. Nahezu verdoppelt hat sich damit auch die gesamte Ausstellungsfläche, nämlich von 6.900 auf 12.000 Quadratmeter.

Im Zwischengeschoß wurde ein Café samt Terrasse eingerichtet, die einen beeindruckenden Blick auf Karlsplatz und -kirche ermöglicht. Auch im Eingangsbereich gibt es nun Gastronomie, wobei das Entree des Wien Museums ebenfalls völlig neu gestaltet wurde. Ein Glaspavillon reicht dort nun in den Vorplatz. Er soll auch den Lärm der benachbarten Straße ein wenig dämpfen. Im Sommer kann die neu gewonnene Fläche auch bespielt werden - etwa kulinarisch mit einem Schanigarten.

62.000 Besucher:innen seit Wiedereröffnung

Das Wien Museum erlebt einen regen Zustrom: Rund 62.000 Menschen sind in den ersten vier Wochen nach der Wiedereröffnung in das völlig neu gestaltete Haus am Karlsplatz gekommen. 

Pro Tag werden bis zu 3.000 Besucherinnen und Besucher empfangen. Den Zutritt vorübergehen zu sperren, sei bisher noch nicht nötig gewesen, hieß es. Bis zum 6. Jänner kann man auch noch online Zeitslots buchen.

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