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ESC-Guide: Die wichtigsten & neuen Regeln beim Song Contest

Am Donnerstag, dem 11. Mai, ist es so weit: Das österreichische Duo Teya & Salena muss sich einen Platz beim 67. Eurovision Song Contest in Liverpool sichern. Dann muss nur noch das Finale am 13. Mai mit Bravour gemeistert werden und dem ESC-Sieg sollte nichts mehr im Wege stehen ...

So leicht ist es natürlich nicht, denn der Weg zum Ziel ist mit allerhand Regeln und Vorschriften gepflastert. Und damit alle im Publikum weltgewandt mitreden können, haben wir uns diese genauer angeschaut!

Die Regeln beim ESC

Der Eurovision Song Contest ist eine dynamische Angelegenheit – und so haben sich seit der ersten Ausgabe 1956 die Regeln immer wieder geändert. Zur Übersicht eine kleine Regelkunde für den 67. ESC in Liverpool:

  • Der Wettbewerbssong darf nicht länger als drei Minuten sein. Politische Botschaften etwa auf T-Shirts oder Bannern, per Handzeichen oder verbal sind verboten. Es dürfen maximal sechs Personen, aber keine Tiere auf der Bühne stehen. Die Interpret:innen müssen am Tag des Halbfinales zumindest 16 Jahre alt sein und dürfen die Sprache des Vortrags frei wählen.

Wie werden die GewinnerInnen ermittelt?

So weit, so klar. Etwas komplexer ist der potenzielle Weg, wie der Gewinner oder die Gewinnerin des Musikwettbewerbs gekrönt wird.

  • Einen garantierten Startplatz im Finale haben grundsätzlich immer die größten Geldgeber:innen der European Broadcasting Union (EBU) und der Titelverteidiger:innen. 2023 bildet sich diese Gruppe aus sechs Ländern: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien als "Big Five" und die Ukraine als Titelverteidigerin, auch wenn die Show aufgrund der Kriegssituation nicht dort ausgerichtet werden kann.
  • In den zwei Halbfinalen werden je zehn Finaltickets vergeben. Insgesamt matchen sich im Finale heuer 26 Nummern.
  • Im Finale gilt: Die Wertung eines Landes setzt sich aus dem Votum des Publikums via Anruf, App oder SMS sowie dem Voting einer fünfköpfigen Expert:innenjury zusammen. Derzeit werden die beiden Teilergebnisse im Verhältnis 50:50 gewichtet. Die besten zehn Titel werden mit 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 10 und 12 Punkten bewertet.

Neu in Liverpool: Publikum redet mit

Beim Finale sind alle 37 Länder stimmberechtigt, selbst jene, die bereits in den Halbfinalen ausgeschieden sind. Aber nicht nur das: Auch Zuschauer:innen aus jenen Ländern, die gar nicht am Song Contest teilnehmen, können abstimmen! Ihre Stimmen werden auf einer bestimmten Webseite gesammelt und zusammengerechnet. Sie gelten dann wie ein zusätzliches Land zum Voting.

Und noch eine Neuerung wird es heuer geben: Da es im Vorjahr in Turin zu Unregelmäßigkeiten in der Jury kann und die Mitglieder einander sogar verdächtigt hatten, sich die Unterstützung gegenseitig zuzuschieben, wurden die Jurys fürs Halbfinale abgeschafft. Somit entscheidet diesmal nur das Publikum.

1. Semifinale: Wer ist weiter?

Finnland, Israel, Kroatien, Moldau, Norwegen, Portugal, Schweiz, Schweden, Serbien und Tschechien – diese zehn Länder qualifizierten sich am 9. Mai für das Finale des Eurovision Song Contests. Teya & Salena müssen ihr Können am Donnerstag, dem 11. Mai, unter Beweis stellen.

Punktewertung & Gleichstand beim Song-Contest-Finale

  • Die Punkte der Jurys und der Zuschauer:innenabstimmung werden dabei nicht pro Land kombiniert, sondern einzeln gewertet. Konkret vergibt damit jedes Land also zweimal 12 Punkte. Zunächst stellen die Ländersprecher in gewohnter Manier am Final-Abend nur die 12 Punkte der Jurywertung vor, während die Punkte 1 bis 8 sowie 10 eingeblendet werden.
  • Dann ist das Publikumsvoting an der Reihe: Als Erstes werden die Publikumspunkte für jenes Land genannt, das am wenigsten Punkte von den Jurys erhalten hat. Der Gewinner, die Gewinnerin des Juryvotings indes bekommt als Letzte:r die Publikumspunkte genannt. Dieses System soll den Gewinner, die Gewinnerin möglichst lange offen halten – und die Spannung steigern, sollten die Zuschauer:innen das Prozedere verstehen.
    • Sollte es trotz allen mathematischen Bemühungen am Ende einen Gleichstand zwischen zwei Ländern geben, gewinnt jenes Land, das vom Publikum höher bewertet wurde. Das Zuschauer:innenvotum hat in diesem Fall also Vorrang. Sollte auch die Zahl der Zuschauer:innenstimmen für die beiden Songs genau gleich sein, liegt jener Song vorne, der aus mehr Ländern Publikumsstimmen bekommen hat. Sollte auch diese Zahl gleich sein, obsiegt jenes Land, das öfter 12 Punkte bekommen hat.
    • Wenn auch dies keinen Sieger, keine Siegerin ermittelt, wird diese Regelung bis hinunter zu 1 Punkt fortgeführt. Und sollte der mathematisch unwahrscheinliche Fall eintreten, dass sich auch bis zu Punkt 1 für beide Länder ein Gleichstand ergibt, wird das Land gekürt, welches die frühere Startnummer im Finale hatte. Zumindest in diesem Fall ist eine niedrige Startnummer also von Vorteil.

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