15 Dec 2024 Wiener Tschuschenkapelle - 35 Jahre! - Jubiläumskonzert mit allen Ex-Tschuschen Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt 15 Dec 2024 Simone Kopmajer & Viktor Gernot Globe Wien Abgesagt 15 Dec 2024 Prinz Pi Planet.tt/Gasometer 17 Dec 2024 Yamato - The Drummers of Japan Halle E im Museumsquartier Was ist los in Wien? Was ist los in Wien? Zurück Zur Was ist los in Wien? Übersichtsseite Wien entdecken Insidertipps für Wien Fortgehen in Wien Essen gehen in Wien Ausstellungen in Wien Kabarett in Wien Theateraufführungen in Wien Flohmärkte Wien & NÖ Neues aus Wien Vergünstigungen bei Events & mehr: Was kann der Vorteilsclub der Stadt Wien? Veranstaltungen in Wien, die du 2023 nicht verpassen solltest Die besten Clubbings in Wien am Wochenende Was ist los in Österreich? Was ist los in Österreich? Zurück Zur Was ist los in Österreich? Übersichtsseite Österreich entdecken Was ist los in Niederösterreich? Was ist los in Oberösterreich? Was ist los in Salzburg? Was ist los in Tirol? Was ist los in Vorarlberg? Was ist los in der Steiermark? Was ist los in Kärnten? Was ist los im Burgenland? Nicht verpassen! 18 Apr 2024 - 16 Feb 2025 Friederike Mayröcker - Ich denke in langsamen Blitzen Österreichisches Literaturmuseum 12 Dec 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 29 Dec 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 03 Jan 2025 Andreas Ferner - Stundenwiederholung (Best of) An mehreren Orten Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche © Julia Kampichler Theater Österreich Wut und Rache: "Medea" in den Kasematten 22.02.2024 Regisseurin Anna Maria Krassnig inszeniert Grillparzers Gedicht "Medea" als psychologisches Kammerspiel. Mit Franz Grillparzers "Medea" ist am Mittwochabend in den Wiener Neustädter Kasematten das "wortwiege"-Theaterfestival eröffnet worden: Nachhaltiger Beifall für das intensiv spielende Ensemble und die stringente Inszenierung von "wortwiege"-Leiterin Anna Maria Krassnigg."Medea - alles Gegenwart": So nennt Krassnigg ihre Fassung des dramatischen Gedichts, das den dritten Teil der Trilogie "Das goldene Vlies" bildet. Alles Gegenwart, und doch bleibt Krassnigg meist am Original, lässt den Text mit stupender Selbstverständlichkeit sprechen und meidet damit wohltuend jeglichen Anflug von deklamatorischem Pathos. Theater Österreich Neuwirth spielt "Luziwuzi" – ganz ohne Conchita mehr lesen Die Wut einer FrauAuf diese Weise ersteht ein psychologisch nachvollziehbares, analytisches Kammerspiel, getragen von einem feinen Netz aus subtilen Zwischentönen, beredtem Schweigen und klugen Details: wenn etwa Medea immer wieder ihre Zigaretten zückt und doch wieder wegwirft, weil erst am Schluss der große Brand ausbricht, oder wenn zwischendurch ein Gedicht von Ingeborg Bachmann (Liebe: Dunkler Erdteil) als Liedtext-Fragment eingewoben wird oder ein knappes "Okay" oder "Touché".In der Titelrolle der psychisch verletzten, verstoßenen Gattin bringt Nina C. Gabriel genau jene Nuancen ein, die der Fassungslosigkeit und letztlich verzweifelten Wut einer Frau entsprechen, der man alles wegnimmt: ohne zu outrieren, keine Furie, sondern eine zutiefst Enttäuschte, fremd Gebliebene, verstärkt noch durch einen leisen Akzent. Sie hat keine Chance in diesem Land, man gibt ihr keine. Rachsüchtige MutterAls Jason verkörpert Jens Ole Schmieder einen egozentrischen Mann, ebenfalls enttäuscht von einer Ehe, die ihm sichtlich nur Probleme einbringt, und nicht mehr bereit und fähig zu Loyalität. Peter Scholz drückt als König Kreon seine joviale Dominanz ganz ohne Krone mimisch und körpersprachlich aus, eher smarter Boss als Regent, mitsamt den weggelächelten Verlegenheiten: Wenn er im unpassenden Moment lacht, ist das sogar seiner liebenswürdig-heiteren Tochter Kreusa (sehr facettenreich: Saskia Klar) peinlich.Die Kinder von Jason und Medea agieren in Projektionen als Jugendliche (Nico Dorigatti, der gerade im Theater in der Josefstadt den Lucky in Claus Peymanns Inszenierung von Samuel Becketts "Warten auf Godot" spielt, und Flavio Schily), die sich dem heiteren Leben widmen, Fußball spielend, dem Alkohol zusprechend, sich mit Kreusa vergnügend. Medea wird zur rachsüchtigen Mutter, der die von den Söhnen eingeforderte Solidarität verweigert wird und die ihnen deshalb die Zukunft raubt. 24 Mar 2024 Medea - Alles Gegenwart Kasematten Wiener Neustadt Festivalmotto "fragil/fragile"Christian Mair steuert die Video- und (diskreten) Musikeinspielungen unaufdringlich, aber atmosphärisch wirkungsvoll bei, Andreas Lungenschmid hat mit sparsamen Mitteln eine funktionierende Bühne in den Katakomben der Kasematten gestaltet. Ein dichter Abend. "Touché", möchte man mit Kreon sagen.Unter dem Festivalmotto "fragil/fragile" folgen noch weitere Produktionen - "Schlachthof" von Slawomir Mrozek (ab 28.2.) sowie Gastspiele des Theatre Majaz und des Acco Theatre Center (Israel) -, außerdem Gespräche u.a. mit Lisz Hirn, Wolfgang Müller-Funk und Vladimir Vertlib.(Von Ewald Baringer/APA) >> Mehr Theatervorstellungen aus Österreich. Kommentare
15 Dec 2024 Simone Kopmajer & Viktor Gernot Globe Wien Abgesagt 15 Dec 2024 Prinz Pi Planet.tt/Gasometer 17 Dec 2024 Yamato - The Drummers of Japan Halle E im Museumsquartier Was ist los in Wien? Was ist los in Wien? Zurück Zur Was ist los in Wien? Übersichtsseite Wien entdecken Insidertipps für Wien Fortgehen in Wien Essen gehen in Wien Ausstellungen in Wien Kabarett in Wien Theateraufführungen in Wien Flohmärkte Wien & NÖ Neues aus Wien Vergünstigungen bei Events & mehr: Was kann der Vorteilsclub der Stadt Wien? Veranstaltungen in Wien, die du 2023 nicht verpassen solltest Die besten Clubbings in Wien am Wochenende Was ist los in Österreich? Was ist los in Österreich? Zurück Zur Was ist los in Österreich? Übersichtsseite Österreich entdecken Was ist los in Niederösterreich? Was ist los in Oberösterreich? Was ist los in Salzburg? Was ist los in Tirol? Was ist los in Vorarlberg? Was ist los in der Steiermark? Was ist los in Kärnten? Was ist los im Burgenland? Nicht verpassen! 18 Apr 2024 - 16 Feb 2025 Friederike Mayröcker - Ich denke in langsamen Blitzen Österreichisches Literaturmuseum 12 Dec 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 29 Dec 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 03 Jan 2025 Andreas Ferner - Stundenwiederholung (Best of) An mehreren Orten Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche © Julia Kampichler Theater Österreich Wut und Rache: "Medea" in den Kasematten 22.02.2024 Regisseurin Anna Maria Krassnig inszeniert Grillparzers Gedicht "Medea" als psychologisches Kammerspiel. Mit Franz Grillparzers "Medea" ist am Mittwochabend in den Wiener Neustädter Kasematten das "wortwiege"-Theaterfestival eröffnet worden: Nachhaltiger Beifall für das intensiv spielende Ensemble und die stringente Inszenierung von "wortwiege"-Leiterin Anna Maria Krassnigg."Medea - alles Gegenwart": So nennt Krassnigg ihre Fassung des dramatischen Gedichts, das den dritten Teil der Trilogie "Das goldene Vlies" bildet. Alles Gegenwart, und doch bleibt Krassnigg meist am Original, lässt den Text mit stupender Selbstverständlichkeit sprechen und meidet damit wohltuend jeglichen Anflug von deklamatorischem Pathos. Theater Österreich Neuwirth spielt "Luziwuzi" – ganz ohne Conchita mehr lesen Die Wut einer FrauAuf diese Weise ersteht ein psychologisch nachvollziehbares, analytisches Kammerspiel, getragen von einem feinen Netz aus subtilen Zwischentönen, beredtem Schweigen und klugen Details: wenn etwa Medea immer wieder ihre Zigaretten zückt und doch wieder wegwirft, weil erst am Schluss der große Brand ausbricht, oder wenn zwischendurch ein Gedicht von Ingeborg Bachmann (Liebe: Dunkler Erdteil) als Liedtext-Fragment eingewoben wird oder ein knappes "Okay" oder "Touché".In der Titelrolle der psychisch verletzten, verstoßenen Gattin bringt Nina C. Gabriel genau jene Nuancen ein, die der Fassungslosigkeit und letztlich verzweifelten Wut einer Frau entsprechen, der man alles wegnimmt: ohne zu outrieren, keine Furie, sondern eine zutiefst Enttäuschte, fremd Gebliebene, verstärkt noch durch einen leisen Akzent. Sie hat keine Chance in diesem Land, man gibt ihr keine. Rachsüchtige MutterAls Jason verkörpert Jens Ole Schmieder einen egozentrischen Mann, ebenfalls enttäuscht von einer Ehe, die ihm sichtlich nur Probleme einbringt, und nicht mehr bereit und fähig zu Loyalität. Peter Scholz drückt als König Kreon seine joviale Dominanz ganz ohne Krone mimisch und körpersprachlich aus, eher smarter Boss als Regent, mitsamt den weggelächelten Verlegenheiten: Wenn er im unpassenden Moment lacht, ist das sogar seiner liebenswürdig-heiteren Tochter Kreusa (sehr facettenreich: Saskia Klar) peinlich.Die Kinder von Jason und Medea agieren in Projektionen als Jugendliche (Nico Dorigatti, der gerade im Theater in der Josefstadt den Lucky in Claus Peymanns Inszenierung von Samuel Becketts "Warten auf Godot" spielt, und Flavio Schily), die sich dem heiteren Leben widmen, Fußball spielend, dem Alkohol zusprechend, sich mit Kreusa vergnügend. Medea wird zur rachsüchtigen Mutter, der die von den Söhnen eingeforderte Solidarität verweigert wird und die ihnen deshalb die Zukunft raubt. 24 Mar 2024 Medea - Alles Gegenwart Kasematten Wiener Neustadt Festivalmotto "fragil/fragile"Christian Mair steuert die Video- und (diskreten) Musikeinspielungen unaufdringlich, aber atmosphärisch wirkungsvoll bei, Andreas Lungenschmid hat mit sparsamen Mitteln eine funktionierende Bühne in den Katakomben der Kasematten gestaltet. Ein dichter Abend. "Touché", möchte man mit Kreon sagen.Unter dem Festivalmotto "fragil/fragile" folgen noch weitere Produktionen - "Schlachthof" von Slawomir Mrozek (ab 28.2.) sowie Gastspiele des Theatre Majaz und des Acco Theatre Center (Israel) -, außerdem Gespräche u.a. mit Lisz Hirn, Wolfgang Müller-Funk und Vladimir Vertlib.(Von Ewald Baringer/APA) >> Mehr Theatervorstellungen aus Österreich. Kommentare
Abgesagt 15 Dec 2024 Prinz Pi Planet.tt/Gasometer 17 Dec 2024 Yamato - The Drummers of Japan Halle E im Museumsquartier Was ist los in Wien? Was ist los in Wien? Zurück Zur Was ist los in Wien? Übersichtsseite Wien entdecken Insidertipps für Wien Fortgehen in Wien Essen gehen in Wien Ausstellungen in Wien Kabarett in Wien Theateraufführungen in Wien Flohmärkte Wien & NÖ Neues aus Wien Vergünstigungen bei Events & mehr: Was kann der Vorteilsclub der Stadt Wien? Veranstaltungen in Wien, die du 2023 nicht verpassen solltest Die besten Clubbings in Wien am Wochenende Was ist los in Österreich? Was ist los in Österreich? Zurück Zur Was ist los in Österreich? Übersichtsseite Österreich entdecken Was ist los in Niederösterreich? Was ist los in Oberösterreich? Was ist los in Salzburg? Was ist los in Tirol? Was ist los in Vorarlberg? Was ist los in der Steiermark? Was ist los in Kärnten? Was ist los im Burgenland? Nicht verpassen! 18 Apr 2024 - 16 Feb 2025 Friederike Mayröcker - Ich denke in langsamen Blitzen Österreichisches Literaturmuseum 12 Dec 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 29 Dec 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 03 Jan 2025 Andreas Ferner - Stundenwiederholung (Best of) An mehreren Orten Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche © Julia Kampichler Theater Österreich Wut und Rache: "Medea" in den Kasematten 22.02.2024 Regisseurin Anna Maria Krassnig inszeniert Grillparzers Gedicht "Medea" als psychologisches Kammerspiel. Mit Franz Grillparzers "Medea" ist am Mittwochabend in den Wiener Neustädter Kasematten das "wortwiege"-Theaterfestival eröffnet worden: Nachhaltiger Beifall für das intensiv spielende Ensemble und die stringente Inszenierung von "wortwiege"-Leiterin Anna Maria Krassnigg."Medea - alles Gegenwart": So nennt Krassnigg ihre Fassung des dramatischen Gedichts, das den dritten Teil der Trilogie "Das goldene Vlies" bildet. Alles Gegenwart, und doch bleibt Krassnigg meist am Original, lässt den Text mit stupender Selbstverständlichkeit sprechen und meidet damit wohltuend jeglichen Anflug von deklamatorischem Pathos. Theater Österreich Neuwirth spielt "Luziwuzi" – ganz ohne Conchita mehr lesen Die Wut einer FrauAuf diese Weise ersteht ein psychologisch nachvollziehbares, analytisches Kammerspiel, getragen von einem feinen Netz aus subtilen Zwischentönen, beredtem Schweigen und klugen Details: wenn etwa Medea immer wieder ihre Zigaretten zückt und doch wieder wegwirft, weil erst am Schluss der große Brand ausbricht, oder wenn zwischendurch ein Gedicht von Ingeborg Bachmann (Liebe: Dunkler Erdteil) als Liedtext-Fragment eingewoben wird oder ein knappes "Okay" oder "Touché".In der Titelrolle der psychisch verletzten, verstoßenen Gattin bringt Nina C. Gabriel genau jene Nuancen ein, die der Fassungslosigkeit und letztlich verzweifelten Wut einer Frau entsprechen, der man alles wegnimmt: ohne zu outrieren, keine Furie, sondern eine zutiefst Enttäuschte, fremd Gebliebene, verstärkt noch durch einen leisen Akzent. Sie hat keine Chance in diesem Land, man gibt ihr keine. Rachsüchtige MutterAls Jason verkörpert Jens Ole Schmieder einen egozentrischen Mann, ebenfalls enttäuscht von einer Ehe, die ihm sichtlich nur Probleme einbringt, und nicht mehr bereit und fähig zu Loyalität. Peter Scholz drückt als König Kreon seine joviale Dominanz ganz ohne Krone mimisch und körpersprachlich aus, eher smarter Boss als Regent, mitsamt den weggelächelten Verlegenheiten: Wenn er im unpassenden Moment lacht, ist das sogar seiner liebenswürdig-heiteren Tochter Kreusa (sehr facettenreich: Saskia Klar) peinlich.Die Kinder von Jason und Medea agieren in Projektionen als Jugendliche (Nico Dorigatti, der gerade im Theater in der Josefstadt den Lucky in Claus Peymanns Inszenierung von Samuel Becketts "Warten auf Godot" spielt, und Flavio Schily), die sich dem heiteren Leben widmen, Fußball spielend, dem Alkohol zusprechend, sich mit Kreusa vergnügend. Medea wird zur rachsüchtigen Mutter, der die von den Söhnen eingeforderte Solidarität verweigert wird und die ihnen deshalb die Zukunft raubt. 24 Mar 2024 Medea - Alles Gegenwart Kasematten Wiener Neustadt Festivalmotto "fragil/fragile"Christian Mair steuert die Video- und (diskreten) Musikeinspielungen unaufdringlich, aber atmosphärisch wirkungsvoll bei, Andreas Lungenschmid hat mit sparsamen Mitteln eine funktionierende Bühne in den Katakomben der Kasematten gestaltet. Ein dichter Abend. "Touché", möchte man mit Kreon sagen.Unter dem Festivalmotto "fragil/fragile" folgen noch weitere Produktionen - "Schlachthof" von Slawomir Mrozek (ab 28.2.) sowie Gastspiele des Theatre Majaz und des Acco Theatre Center (Israel) -, außerdem Gespräche u.a. mit Lisz Hirn, Wolfgang Müller-Funk und Vladimir Vertlib.(Von Ewald Baringer/APA) >> Mehr Theatervorstellungen aus Österreich. Kommentare
18 Apr 2024 - 16 Feb 2025 Friederike Mayröcker - Ich denke in langsamen Blitzen Österreichisches Literaturmuseum 12 Dec 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 29 Dec 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 03 Jan 2025 Andreas Ferner - Stundenwiederholung (Best of) An mehreren Orten Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche © Julia Kampichler Theater Österreich Wut und Rache: "Medea" in den Kasematten 22.02.2024 Regisseurin Anna Maria Krassnig inszeniert Grillparzers Gedicht "Medea" als psychologisches Kammerspiel. Mit Franz Grillparzers "Medea" ist am Mittwochabend in den Wiener Neustädter Kasematten das "wortwiege"-Theaterfestival eröffnet worden: Nachhaltiger Beifall für das intensiv spielende Ensemble und die stringente Inszenierung von "wortwiege"-Leiterin Anna Maria Krassnigg."Medea - alles Gegenwart": So nennt Krassnigg ihre Fassung des dramatischen Gedichts, das den dritten Teil der Trilogie "Das goldene Vlies" bildet. Alles Gegenwart, und doch bleibt Krassnigg meist am Original, lässt den Text mit stupender Selbstverständlichkeit sprechen und meidet damit wohltuend jeglichen Anflug von deklamatorischem Pathos. Theater Österreich Neuwirth spielt "Luziwuzi" – ganz ohne Conchita mehr lesen Die Wut einer FrauAuf diese Weise ersteht ein psychologisch nachvollziehbares, analytisches Kammerspiel, getragen von einem feinen Netz aus subtilen Zwischentönen, beredtem Schweigen und klugen Details: wenn etwa Medea immer wieder ihre Zigaretten zückt und doch wieder wegwirft, weil erst am Schluss der große Brand ausbricht, oder wenn zwischendurch ein Gedicht von Ingeborg Bachmann (Liebe: Dunkler Erdteil) als Liedtext-Fragment eingewoben wird oder ein knappes "Okay" oder "Touché".In der Titelrolle der psychisch verletzten, verstoßenen Gattin bringt Nina C. Gabriel genau jene Nuancen ein, die der Fassungslosigkeit und letztlich verzweifelten Wut einer Frau entsprechen, der man alles wegnimmt: ohne zu outrieren, keine Furie, sondern eine zutiefst Enttäuschte, fremd Gebliebene, verstärkt noch durch einen leisen Akzent. Sie hat keine Chance in diesem Land, man gibt ihr keine. Rachsüchtige MutterAls Jason verkörpert Jens Ole Schmieder einen egozentrischen Mann, ebenfalls enttäuscht von einer Ehe, die ihm sichtlich nur Probleme einbringt, und nicht mehr bereit und fähig zu Loyalität. Peter Scholz drückt als König Kreon seine joviale Dominanz ganz ohne Krone mimisch und körpersprachlich aus, eher smarter Boss als Regent, mitsamt den weggelächelten Verlegenheiten: Wenn er im unpassenden Moment lacht, ist das sogar seiner liebenswürdig-heiteren Tochter Kreusa (sehr facettenreich: Saskia Klar) peinlich.Die Kinder von Jason und Medea agieren in Projektionen als Jugendliche (Nico Dorigatti, der gerade im Theater in der Josefstadt den Lucky in Claus Peymanns Inszenierung von Samuel Becketts "Warten auf Godot" spielt, und Flavio Schily), die sich dem heiteren Leben widmen, Fußball spielend, dem Alkohol zusprechend, sich mit Kreusa vergnügend. Medea wird zur rachsüchtigen Mutter, der die von den Söhnen eingeforderte Solidarität verweigert wird und die ihnen deshalb die Zukunft raubt. 24 Mar 2024 Medea - Alles Gegenwart Kasematten Wiener Neustadt Festivalmotto "fragil/fragile"Christian Mair steuert die Video- und (diskreten) Musikeinspielungen unaufdringlich, aber atmosphärisch wirkungsvoll bei, Andreas Lungenschmid hat mit sparsamen Mitteln eine funktionierende Bühne in den Katakomben der Kasematten gestaltet. Ein dichter Abend. "Touché", möchte man mit Kreon sagen.Unter dem Festivalmotto "fragil/fragile" folgen noch weitere Produktionen - "Schlachthof" von Slawomir Mrozek (ab 28.2.) sowie Gastspiele des Theatre Majaz und des Acco Theatre Center (Israel) -, außerdem Gespräche u.a. mit Lisz Hirn, Wolfgang Müller-Funk und Vladimir Vertlib.(Von Ewald Baringer/APA) >> Mehr Theatervorstellungen aus Österreich. Kommentare
12 Dec 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 29 Dec 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 03 Jan 2025 Andreas Ferner - Stundenwiederholung (Best of) An mehreren Orten Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche
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© Julia Kampichler Theater Österreich Wut und Rache: "Medea" in den Kasematten 22.02.2024 Regisseurin Anna Maria Krassnig inszeniert Grillparzers Gedicht "Medea" als psychologisches Kammerspiel. Mit Franz Grillparzers "Medea" ist am Mittwochabend in den Wiener Neustädter Kasematten das "wortwiege"-Theaterfestival eröffnet worden: Nachhaltiger Beifall für das intensiv spielende Ensemble und die stringente Inszenierung von "wortwiege"-Leiterin Anna Maria Krassnigg."Medea - alles Gegenwart": So nennt Krassnigg ihre Fassung des dramatischen Gedichts, das den dritten Teil der Trilogie "Das goldene Vlies" bildet. Alles Gegenwart, und doch bleibt Krassnigg meist am Original, lässt den Text mit stupender Selbstverständlichkeit sprechen und meidet damit wohltuend jeglichen Anflug von deklamatorischem Pathos. Theater Österreich Neuwirth spielt "Luziwuzi" – ganz ohne Conchita mehr lesen Die Wut einer FrauAuf diese Weise ersteht ein psychologisch nachvollziehbares, analytisches Kammerspiel, getragen von einem feinen Netz aus subtilen Zwischentönen, beredtem Schweigen und klugen Details: wenn etwa Medea immer wieder ihre Zigaretten zückt und doch wieder wegwirft, weil erst am Schluss der große Brand ausbricht, oder wenn zwischendurch ein Gedicht von Ingeborg Bachmann (Liebe: Dunkler Erdteil) als Liedtext-Fragment eingewoben wird oder ein knappes "Okay" oder "Touché".In der Titelrolle der psychisch verletzten, verstoßenen Gattin bringt Nina C. Gabriel genau jene Nuancen ein, die der Fassungslosigkeit und letztlich verzweifelten Wut einer Frau entsprechen, der man alles wegnimmt: ohne zu outrieren, keine Furie, sondern eine zutiefst Enttäuschte, fremd Gebliebene, verstärkt noch durch einen leisen Akzent. Sie hat keine Chance in diesem Land, man gibt ihr keine. Rachsüchtige MutterAls Jason verkörpert Jens Ole Schmieder einen egozentrischen Mann, ebenfalls enttäuscht von einer Ehe, die ihm sichtlich nur Probleme einbringt, und nicht mehr bereit und fähig zu Loyalität. Peter Scholz drückt als König Kreon seine joviale Dominanz ganz ohne Krone mimisch und körpersprachlich aus, eher smarter Boss als Regent, mitsamt den weggelächelten Verlegenheiten: Wenn er im unpassenden Moment lacht, ist das sogar seiner liebenswürdig-heiteren Tochter Kreusa (sehr facettenreich: Saskia Klar) peinlich.Die Kinder von Jason und Medea agieren in Projektionen als Jugendliche (Nico Dorigatti, der gerade im Theater in der Josefstadt den Lucky in Claus Peymanns Inszenierung von Samuel Becketts "Warten auf Godot" spielt, und Flavio Schily), die sich dem heiteren Leben widmen, Fußball spielend, dem Alkohol zusprechend, sich mit Kreusa vergnügend. Medea wird zur rachsüchtigen Mutter, der die von den Söhnen eingeforderte Solidarität verweigert wird und die ihnen deshalb die Zukunft raubt. 24 Mar 2024 Medea - Alles Gegenwart Kasematten Wiener Neustadt Festivalmotto "fragil/fragile"Christian Mair steuert die Video- und (diskreten) Musikeinspielungen unaufdringlich, aber atmosphärisch wirkungsvoll bei, Andreas Lungenschmid hat mit sparsamen Mitteln eine funktionierende Bühne in den Katakomben der Kasematten gestaltet. Ein dichter Abend. "Touché", möchte man mit Kreon sagen.Unter dem Festivalmotto "fragil/fragile" folgen noch weitere Produktionen - "Schlachthof" von Slawomir Mrozek (ab 28.2.) sowie Gastspiele des Theatre Majaz und des Acco Theatre Center (Israel) -, außerdem Gespräche u.a. mit Lisz Hirn, Wolfgang Müller-Funk und Vladimir Vertlib.(Von Ewald Baringer/APA) >> Mehr Theatervorstellungen aus Österreich. Kommentare