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© Chris Sullivan

Konzerte

Moshpits und Emotionen: Sleeping with Sirens & Don Broco live

Ein Abend in der Arena ist immer eine feine Sache noch mehr, wenn es ordentlich Live-Lautstärke gibt. Die beiden Post-Hardcore-Bands aus dem US-amerikanischen Orlando und britischen Bedford touren dieses Frühjahr gemeinsam durch Europa und haben auch Wien am Montagabend einen Besuch abgestattet. Als Vorband durfte die Nu-Metal-/Hardcore-Punk-Band Ocean Grave aus Melbourne für das Aufwärmprogramm sorgen.

Fans ließen bei Don Broco die Hüllen fallen

Um etwa 20:45 Uhr betraten Don Broco die Bühne und sorgten vor allem dafür, dass die ZuschauerInnen nicht nur bei sämtlichen Moshpits und einer grandiosen Wall Of Death 100 Prozent gaben, sondern auch wortwörtlich ihre Hüllen fallen ließen. Beim "T-Shirt Song" standen mehrere (vor allem männliche) Zuschauer in der Menge, die ihr Shirt kurzerhand ausgezogen hatten und es über ihre Köpfen zum Beat drehten. Frischluft-Ventilator Marke Arena, sozusagen, und eine bekannte Praktik der Don-Broco-Fans, wie auch Videos auf dem Instagram-Profil der Band immer wieder zeigen: 

Sänger Rob Damiani offenbarte vor den Wiener Fans, dass er noch am selben Morgen mit Stimmverlust aufgrund einer Erkältung zu kämpfen hatte. Das hinderte ihn jedoch nicht daran, mit seinen drei Bandkollegen eine schweißtreibende Show hinzulegen. Vor allem Gitarrist Simon Delaney legte beeindruckende Umdrehungen und Sprünge während beim Spielen hin. Die Energie ging unweigerlich auf das Publikum über.

Als Damiani auch noch einen Zuschauer im Moshpit sah, der ihn "an seinen Bruder erinnerte", wurde es emotional: "Du hast mir die Kraft gegeben, das Set weiterzumachen." Der Musiker zeigte sich so begeistert, dass er kurzerhand beschloss, dem Fan namens Roland den gesamten Auftritt zu widmen, der unter anderem auch durch Banger wie "Fingernails", "Once True Prince" und "Everybody" überzeugte. 

Herzschmerz-Alert bei Sleeping with Sirens

Nachdem die Menge schon durch Don Broco gut aufgeheizt war, konnte der Abriss durch Sleeping with Sirens kaum auf sich warten lassen: Die Band eröffnete die Show mit ihrem Kracher "Kick me". Die Menge war entsprechend ekstatisch, schon nach dem ersten Lied gab es mehrere Fans, die sich per Crowdsurfing durch die Arena Wien bewegten.

Sänger Kellin Quinn zeigte sich bereits bei der Begrüßung überaus emotional und betonte, wie dankbar er wäre, dass er und seine Band aus den USA in einem Land wie Österreich auftreten dürfe. "Als ich jünger war, habe ich das als selbstverständlich genommen, jetzt nicht mehr", erklärte der 36-Jährige. 

Ihre AnhängerInnen wurden nicht enttäuscht, die fünf US-Musiker spielten Hits wie "Better of dead", "Agree to disagree" und "Leave it all Behind". Zwischendurch sah man sogar eine junge Frau, die sich kurzerhand auf die Bühne schlich, um Quinn zu umarmen und sogar ein paar Songzeilen mit der Band performen durfte. Sleeping with Sirens gaben bei ihrem Auftritt volle Power, auch wenn die Akustik in der Arena Wien an diesem Abend zu wünschen übrig ließ: Ton und Lautstärke waren stellenweise sehr übersteuert, mehrere Lieder waren nur schwer verständlich und Quinns Gesang wurde durch die Instrumente teilweise leider übertönt. 

Apropos Akustik: Ein besonders berührender Moment ereignete sich, als Frontmann Quinn den Coversong "Iris" von The Goo Goo Dolls anstimmte und unzählige Handylichter die Halle zum Strahlen brachten. Sleeping with Sirens wollten nicht nur gute Stimmung, sondern auch Emotionen verbreiten, was ist ihnen vor allem mit vereinzelten Acoustic-Einlagen gelungen ist. 

Natürlich durften an diesem Abend auch nicht der bereits dreizehn Jahre (!) alte Song  "If I'm James Dean, You're Audrey Hepburn" fehlen. Als Zugabe konnten sich die Fans über den 2011 erschienen Track "If You Can't Hang" freuen – eine Ode an unsere Teenie-Herzschmerzstorys!

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