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Flohmärkte in Wien und Niederösterreich

Ich kam, sah & kaufte: Flohmarkt-Tipps für siegreiches Einkaufen

Um auf einem Flohmarkt erfolgreich einzukaufen, braucht es Adleraugen, Chuzpe und Ausdauer. Wer das nicht mitbringt, kann gleich heimgehen ...

Nein, Schmäh! Natürlich kann man sich auch von Stand zu Stand treiben lassen und schauen, ob ein Schnäppchen in den Schoß fällt. Wenn man aber auf der Suche nach bestimmten Gegenständen, Kleidungsstücken oder Möbeln ist, tut man gut daran, mit dem richtigen Mindset an die Sache heranzugehen. Denn nur weil es sich um Second Hand handelt, heißt das leider noch lange nicht, dass einem alles nachgeworfen wird.

Doch keine Sorge: Wir haben Insider-Tipps für dich, wie du von einem Gelegenheits-Shopper zum/zur SchnäppchenjägerIn wirst!

Auf welchem Flohmarkt finde ich was?

Flohmarkt ist nicht gleich Flohmarkt! Gute Anlaufplätze für Bücher sind (oh Wunder!) Bücherflohmärkte, die häufig von Bibliotheken veranstaltet werden. Auch auf Pfarrflohmärkten sind die Bücherkisten oft ergiebig. Sowieso lohnt es sich nach dieser Art Ausschau zu halten, denn sie gehören zu den günstigsten Flohmärkten

Wer es auf Möbel und Antiquitäten abgesehen hat, sollte auf den wöchentlich stattfindenden Riesen-Flohmärkten (auf Parkplätzen von Einkaufscentern oder großen Supermärkten) suchen. Merke: Je ländlicher das Event, desto besser die Preise! Deshalb kann das Einkaufen an hippen Spots wie etwa am Naschmarkt etwas einschüchternd für den Anfang sein. Die HändlerInnen wissen dort ganz genau, auf welche Mid-Century-Blumenständer die urbane Crowd steht und verlangt dementsprechend mehr.

Für Vintage-Kleidung (also Mode aus den vergangenen Jahrzehnten) gibt es schon einen eigenen Veranstaltungszweig mit Events wie der Vintage Kilo Sale. Coole, aktuelle Second-Hand-Mode zu finden, ist dagegen nicht so einfach. Auf den Riesen-Flohmärkten braucht man es eher nicht zu probieren, außer, man ist an semi-wertvollem Schmuck interessiert. Besser sind die kleineren Flohmarkt-Reihen oder Events wie der Feschmarkt. Im Allgemeinen gilt: Wenn die Person hinter dem Standplatz einen ähnlichen Kleidungsstil hat wie man selbst, dann sollte man die Waren etwas länger betrachten.

Wie feilsche ich richtig am Flohmarkt?

Es ist das A und das O eines befriedigenden Flohmarkt-Erlebnisses – trotzdem trauen sich manche nicht ans Feilschen. Einerseits, weil man durchaus abblitzen kann, wenn man es versucht. Andererseits, weil es eine Art spielerischer Konflikt ist – und sind wir nicht alle etwas zu harmoniesüchtig?

Man muss aber nicht gleich beim ersten Mal das Kriegsbeil auspacken oder ein schlechtes Gewissen haben, wenn man dann doch keinen Bock hat, das besagte Teil zu kaufen. Sowieso: Das schlechte Gewissen lässt man besser gleich zuhause!

Handeln für AnfängerInnen

Teil anschauen, innerlich schon mal einen Preis überlegen und dann die harmlose Frage in den Raum stellen: “Was wollen Sie denn dafür haben?”. 

Vorteil: Man kann sich sanft an den eigenen Preis annähern. 

Nachteil: Der Preis des Händlers/der Händlerin könnte viel höher als gedacht sein, was das Feilschen schwerer macht. 

Letzter Versuch: Ist man mit dem Preis nicht zufrieden, den Tisch mit den Worten “Ich schaue später nochmal vorbei!”, verlassen. Wollen HändlerInnen ein Teil unbedingt loshaben, werden sie dementsprechend mit einem Gegenangebot reagieren.

Handeln für Fortgeschrittene

Teil anschauen, innerlich Preis überlegen und dann auf Angriff gehen: “10 Euro für das Bild!”

Vorteil: Man lockt das Gegenüber aus der Reserve und zeigt gleich, dass man nicht mehr grün hinter den Ohren ist.

Nachteil: Natürlich könnte man den Wert des Gegenstandes unterschätzt haben, dann ist schon mal ein abschätziger Blick oder Kommentar von Händlerseite möglich.

Letzter Versuch: Auf den höheren Preis eingehen und von dort aus weiter handeln.

Handeln, wenn man das Teil nicht unbedingt haben muss

Wer den Kauf ein wenig dem Schicksal überlassen möchte, kann folgende Wildcard spielen: Teil anschauen, nach Preis fragen – ist dieser zu hoch, einfach kontern mit “Okay, alles klar.” und den Tisch (langsam) verlassen. Vor allem gegen Ende eines langen Flohmarkt-Tages kann diese Handlung ein entsetztes “Na gut, dann kostet es doch nur XX” oder “Was ist denn Ihr Preis?” auslösen. Und schon hat man wieder die Oberhand! 

Wie erkenne ich den Wert eines Gegenstandes?

Bei Kleidung kann man folgende Checkliste im Kopf durchgehen:

  • Ist das Stück intakt?
  • Ist es eingegangen, wurde es häufig gewaschen oder ist es fusselig?
  • Um welche Modemarke handelt es sich?
  • Wie viel wäre mir dieses Teil jetzt wert?

Wenn es um Schmuck geht, kann man zumindest nach der Punzierung suchen, also nach einer kleinen Zahl, die den Feingehalt des Metalls bestimmen (zB. 925er Silber oder 858er Gold).

Bei Antiquitäten ist die Sache schwieriger, außer man kennt sich fachlich aus. Häufig spielt auch die Popularität eine Rolle. Selbst ein schäbiges Billy-Regal kann teuer verkauft werden, wenn der Hipster-Status stimmt. Deshalb ist es wichtig, auf das Bauchgefühl zu vertrauen und sich zu fragen “Ist es das mir wert?”.


 

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