15 Dec 2024 Wiener Tschuschenkapelle - 35 Jahre! - Jubiläumskonzert mit allen Ex-Tschuschen Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt 15 Dec 2024 Simone Kopmajer & Viktor Gernot Globe Wien Abgesagt 15 Dec 2024 Prinz Pi Planet.tt/Gasometer 17 Dec 2024 Yamato - The Drummers of Japan Halle E im Museumsquartier Was ist los in Wien? Was ist los in Wien? Zurück Zur Was ist los in Wien? Übersichtsseite Wien entdecken Insidertipps für Wien Fortgehen in Wien Essen gehen in Wien Ausstellungen in Wien Kabarett in Wien Theateraufführungen in Wien Flohmärkte Wien & NÖ Neues aus Wien Vergünstigungen bei Events & mehr: Was kann der Vorteilsclub der Stadt Wien? Veranstaltungen in Wien, die du 2023 nicht verpassen solltest Die besten Clubbings in Wien am Wochenende Was ist los in Österreich? Was ist los in Österreich? Zurück Zur Was ist los in Österreich? Übersichtsseite Österreich entdecken Was ist los in Niederösterreich? Was ist los in Oberösterreich? Was ist los in Salzburg? Was ist los in Tirol? Was ist los in Vorarlberg? Was ist los in der Steiermark? Was ist los in Kärnten? Was ist los im Burgenland? Nicht verpassen! 18 Apr 2024 - 16 Feb 2025 Friederike Mayröcker - Ich denke in langsamen Blitzen Österreichisches Literaturmuseum 14 Dec 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 29 Dec 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 03 Jan 2025 Andreas Ferner - Stundenwiederholung (Best of) An mehreren Orten Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche © Marco Sommer / Volksoper Wien Musicals Österreich "West Side Story" als zeitgemäßer Hit-Reigen 28.01.2024 Das kultige Musical zeigte sich bei seiner gelungenen Premiere an der Volksoper abseits des romantisch-verklärten Blicks. Der Leonard Bernstein-Hype in Wien hält an: Neben dem Biopic "Maestro" im Kino feierte das MusikTheater an der Wien jüngst mit Lydia Steiers Inszenierung der "Candide" einen umjubelten Erfolg. Am Samstag nun legte Direktorin Lotte de Beer nach und inszenierte die Hitschleuder "West Side Story" an der Wiener Volksoper neu. Dabei glückt eine über weite Strecken vom nostalgischen Staub der Jahrzehnte befreite Deutung, in welcher der verklärte Blick wieder auf den harten Kern des Werks gelenkt wird. "West Side Story": Minimalismus statt OpulenzZuvörderst wurde die neue "West Side Story" aber ein Triumph für Ben Glassberg als neuen Musikdirektor des Hauses. Bei seiner ersten Premiere legt der 1994 geborene Dirigent einen mustergültigen Start hin. Leichtfüßig jazzig, mit straffer Tempovorgabe interpretiert das Volksopernorchester unter der Ägide seines seit 1. Jänner amtierenden Chefs die Partitur von Leonard Bernstein. Da hält sich die Bläsersektion nicht vornehm zurück, sondern gibt ebenso Gas wie die Percussion im beinahe frechen Modus agieren. Die pathetischen Crescendi dämpft Glassberg hingegen, lässt die Streicher sich in Understatement üben. Das Resultat ist eine "West Side Story", die nicht symphonisch aufgebläht daherkommt, sondern beinahe Clubatmo ausstrahlt.Analog dazu ist auch der Inszenierungsansatz von Lotte de Beer bei ihrer ersten Musicalregie entschlackt. Gemeinsam mit Bühnenbildner Christof Hetzer hat die Theatermacherin den minimalistischen Ansatz gewählt, die Drehbühne mittels Trennwand in zwei Spielflächen zu teilen. Dabei fungiert der elaborierte Paravent mal als Rückwand von Marias Zimmer, dann wieder als Docs Lokal. Eine starke Reduktion der Utensilien ermöglicht Szenenwechsel in Windeseile und lenkt die Aufmerksamkeit auf das Geschen. Zwischen Rassismus und SehnsuchtNur einmal bricht de Beer diese Grundkonstellation, wenn sie während des melancholischen "Somewhere" der beiden unglücklich Liebenden Tony und Maria einen bissigen Kommentar zum spießigen Gehalt dieser Nummer abgibt. Da erhebt sich ein anfänglich mittels Plakat beworbenes Neubauprojekt als kleinbürgerliches Vorstadthaus auf der Bühne, entlarvt die Sehnsucht des Liebespaares als biedere Illusion. Es ist der klischeeisierte American Dream, vor dessen Hintergrund sich surreal die realen Gegebenheiten einer sozial verrohten Gesellschaft abspielen.Diese moderate Modernisierung des Stoffes zeigt sich auch an so mancher Transponierung der noch auf Marcel Prawy zurückgehenden Übersetzung der gesprochenen Dialoge. So ist etwa der Rassismus der Gesellschaft prononcierter herausgearbeitet. Und nicht zuletzt fügt sich auch die Choreografie von Bryan Arias, einem gebürtigem Puerto-Ricaner, der in New York sozialisiert wurde, nahtlos ins Bild ein. Arias schafft eine ganz aus der Bewegung heraus entstehende Tanzarbeit, die sich von der Synchronität des Originals etabliert. Hauptdarsteller Anton Zetterholm alias Tony, der ab März bei den Vereinigten Bühnen das Phantom der Oper singt, fehlt manchmal die Höhe für die Partie, die Stimme ist nicht wirklich gestützt. Dies stellte einen Kontrast zur Maria von Jaye Simmons dar, besitzt das Mitglied des Opernstudios doch einen breit ausgreifenden Sopran, der gerade mit seinem berührenden Timbre einen Graben zum zweiten Teil des Liebespaares aufreißt. Doch Stimmfragen hin oder her - die Volksoper hat wieder eine bühnentaugliche, zeitgemäße "West Side Story" im Repertoire.(Martin Fichter-Wöß/APA) >> Weitere Spielzeiten von "West Side Story" in der Volksoper. Kommentare
15 Dec 2024 Simone Kopmajer & Viktor Gernot Globe Wien Abgesagt 15 Dec 2024 Prinz Pi Planet.tt/Gasometer 17 Dec 2024 Yamato - The Drummers of Japan Halle E im Museumsquartier Was ist los in Wien? Was ist los in Wien? Zurück Zur Was ist los in Wien? Übersichtsseite Wien entdecken Insidertipps für Wien Fortgehen in Wien Essen gehen in Wien Ausstellungen in Wien Kabarett in Wien Theateraufführungen in Wien Flohmärkte Wien & NÖ Neues aus Wien Vergünstigungen bei Events & mehr: Was kann der Vorteilsclub der Stadt Wien? Veranstaltungen in Wien, die du 2023 nicht verpassen solltest Die besten Clubbings in Wien am Wochenende Was ist los in Österreich? Was ist los in Österreich? Zurück Zur Was ist los in Österreich? Übersichtsseite Österreich entdecken Was ist los in Niederösterreich? Was ist los in Oberösterreich? Was ist los in Salzburg? Was ist los in Tirol? Was ist los in Vorarlberg? Was ist los in der Steiermark? Was ist los in Kärnten? Was ist los im Burgenland? Nicht verpassen! 18 Apr 2024 - 16 Feb 2025 Friederike Mayröcker - Ich denke in langsamen Blitzen Österreichisches Literaturmuseum 14 Dec 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 29 Dec 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 03 Jan 2025 Andreas Ferner - Stundenwiederholung (Best of) An mehreren Orten Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche © Marco Sommer / Volksoper Wien Musicals Österreich "West Side Story" als zeitgemäßer Hit-Reigen 28.01.2024 Das kultige Musical zeigte sich bei seiner gelungenen Premiere an der Volksoper abseits des romantisch-verklärten Blicks. Der Leonard Bernstein-Hype in Wien hält an: Neben dem Biopic "Maestro" im Kino feierte das MusikTheater an der Wien jüngst mit Lydia Steiers Inszenierung der "Candide" einen umjubelten Erfolg. Am Samstag nun legte Direktorin Lotte de Beer nach und inszenierte die Hitschleuder "West Side Story" an der Wiener Volksoper neu. Dabei glückt eine über weite Strecken vom nostalgischen Staub der Jahrzehnte befreite Deutung, in welcher der verklärte Blick wieder auf den harten Kern des Werks gelenkt wird. "West Side Story": Minimalismus statt OpulenzZuvörderst wurde die neue "West Side Story" aber ein Triumph für Ben Glassberg als neuen Musikdirektor des Hauses. Bei seiner ersten Premiere legt der 1994 geborene Dirigent einen mustergültigen Start hin. Leichtfüßig jazzig, mit straffer Tempovorgabe interpretiert das Volksopernorchester unter der Ägide seines seit 1. Jänner amtierenden Chefs die Partitur von Leonard Bernstein. Da hält sich die Bläsersektion nicht vornehm zurück, sondern gibt ebenso Gas wie die Percussion im beinahe frechen Modus agieren. Die pathetischen Crescendi dämpft Glassberg hingegen, lässt die Streicher sich in Understatement üben. Das Resultat ist eine "West Side Story", die nicht symphonisch aufgebläht daherkommt, sondern beinahe Clubatmo ausstrahlt.Analog dazu ist auch der Inszenierungsansatz von Lotte de Beer bei ihrer ersten Musicalregie entschlackt. Gemeinsam mit Bühnenbildner Christof Hetzer hat die Theatermacherin den minimalistischen Ansatz gewählt, die Drehbühne mittels Trennwand in zwei Spielflächen zu teilen. Dabei fungiert der elaborierte Paravent mal als Rückwand von Marias Zimmer, dann wieder als Docs Lokal. Eine starke Reduktion der Utensilien ermöglicht Szenenwechsel in Windeseile und lenkt die Aufmerksamkeit auf das Geschen. Zwischen Rassismus und SehnsuchtNur einmal bricht de Beer diese Grundkonstellation, wenn sie während des melancholischen "Somewhere" der beiden unglücklich Liebenden Tony und Maria einen bissigen Kommentar zum spießigen Gehalt dieser Nummer abgibt. Da erhebt sich ein anfänglich mittels Plakat beworbenes Neubauprojekt als kleinbürgerliches Vorstadthaus auf der Bühne, entlarvt die Sehnsucht des Liebespaares als biedere Illusion. Es ist der klischeeisierte American Dream, vor dessen Hintergrund sich surreal die realen Gegebenheiten einer sozial verrohten Gesellschaft abspielen.Diese moderate Modernisierung des Stoffes zeigt sich auch an so mancher Transponierung der noch auf Marcel Prawy zurückgehenden Übersetzung der gesprochenen Dialoge. So ist etwa der Rassismus der Gesellschaft prononcierter herausgearbeitet. Und nicht zuletzt fügt sich auch die Choreografie von Bryan Arias, einem gebürtigem Puerto-Ricaner, der in New York sozialisiert wurde, nahtlos ins Bild ein. Arias schafft eine ganz aus der Bewegung heraus entstehende Tanzarbeit, die sich von der Synchronität des Originals etabliert. Hauptdarsteller Anton Zetterholm alias Tony, der ab März bei den Vereinigten Bühnen das Phantom der Oper singt, fehlt manchmal die Höhe für die Partie, die Stimme ist nicht wirklich gestützt. Dies stellte einen Kontrast zur Maria von Jaye Simmons dar, besitzt das Mitglied des Opernstudios doch einen breit ausgreifenden Sopran, der gerade mit seinem berührenden Timbre einen Graben zum zweiten Teil des Liebespaares aufreißt. Doch Stimmfragen hin oder her - die Volksoper hat wieder eine bühnentaugliche, zeitgemäße "West Side Story" im Repertoire.(Martin Fichter-Wöß/APA) >> Weitere Spielzeiten von "West Side Story" in der Volksoper. Kommentare
Abgesagt 15 Dec 2024 Prinz Pi Planet.tt/Gasometer 17 Dec 2024 Yamato - The Drummers of Japan Halle E im Museumsquartier Was ist los in Wien? Was ist los in Wien? Zurück Zur Was ist los in Wien? Übersichtsseite Wien entdecken Insidertipps für Wien Fortgehen in Wien Essen gehen in Wien Ausstellungen in Wien Kabarett in Wien Theateraufführungen in Wien Flohmärkte Wien & NÖ Neues aus Wien Vergünstigungen bei Events & mehr: Was kann der Vorteilsclub der Stadt Wien? Veranstaltungen in Wien, die du 2023 nicht verpassen solltest Die besten Clubbings in Wien am Wochenende Was ist los in Österreich? Was ist los in Österreich? Zurück Zur Was ist los in Österreich? Übersichtsseite Österreich entdecken Was ist los in Niederösterreich? Was ist los in Oberösterreich? Was ist los in Salzburg? Was ist los in Tirol? Was ist los in Vorarlberg? Was ist los in der Steiermark? Was ist los in Kärnten? Was ist los im Burgenland? Nicht verpassen! 18 Apr 2024 - 16 Feb 2025 Friederike Mayröcker - Ich denke in langsamen Blitzen Österreichisches Literaturmuseum 14 Dec 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 29 Dec 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 03 Jan 2025 Andreas Ferner - Stundenwiederholung (Best of) An mehreren Orten Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche © Marco Sommer / Volksoper Wien Musicals Österreich "West Side Story" als zeitgemäßer Hit-Reigen 28.01.2024 Das kultige Musical zeigte sich bei seiner gelungenen Premiere an der Volksoper abseits des romantisch-verklärten Blicks. Der Leonard Bernstein-Hype in Wien hält an: Neben dem Biopic "Maestro" im Kino feierte das MusikTheater an der Wien jüngst mit Lydia Steiers Inszenierung der "Candide" einen umjubelten Erfolg. Am Samstag nun legte Direktorin Lotte de Beer nach und inszenierte die Hitschleuder "West Side Story" an der Wiener Volksoper neu. Dabei glückt eine über weite Strecken vom nostalgischen Staub der Jahrzehnte befreite Deutung, in welcher der verklärte Blick wieder auf den harten Kern des Werks gelenkt wird. "West Side Story": Minimalismus statt OpulenzZuvörderst wurde die neue "West Side Story" aber ein Triumph für Ben Glassberg als neuen Musikdirektor des Hauses. Bei seiner ersten Premiere legt der 1994 geborene Dirigent einen mustergültigen Start hin. Leichtfüßig jazzig, mit straffer Tempovorgabe interpretiert das Volksopernorchester unter der Ägide seines seit 1. Jänner amtierenden Chefs die Partitur von Leonard Bernstein. Da hält sich die Bläsersektion nicht vornehm zurück, sondern gibt ebenso Gas wie die Percussion im beinahe frechen Modus agieren. Die pathetischen Crescendi dämpft Glassberg hingegen, lässt die Streicher sich in Understatement üben. Das Resultat ist eine "West Side Story", die nicht symphonisch aufgebläht daherkommt, sondern beinahe Clubatmo ausstrahlt.Analog dazu ist auch der Inszenierungsansatz von Lotte de Beer bei ihrer ersten Musicalregie entschlackt. Gemeinsam mit Bühnenbildner Christof Hetzer hat die Theatermacherin den minimalistischen Ansatz gewählt, die Drehbühne mittels Trennwand in zwei Spielflächen zu teilen. Dabei fungiert der elaborierte Paravent mal als Rückwand von Marias Zimmer, dann wieder als Docs Lokal. Eine starke Reduktion der Utensilien ermöglicht Szenenwechsel in Windeseile und lenkt die Aufmerksamkeit auf das Geschen. Zwischen Rassismus und SehnsuchtNur einmal bricht de Beer diese Grundkonstellation, wenn sie während des melancholischen "Somewhere" der beiden unglücklich Liebenden Tony und Maria einen bissigen Kommentar zum spießigen Gehalt dieser Nummer abgibt. Da erhebt sich ein anfänglich mittels Plakat beworbenes Neubauprojekt als kleinbürgerliches Vorstadthaus auf der Bühne, entlarvt die Sehnsucht des Liebespaares als biedere Illusion. Es ist der klischeeisierte American Dream, vor dessen Hintergrund sich surreal die realen Gegebenheiten einer sozial verrohten Gesellschaft abspielen.Diese moderate Modernisierung des Stoffes zeigt sich auch an so mancher Transponierung der noch auf Marcel Prawy zurückgehenden Übersetzung der gesprochenen Dialoge. So ist etwa der Rassismus der Gesellschaft prononcierter herausgearbeitet. Und nicht zuletzt fügt sich auch die Choreografie von Bryan Arias, einem gebürtigem Puerto-Ricaner, der in New York sozialisiert wurde, nahtlos ins Bild ein. Arias schafft eine ganz aus der Bewegung heraus entstehende Tanzarbeit, die sich von der Synchronität des Originals etabliert. Hauptdarsteller Anton Zetterholm alias Tony, der ab März bei den Vereinigten Bühnen das Phantom der Oper singt, fehlt manchmal die Höhe für die Partie, die Stimme ist nicht wirklich gestützt. Dies stellte einen Kontrast zur Maria von Jaye Simmons dar, besitzt das Mitglied des Opernstudios doch einen breit ausgreifenden Sopran, der gerade mit seinem berührenden Timbre einen Graben zum zweiten Teil des Liebespaares aufreißt. Doch Stimmfragen hin oder her - die Volksoper hat wieder eine bühnentaugliche, zeitgemäße "West Side Story" im Repertoire.(Martin Fichter-Wöß/APA) >> Weitere Spielzeiten von "West Side Story" in der Volksoper. Kommentare
18 Apr 2024 - 16 Feb 2025 Friederike Mayröcker - Ich denke in langsamen Blitzen Österreichisches Literaturmuseum 14 Dec 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 29 Dec 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 03 Jan 2025 Andreas Ferner - Stundenwiederholung (Best of) An mehreren Orten Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche © Marco Sommer / Volksoper Wien Musicals Österreich "West Side Story" als zeitgemäßer Hit-Reigen 28.01.2024 Das kultige Musical zeigte sich bei seiner gelungenen Premiere an der Volksoper abseits des romantisch-verklärten Blicks. Der Leonard Bernstein-Hype in Wien hält an: Neben dem Biopic "Maestro" im Kino feierte das MusikTheater an der Wien jüngst mit Lydia Steiers Inszenierung der "Candide" einen umjubelten Erfolg. Am Samstag nun legte Direktorin Lotte de Beer nach und inszenierte die Hitschleuder "West Side Story" an der Wiener Volksoper neu. Dabei glückt eine über weite Strecken vom nostalgischen Staub der Jahrzehnte befreite Deutung, in welcher der verklärte Blick wieder auf den harten Kern des Werks gelenkt wird. "West Side Story": Minimalismus statt OpulenzZuvörderst wurde die neue "West Side Story" aber ein Triumph für Ben Glassberg als neuen Musikdirektor des Hauses. Bei seiner ersten Premiere legt der 1994 geborene Dirigent einen mustergültigen Start hin. Leichtfüßig jazzig, mit straffer Tempovorgabe interpretiert das Volksopernorchester unter der Ägide seines seit 1. Jänner amtierenden Chefs die Partitur von Leonard Bernstein. Da hält sich die Bläsersektion nicht vornehm zurück, sondern gibt ebenso Gas wie die Percussion im beinahe frechen Modus agieren. Die pathetischen Crescendi dämpft Glassberg hingegen, lässt die Streicher sich in Understatement üben. Das Resultat ist eine "West Side Story", die nicht symphonisch aufgebläht daherkommt, sondern beinahe Clubatmo ausstrahlt.Analog dazu ist auch der Inszenierungsansatz von Lotte de Beer bei ihrer ersten Musicalregie entschlackt. Gemeinsam mit Bühnenbildner Christof Hetzer hat die Theatermacherin den minimalistischen Ansatz gewählt, die Drehbühne mittels Trennwand in zwei Spielflächen zu teilen. Dabei fungiert der elaborierte Paravent mal als Rückwand von Marias Zimmer, dann wieder als Docs Lokal. Eine starke Reduktion der Utensilien ermöglicht Szenenwechsel in Windeseile und lenkt die Aufmerksamkeit auf das Geschen. Zwischen Rassismus und SehnsuchtNur einmal bricht de Beer diese Grundkonstellation, wenn sie während des melancholischen "Somewhere" der beiden unglücklich Liebenden Tony und Maria einen bissigen Kommentar zum spießigen Gehalt dieser Nummer abgibt. Da erhebt sich ein anfänglich mittels Plakat beworbenes Neubauprojekt als kleinbürgerliches Vorstadthaus auf der Bühne, entlarvt die Sehnsucht des Liebespaares als biedere Illusion. Es ist der klischeeisierte American Dream, vor dessen Hintergrund sich surreal die realen Gegebenheiten einer sozial verrohten Gesellschaft abspielen.Diese moderate Modernisierung des Stoffes zeigt sich auch an so mancher Transponierung der noch auf Marcel Prawy zurückgehenden Übersetzung der gesprochenen Dialoge. So ist etwa der Rassismus der Gesellschaft prononcierter herausgearbeitet. Und nicht zuletzt fügt sich auch die Choreografie von Bryan Arias, einem gebürtigem Puerto-Ricaner, der in New York sozialisiert wurde, nahtlos ins Bild ein. Arias schafft eine ganz aus der Bewegung heraus entstehende Tanzarbeit, die sich von der Synchronität des Originals etabliert. Hauptdarsteller Anton Zetterholm alias Tony, der ab März bei den Vereinigten Bühnen das Phantom der Oper singt, fehlt manchmal die Höhe für die Partie, die Stimme ist nicht wirklich gestützt. Dies stellte einen Kontrast zur Maria von Jaye Simmons dar, besitzt das Mitglied des Opernstudios doch einen breit ausgreifenden Sopran, der gerade mit seinem berührenden Timbre einen Graben zum zweiten Teil des Liebespaares aufreißt. Doch Stimmfragen hin oder her - die Volksoper hat wieder eine bühnentaugliche, zeitgemäße "West Side Story" im Repertoire.(Martin Fichter-Wöß/APA) >> Weitere Spielzeiten von "West Side Story" in der Volksoper. Kommentare
14 Dec 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 29 Dec 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 03 Jan 2025 Andreas Ferner - Stundenwiederholung (Best of) An mehreren Orten Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche
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© Marco Sommer / Volksoper Wien Musicals Österreich "West Side Story" als zeitgemäßer Hit-Reigen 28.01.2024 Das kultige Musical zeigte sich bei seiner gelungenen Premiere an der Volksoper abseits des romantisch-verklärten Blicks. Der Leonard Bernstein-Hype in Wien hält an: Neben dem Biopic "Maestro" im Kino feierte das MusikTheater an der Wien jüngst mit Lydia Steiers Inszenierung der "Candide" einen umjubelten Erfolg. Am Samstag nun legte Direktorin Lotte de Beer nach und inszenierte die Hitschleuder "West Side Story" an der Wiener Volksoper neu. Dabei glückt eine über weite Strecken vom nostalgischen Staub der Jahrzehnte befreite Deutung, in welcher der verklärte Blick wieder auf den harten Kern des Werks gelenkt wird. "West Side Story": Minimalismus statt OpulenzZuvörderst wurde die neue "West Side Story" aber ein Triumph für Ben Glassberg als neuen Musikdirektor des Hauses. Bei seiner ersten Premiere legt der 1994 geborene Dirigent einen mustergültigen Start hin. Leichtfüßig jazzig, mit straffer Tempovorgabe interpretiert das Volksopernorchester unter der Ägide seines seit 1. Jänner amtierenden Chefs die Partitur von Leonard Bernstein. Da hält sich die Bläsersektion nicht vornehm zurück, sondern gibt ebenso Gas wie die Percussion im beinahe frechen Modus agieren. Die pathetischen Crescendi dämpft Glassberg hingegen, lässt die Streicher sich in Understatement üben. Das Resultat ist eine "West Side Story", die nicht symphonisch aufgebläht daherkommt, sondern beinahe Clubatmo ausstrahlt.Analog dazu ist auch der Inszenierungsansatz von Lotte de Beer bei ihrer ersten Musicalregie entschlackt. Gemeinsam mit Bühnenbildner Christof Hetzer hat die Theatermacherin den minimalistischen Ansatz gewählt, die Drehbühne mittels Trennwand in zwei Spielflächen zu teilen. Dabei fungiert der elaborierte Paravent mal als Rückwand von Marias Zimmer, dann wieder als Docs Lokal. Eine starke Reduktion der Utensilien ermöglicht Szenenwechsel in Windeseile und lenkt die Aufmerksamkeit auf das Geschen. Zwischen Rassismus und SehnsuchtNur einmal bricht de Beer diese Grundkonstellation, wenn sie während des melancholischen "Somewhere" der beiden unglücklich Liebenden Tony und Maria einen bissigen Kommentar zum spießigen Gehalt dieser Nummer abgibt. Da erhebt sich ein anfänglich mittels Plakat beworbenes Neubauprojekt als kleinbürgerliches Vorstadthaus auf der Bühne, entlarvt die Sehnsucht des Liebespaares als biedere Illusion. Es ist der klischeeisierte American Dream, vor dessen Hintergrund sich surreal die realen Gegebenheiten einer sozial verrohten Gesellschaft abspielen.Diese moderate Modernisierung des Stoffes zeigt sich auch an so mancher Transponierung der noch auf Marcel Prawy zurückgehenden Übersetzung der gesprochenen Dialoge. So ist etwa der Rassismus der Gesellschaft prononcierter herausgearbeitet. Und nicht zuletzt fügt sich auch die Choreografie von Bryan Arias, einem gebürtigem Puerto-Ricaner, der in New York sozialisiert wurde, nahtlos ins Bild ein. Arias schafft eine ganz aus der Bewegung heraus entstehende Tanzarbeit, die sich von der Synchronität des Originals etabliert. Hauptdarsteller Anton Zetterholm alias Tony, der ab März bei den Vereinigten Bühnen das Phantom der Oper singt, fehlt manchmal die Höhe für die Partie, die Stimme ist nicht wirklich gestützt. Dies stellte einen Kontrast zur Maria von Jaye Simmons dar, besitzt das Mitglied des Opernstudios doch einen breit ausgreifenden Sopran, der gerade mit seinem berührenden Timbre einen Graben zum zweiten Teil des Liebespaares aufreißt. Doch Stimmfragen hin oder her - die Volksoper hat wieder eine bühnentaugliche, zeitgemäße "West Side Story" im Repertoire.(Martin Fichter-Wöß/APA) >> Weitere Spielzeiten von "West Side Story" in der Volksoper. Kommentare