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Events in Wien

Pride Month: Kulturhäuser solidarisieren sich

Mit dem heutigen 1. Juni ist bekanntlich der Pride Month gestartet, zu dessen Höhepunkt Paraden in zahlreichen österreichischen Städten gehören. Daneben demonstrieren nicht nur politische Institutionen, sondern auch Kultureinrichtungen mit entsprechenden Veranstaltungen und Angeboten Diversität.

Vor der Volksoper hisste Direktorin Lotte de Beer zwei Regenbogen als Zeichen der Unterstützung. Den Rosaanstrich des Baus hatte die Neo-Chefin ja bereits mit Beginn der Saison veranlasst. "Wir sind ein buntes Haus. Wir haben ein sehr diverses Repertoire und ein noch diverseres Ensemble", unterstrich de Beer.

Nicht nur an der Fassade, sondern auch auf der Bühne feiert die Volksoper die Pride, ist doch am 7. und 9. Juni die Stand-up-Comedy "Nicht die Väter" im Haus zu erleben. Auf Niederländisch mit deutschen Übertiteln sinnieren hier Theatermacherin Minou Bosua und Schauspieler Eelco Smits über das, was Vater, Mutter, Kind & Co so sein können. Der eigens für die Produktion zusammengestellte, schwule Männerchor und Sängerin Jaye Simmons untermalten den Tagesauftakt dabei musikalisch.

Auf queeren Spuren

Neben der Volksoper, die unter anderem mit einer großen Regenbogenfahne ihre Unterstützung signalisiert, gehören dazu auch zahlreiche Museen.

Beispielsweise hat das Belvedere unter dem Motto "Queering the Belvedere" ein ganzes Kompendium an Events zusammengefasst. So hat man, ausgehend vom heute als queer verstandenen Erbauer des Belvedere, Prinzen Eugen von Savoyen, die Sammlung des Hauses auf queere Inhalte untersucht ("Prinz Eugayn"). Den gesamten Monat über gibt entsprechende Themenführungen, Vorträge von Kunstschaffenden oder Stadtführungen durch Favoriten auf queeren Spuren.

LGBTIQ+-Geschichte in Technik

Das Technische Museum stellt den Juni unter das Motto "LGBTIQ+-Geschichte in Technik und Gesellschaft". Die traditionelle Fassadenprojektion wird an einzelnen Junitagen in den Regenbogenfarben erstrahlen. Überdies gibt es unter anderem Themenführungen unter dem Titel "TMW que(e)r gelesen" durchs Haus, die dem Eindruck entgegenwirken sollen, Technik sei eine männliche, heterosexuelle Sphäre.

Im Volkskundemuseum ist von 3. Juni bis 20. August "History Hustory*/Museum of Self-Care" in Zusammenarbeit mit dem Queer Museum Vienna zu erleben. Hier möchte man dem Mangel an Materialien zum Trans-Leben entgegenwirken - mit einer entsprechenden Ausstellung und zahlreichen Workshops respektive Performances.

Queere Literatur und Geschichte

"Que(e)r durch das Literaturmuseum" lautet auch der Wahlspruch der Institution im Wiener Zentrum während des Pride Months. Hier geht man literarischen Biografien nach, die im Kontext von LGBTIQ stehen. Bei Führungen präsentiert man einige entsprechende Neuentdeckungen und ermögliche neue Begegnungen mit vertrauten Texten.

Auch im mumok lautet die Devise "Queer Eye". Dabei wird unter verschiedenen Blickwinkeln durch die aktuelle Schau "Wolfgang Tillmans. Schall ist flüssig" geführt. Mikki Muhr spricht indes bei einer Spezialausgabe von "Feministisch Betrachtet" über Kunstschaffende mit feministischen oder queeren Ausprägungen zur Überwindung heteronormativer Regelungen. Insgesamt sind sechs Führungen zum Thema und ein Filmabend angesetzt.

Im Haus der Geschichte Österreich rückt man im Pride Month queere Bewegungen aus der Vergangenheit und der Gegenwart in den Mittelpunkt. Die Kuratierenden des Hauses laden zu speziellen Themenführungen wie der Unterdrückung der Homosexualität in der NS-Zeit oder zu den feministischen Kämpfen.

Hier geht es zu den Programm-Highlights der Vienna Pride 2023.

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