© brut Artwork imagetanz 2023 © Charlie Engman

Festivals Österreich

Auftakt im finsteren Wald: imagetanz-Festival startet im März

Drei Wochen lang legt das Wiener Festival imagetanz erneut den Fokus auf das moderne Choreografie- und Performancegeschehen. Ab 2. März zeigen 17 lokale und internationale Künstler und Künstlerinnen bzw. Kollektive an diversen Spielstätten ihre Arbeiten - teils als Uraufführungen und österreichische Erstaufführungen. Eröffnet wird der Reigen im brut nordwest von Annamaria Ajmone, die in "La notte è il mio giorno preferito" das Ökosystem eines finsteren Waldes erkundet.

Ungesehenes sichtbar machen

Das Festival, das es bereits seit mehr als 30 Jahren gibt, steht heuer unter dem Motto "we show you what you can't see". Dementsprechend untersucht Sandra Chatterjee in "Smells of Racism" - eine Mischung aus Tanz, Installation und Lecture-Performance - im studio brut (11. und 12. März) die olfaktorische Seite von Rassismus. Thematisch nicht allzu weit entfernt ist "crying through my white mother's tears" (brut nordwest, 10. bis 12. März). Als schwarzes Kind einer weißen Mutter versucht mirabella paidamwoyo* dziruni Dynamiken von Macht und Fürsorge zwischen People of Color und der weißen Dominanzgesellschaft freizulegen. Nora Jacobs wiederum praktiziert in "How Do You" (brut im Metro Kinokulturhaus, 5. bis 7. März) im Cowboykostüm das Nichtstun.

Clubkultur als Ausdrucksform

Sebastiano Sing & Hugo Le Brigand frönen in "MATHIEU" (brut im WUK Projektraum, 13. bis 15. März) den Guilty Pleasures und wollen mit Dark Schlager ein neues Genre erfinden. An die US-House- und Clubkultur der 80er-Jahre als Ausdrucksform der afroamerikanischen und LGBTIQ+-Communitys erinnert indes das Kollektiv Potpourri in "4 A.M." (brut nordwest, 23. bis 25. März). Apropos Party: Kiki House of Dive lädt am 4. März ins brut nordwest zum "Voguing Ball" und referenziert damit auf die Ballroomszene der afrodiasporischen und lateinamerikanischen queeren Community, die als Safe Spaces fernab der weißen heteronormativen Gesellschaft diente.

Das Abschlussfest am 25. März - ebenfalls im brut nordwest - richtet das Kollektiv A party called JACK aus. Ergänzt wird das imagetanz-Programm u.a. mit dem Format Handle with care, das das Publikum u.a. in eine Cocktailbar und auf eine Reise in die Vergangenheit mitnimmt.

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