Zum ersten Mal ... im Kabarett Niedermair: Kleinkunst ganz groß

Das Kabarett Niedermair gehört zu Wien wie die unfreundlichen Kaffeehauskellner, die umstrittenen Fiaker und der Zentralfriedhof. Dabei ist das Kleinkunst-Urgestein noch gar nicht so alt! Heuer im Oktober feiert das Haus im 8. Bezirk (erst) seinen 40. Geburtstag.

Von dem heutigen Standing der Kabarettbühne, die auch außerhalb Österreichs bekannt ist, hätte Gründerin Nadja Niedermair anno 1983 nur träumen können. Besonders, weil dem damals neuen Kulturhaus anfangs kaum Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Allerdings entpuppte sich das Niedermair schon nach kurzer Zeit als Brutstätte von aufstrebenden Kleinkunststars. So hatten etwa  bekannte Namen wie Josef Hader, Thomas Maurer, Nadja Maleh, Paul Pizzera, oder Gery Seidl einige ihrer frühesten Auftritte dort.

Auch heute setzt das Niedermair unter der Leitung von Andreas Fuderer auf Nachwuchsförderung. Comedians, die auf TikTok, Instagram oder YouTube ihre ersten Programm-Schritte machen, nutzen die analoge Bühne als Sprungbrett – darunter etwa KünstlerInnen wie Malarina, Toxische Pommes, Erika Ratcliffe oder Josef Jöchl.

Lust auf Kabarett? Auf ins Niedermair!

Du hast noch nie ein analgoges Kabarett besucht und stellst dir noch die eine oder andere Frage? Etwa: Wie schnell muss ich beim Ticketkauf sein? Gibt es einen Dresscode? Und wie schaut es mit der Verpflegung aus?

Wir haben die wichtigsten Antworten für deinen Besuch zusammengetragen.

Das Programm im Niedermair

Neben klassischem Kabarettprogramm finden sich auch regelmäßig Kindertheatergruppen auf der Bühne ein. Und wer sich besonders für die NewcommerInnen der Szene interessiert, profitiert von den Doppelabenden: Zwei KünstlerInnen mit zwei Aufführungen à 60 Minuten – die Tickets können einzeln, aber auch in Kombination vergünstigt gekauft werden.

Ganz allgemein bewegen sich die Ticketpreise je nach Performance zwischen 14 und 25 Euro. Beachte: Karten für besonders beliebte Kabarettprogramme sind oft schon Monate im Voraus ausverkauft!

Dresscode und Stimmung

Zurückgelehnt, leger, gut aufgelegt: So lässt sich die Atmosphäre im Kabarett Niedermair am besten beschreiben. Wem nach Feschmachen ist, macht sich fesch. Wer aber direkt vom Büro eintrudelt, wird auch nicht weiter beachtet.

Da die Räumlichkeiten begrenzt sind (Sitzplatzkapazität maximal 100 Personen), kann es schon mal ein Gedränge bei der Garderobe oder dem Bar-Bereich geben. Wer aber mindestens 20 Minuten vor der Vorstellung da ist, hat genug Zeit.

Der richtige Platz

Der etwas rustikale Theatersaal verleiht dem Niedermair einen gewissen Laissez-Faire-Flair, der einer Kleinkunstbühne gut steht. Allerdings strotzen die Sitze nicht gerade vor Bequemlichkeit. Wer also medizinische Probleme an den Beinen hat oder einfach groß gewachsen ist, sollte auf einen Platz am Rand pochen.

Die Sicht und die Akustik sind aber von jedem Platz aus hervorragend. Und vollklimatisiert ist das Haus auch noch!