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Nova Rock-Finale: Punkrock und Schmäh mit den Ärzten

Die Ärzte spielten zum Abschluss auf der Hauptbühne am Nova Rock eine Show die, wie man sie von ihnen gewöhnt ist: Punk, Schmäh, Hits und amüsante Wortduelle. "War es urleiwand?", fragte Farin Urlaub. "Ja", kam die laute Antwort zurück.

Die Berliner eröffneten das mehr als zweistündige Set mit "Westerwald", viele Ärzte-Klassiker wie "Deine Schuld", "Unrockbar" und "Schrei nach Liebe" wurden geboten. Bela B stellte die Gruppe vor: "We are the best band in the world. Sometimes humormäßig very low, low zero." Kollege Urlaub übte sich unterdessen im Wienerischen und monierte, dass sie ausgerechnet in einem Wiener Kaffee freundlich bedient worden seien.

Parallel dazu versorgten Nightwish ihre Fans auf der Red Stage mit Symphonic-Metal, bis das Falco-Tribute nach Mitternacht das endgültige Finale setzte. Zunächst sang ein virtueller "Falke", begleitet von seiner Originalband, alleine "Out Of The Dark", bei "Wiener Blut" übernahm Roman Gregory die Vocals. Zu "Amadeus" wurde gemeinsam auf der Bühne und mit dem Publikum gesungen.

Für eine gute Stimmung sorgte beim Programmstart am letzten Tag die US-Rockband Nothing More, die derzeit mit ihrem im Vorjahr erschienenen Album "Spirits" tourt.

Auch der Wiener Musiker Josh. schaut am Festival vorbei und brachte deutschsprachigen Pop mit aufs Nova Rock. Vielleicht gewöhnungsbedürftig am Rockreigen in Nickelsdorf, bei "Cordula Grün" stimmte die Menge trotzdem eifrig mit ein. Bei der walisischen Crossover-Institution Skindred, die zur gleichen Zeit spielte, gab es hingegen Rock und Metal, vermengt mit ein paar Reggae-Anleihen.

Auch Auftritte von Broilers, Arch Enemy, Ville Valo, Architects oder Hollywood Undead sorgten am letzten Tag für Stimmung.

Abgesagt wurde am Samstag der Auftritt der kalifornischen Band Incubus, nachdem Sänger Brandon Boyd erkrankt war. Deswegen verschoben sich auch die Auftritte auf der Blue Stage etwas nach hinten. Nichts ändert das daran, dass Die Ärzte als Höhepunkt angesetzt waren. Mit dem obligatorischen Festivalfeuerwerk endete schließlich das musikalisch und wettertechnisch sehr durchmischte Nova Rock 2023.

Sicherheit und Awareness am Nova Rock

Die Einsatzkräfte zogen ebenfalls zufriedene Zwischenbilanzen. Kolportiert wurden aber kritische Momente in der Nacht auf Donnerstag bei Slipknot im Wavebreaker. "Der Wavebreaker ist bei allen Showtagen gleich", so Veranstalter Tatar. "Bei Slipknot wollte jeder die Maskenmänner sehen, es hat sich alles in der Mitte konzentriert. Es gab keinen Druck von außen, aber drinnen wurde ein Moshpit gemacht. Weil es eng war, hat sich die Masse einmal kurz zu bewegen begonnen. Aber das war sofort wieder vorbei. Genau dafür ist dieser Wavebreaker da. Er steht in einer Sicherheitsdistanz, um solche Wellen abzufangen und zu unterbinden. Genau das ist passiert."

Ein großes Thema bei Rockveranstaltungen ist derzeit Awareness und Sicherheit - speziell für Frauen. "Wir haben schon vor Jahren reagiert", sagte Tatar. "Es gehen Securitys mit Westen herum, auf denen 'Ask me' steht. Wenn du ein Problem hast oder auch nur eines siehst, dann wendet man sich an diese Mitarbeiter. Diese stehen in Verbindung mit der Securityzentrale oder direkt mit der Polizei. Heuer haben wir dazu noch den Angel Shot eingeführt. Das ist ein Codewort. Wenn eine Frau sich belästigt fühlt und an der Bar einen Angel Shot bestellt, dann weiß das Personal, dass die Security zu verständigen ist."

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