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Hochzeit Österreich

Hochzeiten und Geburtstage nachfeiern: Worauf soll man achten?

Was verbindet Hochzeitspaare und Geburtstags-Jubilare in Corona-Zeiten? Sie alle hätten in den letzten zwei Jahren viel Grund zum Feiern gehabt. Doch die Pandemie machte ihnen einen Strich durch die Planung. Kein Wunder, dass viele endlich das lang ersehnte Familienfest nachholen wollen. Doch so manche Wunschtermine und Locations sind bereits vergeben. Deshalb ist jetzt Flexibilität gefragt - nicht nur bei Zeit und Ort, sondern auch der Feier selbst. Aber was sollte ich dabei beachten?

Ein Grundsatz steht für Business-Coach Monika Scheddin aus München an erster Stelle: Erlaubt ist, was gefällt. Vor allem, was mir selbst gefällt. "Bei vielen meiner Teilnehmer ist die Frage, ob sie ihren Geburtstag noch nachfeiern 'müssen', schon zu einer richtigen Belastung geworden", sagt sie. Dabei sollte am Anfang der Planung vor allem eine Frage stehen: "Nämlich: Muss ich oder will ich?"

Und wenn ich will, weil ich Lust darauf habe und nicht, weil ich mich verpflichtet fühle, dann kann ich einen Schritt weitergehen: "Die nächsten Fragen sind dann: Muss ich das organisieren oder kann das jemand anders machen? Und will ich jetzt oder später feiern?"

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Festgelegter Zeitpunkt erschwert Planung

Ein festgelegter Zeitpunkt könnte manche weitere Planung jedoch erschweren. "Die Wunschtermine sind knapp", weiß Hochzeitsplanerin Judith Ihl-Lange. Vor allem Samstage sind über Wochen und Monate bereits vergeben. Zwar gehe der Trend schon dahin, die Feier auf den Freitag zu verschieben, "doch auch da sind die guten Locations teilweise schon ausgebucht."

Nicht nur für Hochzeiten. Marcel Döbert, Geschäftsführer des Portals "EventBooking24.com" berichtet, dass viele Dienstleister sowohl dieses als auch nächstes Jahr den Kalender an den Wochenenden, speziell samstags, schon "komplett voll" hätten. Janine Frake von der Agentur "Die Geburtstagsplaner" erwartet für die Sommermonate einen Boom. Je nachdem, welche Wünsche die Geburtstagskinder haben, sollten sie mindestens einen Monat im Voraus planen. "Aber das ist schon höchste Eisenbahn. Besser wären drei Monate", sagt sie.

Persönliche Bedürfnisse beachten

Was aber, wenn Locations, DJs und Caterer an meinem Traum-Termin schon vergeben sind? Wo sollte ich Abstriche machen? Oder sollte ich die verschobene Feier lieber noch einmal verschieben? "Es kommt immer ganz darauf an", meint Judith Ihl-Lange. Vor allem hängt es von dem Brautpaar ab und davon, was ihm an diesem Tag wichtig ist: gutes Essen, Live-Musik oder eine familiengerechte Umgebung?

"Man sollte die persönlichen Bedürfnisse in den Vordergrund stellen und sich sagen: Es ist mein Tag, mein Fest und mein Geld - und dann sollte es auch so werden, wie ich es haben möchte", sagt die Hochzeitsplanerin.

Wer den Wunsch hat, endlich verheiratet zu sein, dem rät sie, die standesamtliche Trauung notfalls vorzuziehen und das Fest später nachzuholen. "Natürlich wäre eine Trauung mit der Feier direkt im Anschluss das 'Highlight on top"", gibt sie zu. "Aber die Leute sind ausgehungert. Die wollen feiern, und das wiegt gerade viel mehr auf."

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Halbe Geburtstage oder Doppel-Fest als Pensionisten-Party

Wie lange der eigentliche Anlass vorbei ist und wie ich mein Fest gestalte, ist egal. "Wenn ich mich da mal von eigenen oder familiären Zwängen befreie, wäre das ein guter Ansatz", meint Monika Scheddin. Eine Freundin hatte es satt, Geburtstag immer am 8. Dezember im Winter zu feiern: Kurzerhand lud sie zum "halben" Geburtstag am 4. Juni ein. "Das war sehr lustig", erinnert sich die Coaching-Ausbilderin. Denn das Geburtstagskind habe sogar eine halbe Torte geschenkt bekommen. Auch eine "Pensionisten-Party" hat Scheddin schon erlebt: Da feierten zwei Freunde ihren 35. und 30. Geburtstag zusammen.

Allerdings gibt es bei Doppel-Geburtstagen einiges zu beachten, meint Benimm-Expertin Chiara Meidinger. Vor allem, wenn es einen größeren Altersunterschied unter den Einladenden gibt. "Wichtig ist, dass die Person, die älter ist, nichts aufgezwungen bekommt." Vorrang habe immer das Alter. Und die Person mit einem runden Geburtstag. Das könnten dann diejenigen sein, die die Location aussuchen dürfen.

Auch bei der Einladung gilt es, einige Regeln zu beherzigen. Wichtig sei, darin auf beide Anlässe hinzuweisen, so Meidinger. Wenn die Geburtstage schon länger zurückliegen, sollte man erwähnen, ob Geschenke noch erwünscht sind oder alternativ um Spenden für einen guten Zweck bitten. Mit leeren Händen sollte man jedoch nie zu einer Feier gehen: "Eine kleine Aufmerksamkeit sollte immer mitgebracht werden", sagt die Trainerin für Business-Etikette.

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