21 Nov 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 22 Nov 2024 Erwin & Edwin - Des Is Jo De Tour 2024 An mehreren Orten 23 Nov 2024 Mordlust Planet.tt/Gasometer 25 Nov 2024 Fil Bo Riva - Modern Melancholia Tour 2024 An mehreren Orten Was ist los in Wien? Was ist los in Wien? Zurück Zur Was ist los in Wien? Übersichtsseite Wien entdecken Insidertipps für Wien Fortgehen in Wien Essen gehen in Wien Ausstellungen in Wien Kabarett in Wien Theateraufführungen in Wien Flohmärkte Wien & NÖ Neues aus Wien Vergünstigungen bei Events & mehr: Was kann der Vorteilsclub der Stadt Wien? Veranstaltungen in Wien, die du 2023 nicht verpassen solltest Die besten Clubbings in Wien am Wochenende Was ist los in Österreich? Was ist los in Österreich? Zurück Zur Was ist los in Österreich? Übersichtsseite Österreich entdecken Was ist los in Niederösterreich? Was ist los in Oberösterreich? Was ist los in Salzburg? Was ist los in Tirol? Was ist los in Vorarlberg? Was ist los in der Steiermark? Was ist los in Kärnten? Was ist los im Burgenland? Nicht verpassen! 18 Apr 2024 - 16 Feb 2025 Friederike Mayröcker - Ich denke in langsamen Blitzen Österreichisches Literaturmuseum 21 Nov 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 21 Nov 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 28 Nov 2024 Thomas Maurer - Maurer.Kafka.Komisch Rabenhof Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche © APA - Austria Presse Agentur Theater Österreich Legendärer Theatermacher Peter Brook gestorben 04.07.2022 Der gebürtige Brite Peter Brook galt als einer der wichtigsten Theaterstimmen des 20. Jahrhunderts. Die Theaterlegende Peter Brook ist tot: Der gebürtige Brite verstarb am Sonntag im Alter von 97 Jahren in seiner Wahlheimat Frankreich. Dies berichtet die AFP mit Verweis auf Brooks Umfeld. Der Regisseur war eine der prägenden Theaterfiguren des 20. Jahrhunderts, die mit ihren markanten Klassikerinszenierungen von Shakespeare bis Beckett und eigenwilligen Eigenkreationen wie dem neunstündigen Sanskritepos "Le Mahabharata" international Erfolge feierte. Ausstellungen Wien Kunstsammlerin Heidi Goëss-Horten verstorben mehr lesen Geboren wurde Brook am 21. März 1925 als Sohn jüdischer Emigranten aus Russland in London. Seine Eltern nahmen ihn häufig ins Theater mit. Als er zehn war, führte er "Hamlet" mit Pappfiguren auf. "Die Ärmsten saßen dort etwa zwei Stunden", erinnerte er sich im Gespräch mit dem US-Sender "NPR". "Diese winzige Stimme, die schlecht liest und sagt 'Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage'!" Und der junge Brook blieb dem Theater treu. 1943 brachte er "Dr. Faustus" auf eine Londoner Kneipenbühne. Mit Anfang 20 galt er als Wunderkind, inszenierte Shakespeare in Stratford-upon-Avon, aber auch "Salome" von Richard Strauss an der Londoner Royal Opera. Salvador Dali schuf dafür so gewagte Bühnenbilder, dass Brook danach gekündigt wurde. Komödien und Musicals machten ihn danach zum Star des Londoner West Ends. Er arbeitete mit Theatertitanen wie Laurence Olivier, John Gielgud und Vivien Leigh und wurde mit Ehrungen überhäuft. Brook probierte alles aus - "Kultur, Sex, Drogen, Religionen" - bevor er 1951 die Schauspielerin Natasha Parry heiratete, mit der er bis zu ihrem Tode 2015 zusammen war. Theater Österreich Auf diese Theaterstücke freuen wir uns im Juni mehr lesen Eine eigene Theatersprache Seine experimentelle Inszenierung von Peter Weiss' "Marat/Sade" (1964), in der sich die Schauspieler in Insassen eines Irrenhauses verwandelten, bot einen Vorgeschmack auf sein bahnbrechendes Werk "Der leere Raum" von 1969. Darin konstatiert er, dass ihm für ein Theaterstück ein leerer Raum genügt, der von einem Mann durchquert wird, während ein anderer ihm dabei zuschaut. Mit dieser Haltung modernisierte Brook das Nachkriegstheater radikal: "Ich kann jeden leeren Raum nehmen und ihn eine nackte Bühne nennen." Eine Kampfansage an bürgerliche Inszenierungen. Brooks bevorzugte einen asketischen Stil, der sich auf elementare Gesten konzentrierte, die allen Menschen gemeinsam sind. Entsprechend dazu entwickelte er Anfang der 70er Jahre seine eigene, auf den Ausdruck zielende Theatersprache, "Orghast". Seine Ideen vom nackten Raum setzte er 1970 mit einer legendären akrobatischen Shakespeare-Inszenierung um. Der "Sommernachtstraum" in einem reinweißen, kubischen Raum mit Trapezen gilt bis heute als eine der prägenden Nachkriegsproduktionen. Vom Film zur Bühne Ursprünglich wollte Brook eigentlich Filmregisseur werden. Doch nach seinem Erfolgsstreifen "Herr der Fliegen" 1961 war ihm klar, dass die Bühne mehr Freiheiten bot: Dort könne man "ein Universum in einem leeren Raum heraufbeschwören, indem ein Schauspieler nur einen Stock aufhebt." Beim Film sei man dagegen immer dem Budget und Produzenten ausgeliefert. Anfang der 1970er zog Brook dauerhaft nach Paris. Dort gründete er das Internationale Zentrum für Theaterforschung, um sowohl afrikanische wie auch östliche Traditionen zu erforschen. Die internationale Truppe fand eine Heimat in dem ehemaligen Varietétheater Theatre des Bouffes du Nord. Statt das abgebrühte Londoner Publikum mit aufwendigen Produktionen zu beeindrucken, tourte Brook zeitweise mit seiner Improvisationstruppe durch afrikanische Dörfer, mit einem Teppich als Bühne. Seine Inszenierungen wurden in den folgenden Jahrzehnten internationaler und kleiner. Mit einer Ausnahme: 1985 adaptierte er das Sanskrit-Epos "Mahabharata". Die neunstündige Uraufführung fand in einem Steinbruch bei Avignon statt und endete bei Morgengrauen. Und so blieb Peter Brooks Werk in seiner Vielfalt und Bedeutung einzigartig, was auch für seinen Einfluss auf das zeitgenössische Theater galt. Kommentare
22 Nov 2024 Erwin & Edwin - Des Is Jo De Tour 2024 An mehreren Orten 23 Nov 2024 Mordlust Planet.tt/Gasometer 25 Nov 2024 Fil Bo Riva - Modern Melancholia Tour 2024 An mehreren Orten Was ist los in Wien? Was ist los in Wien? Zurück Zur Was ist los in Wien? Übersichtsseite Wien entdecken Insidertipps für Wien Fortgehen in Wien Essen gehen in Wien Ausstellungen in Wien Kabarett in Wien Theateraufführungen in Wien Flohmärkte Wien & NÖ Neues aus Wien Vergünstigungen bei Events & mehr: Was kann der Vorteilsclub der Stadt Wien? Veranstaltungen in Wien, die du 2023 nicht verpassen solltest Die besten Clubbings in Wien am Wochenende Was ist los in Österreich? Was ist los in Österreich? Zurück Zur Was ist los in Österreich? Übersichtsseite Österreich entdecken Was ist los in Niederösterreich? Was ist los in Oberösterreich? Was ist los in Salzburg? Was ist los in Tirol? Was ist los in Vorarlberg? Was ist los in der Steiermark? Was ist los in Kärnten? Was ist los im Burgenland? Nicht verpassen! 18 Apr 2024 - 16 Feb 2025 Friederike Mayröcker - Ich denke in langsamen Blitzen Österreichisches Literaturmuseum 21 Nov 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 21 Nov 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 28 Nov 2024 Thomas Maurer - Maurer.Kafka.Komisch Rabenhof Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche © APA - Austria Presse Agentur Theater Österreich Legendärer Theatermacher Peter Brook gestorben 04.07.2022 Der gebürtige Brite Peter Brook galt als einer der wichtigsten Theaterstimmen des 20. Jahrhunderts. Die Theaterlegende Peter Brook ist tot: Der gebürtige Brite verstarb am Sonntag im Alter von 97 Jahren in seiner Wahlheimat Frankreich. Dies berichtet die AFP mit Verweis auf Brooks Umfeld. Der Regisseur war eine der prägenden Theaterfiguren des 20. Jahrhunderts, die mit ihren markanten Klassikerinszenierungen von Shakespeare bis Beckett und eigenwilligen Eigenkreationen wie dem neunstündigen Sanskritepos "Le Mahabharata" international Erfolge feierte. Ausstellungen Wien Kunstsammlerin Heidi Goëss-Horten verstorben mehr lesen Geboren wurde Brook am 21. März 1925 als Sohn jüdischer Emigranten aus Russland in London. Seine Eltern nahmen ihn häufig ins Theater mit. Als er zehn war, führte er "Hamlet" mit Pappfiguren auf. "Die Ärmsten saßen dort etwa zwei Stunden", erinnerte er sich im Gespräch mit dem US-Sender "NPR". "Diese winzige Stimme, die schlecht liest und sagt 'Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage'!" Und der junge Brook blieb dem Theater treu. 1943 brachte er "Dr. Faustus" auf eine Londoner Kneipenbühne. Mit Anfang 20 galt er als Wunderkind, inszenierte Shakespeare in Stratford-upon-Avon, aber auch "Salome" von Richard Strauss an der Londoner Royal Opera. Salvador Dali schuf dafür so gewagte Bühnenbilder, dass Brook danach gekündigt wurde. Komödien und Musicals machten ihn danach zum Star des Londoner West Ends. Er arbeitete mit Theatertitanen wie Laurence Olivier, John Gielgud und Vivien Leigh und wurde mit Ehrungen überhäuft. Brook probierte alles aus - "Kultur, Sex, Drogen, Religionen" - bevor er 1951 die Schauspielerin Natasha Parry heiratete, mit der er bis zu ihrem Tode 2015 zusammen war. Theater Österreich Auf diese Theaterstücke freuen wir uns im Juni mehr lesen Eine eigene Theatersprache Seine experimentelle Inszenierung von Peter Weiss' "Marat/Sade" (1964), in der sich die Schauspieler in Insassen eines Irrenhauses verwandelten, bot einen Vorgeschmack auf sein bahnbrechendes Werk "Der leere Raum" von 1969. Darin konstatiert er, dass ihm für ein Theaterstück ein leerer Raum genügt, der von einem Mann durchquert wird, während ein anderer ihm dabei zuschaut. Mit dieser Haltung modernisierte Brook das Nachkriegstheater radikal: "Ich kann jeden leeren Raum nehmen und ihn eine nackte Bühne nennen." Eine Kampfansage an bürgerliche Inszenierungen. Brooks bevorzugte einen asketischen Stil, der sich auf elementare Gesten konzentrierte, die allen Menschen gemeinsam sind. Entsprechend dazu entwickelte er Anfang der 70er Jahre seine eigene, auf den Ausdruck zielende Theatersprache, "Orghast". Seine Ideen vom nackten Raum setzte er 1970 mit einer legendären akrobatischen Shakespeare-Inszenierung um. Der "Sommernachtstraum" in einem reinweißen, kubischen Raum mit Trapezen gilt bis heute als eine der prägenden Nachkriegsproduktionen. Vom Film zur Bühne Ursprünglich wollte Brook eigentlich Filmregisseur werden. Doch nach seinem Erfolgsstreifen "Herr der Fliegen" 1961 war ihm klar, dass die Bühne mehr Freiheiten bot: Dort könne man "ein Universum in einem leeren Raum heraufbeschwören, indem ein Schauspieler nur einen Stock aufhebt." Beim Film sei man dagegen immer dem Budget und Produzenten ausgeliefert. Anfang der 1970er zog Brook dauerhaft nach Paris. Dort gründete er das Internationale Zentrum für Theaterforschung, um sowohl afrikanische wie auch östliche Traditionen zu erforschen. Die internationale Truppe fand eine Heimat in dem ehemaligen Varietétheater Theatre des Bouffes du Nord. Statt das abgebrühte Londoner Publikum mit aufwendigen Produktionen zu beeindrucken, tourte Brook zeitweise mit seiner Improvisationstruppe durch afrikanische Dörfer, mit einem Teppich als Bühne. Seine Inszenierungen wurden in den folgenden Jahrzehnten internationaler und kleiner. Mit einer Ausnahme: 1985 adaptierte er das Sanskrit-Epos "Mahabharata". Die neunstündige Uraufführung fand in einem Steinbruch bei Avignon statt und endete bei Morgengrauen. Und so blieb Peter Brooks Werk in seiner Vielfalt und Bedeutung einzigartig, was auch für seinen Einfluss auf das zeitgenössische Theater galt. Kommentare
23 Nov 2024 Mordlust Planet.tt/Gasometer 25 Nov 2024 Fil Bo Riva - Modern Melancholia Tour 2024 An mehreren Orten Was ist los in Wien? Was ist los in Wien? Zurück Zur Was ist los in Wien? Übersichtsseite Wien entdecken Insidertipps für Wien Fortgehen in Wien Essen gehen in Wien Ausstellungen in Wien Kabarett in Wien Theateraufführungen in Wien Flohmärkte Wien & NÖ Neues aus Wien Vergünstigungen bei Events & mehr: Was kann der Vorteilsclub der Stadt Wien? Veranstaltungen in Wien, die du 2023 nicht verpassen solltest Die besten Clubbings in Wien am Wochenende Was ist los in Österreich? Was ist los in Österreich? Zurück Zur Was ist los in Österreich? Übersichtsseite Österreich entdecken Was ist los in Niederösterreich? Was ist los in Oberösterreich? Was ist los in Salzburg? Was ist los in Tirol? Was ist los in Vorarlberg? Was ist los in der Steiermark? Was ist los in Kärnten? Was ist los im Burgenland? Nicht verpassen! 18 Apr 2024 - 16 Feb 2025 Friederike Mayröcker - Ich denke in langsamen Blitzen Österreichisches Literaturmuseum 21 Nov 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 21 Nov 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 28 Nov 2024 Thomas Maurer - Maurer.Kafka.Komisch Rabenhof Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche © APA - Austria Presse Agentur Theater Österreich Legendärer Theatermacher Peter Brook gestorben 04.07.2022 Der gebürtige Brite Peter Brook galt als einer der wichtigsten Theaterstimmen des 20. Jahrhunderts. Die Theaterlegende Peter Brook ist tot: Der gebürtige Brite verstarb am Sonntag im Alter von 97 Jahren in seiner Wahlheimat Frankreich. Dies berichtet die AFP mit Verweis auf Brooks Umfeld. Der Regisseur war eine der prägenden Theaterfiguren des 20. Jahrhunderts, die mit ihren markanten Klassikerinszenierungen von Shakespeare bis Beckett und eigenwilligen Eigenkreationen wie dem neunstündigen Sanskritepos "Le Mahabharata" international Erfolge feierte. Ausstellungen Wien Kunstsammlerin Heidi Goëss-Horten verstorben mehr lesen Geboren wurde Brook am 21. März 1925 als Sohn jüdischer Emigranten aus Russland in London. Seine Eltern nahmen ihn häufig ins Theater mit. Als er zehn war, führte er "Hamlet" mit Pappfiguren auf. "Die Ärmsten saßen dort etwa zwei Stunden", erinnerte er sich im Gespräch mit dem US-Sender "NPR". "Diese winzige Stimme, die schlecht liest und sagt 'Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage'!" Und der junge Brook blieb dem Theater treu. 1943 brachte er "Dr. Faustus" auf eine Londoner Kneipenbühne. Mit Anfang 20 galt er als Wunderkind, inszenierte Shakespeare in Stratford-upon-Avon, aber auch "Salome" von Richard Strauss an der Londoner Royal Opera. Salvador Dali schuf dafür so gewagte Bühnenbilder, dass Brook danach gekündigt wurde. Komödien und Musicals machten ihn danach zum Star des Londoner West Ends. Er arbeitete mit Theatertitanen wie Laurence Olivier, John Gielgud und Vivien Leigh und wurde mit Ehrungen überhäuft. Brook probierte alles aus - "Kultur, Sex, Drogen, Religionen" - bevor er 1951 die Schauspielerin Natasha Parry heiratete, mit der er bis zu ihrem Tode 2015 zusammen war. Theater Österreich Auf diese Theaterstücke freuen wir uns im Juni mehr lesen Eine eigene Theatersprache Seine experimentelle Inszenierung von Peter Weiss' "Marat/Sade" (1964), in der sich die Schauspieler in Insassen eines Irrenhauses verwandelten, bot einen Vorgeschmack auf sein bahnbrechendes Werk "Der leere Raum" von 1969. Darin konstatiert er, dass ihm für ein Theaterstück ein leerer Raum genügt, der von einem Mann durchquert wird, während ein anderer ihm dabei zuschaut. Mit dieser Haltung modernisierte Brook das Nachkriegstheater radikal: "Ich kann jeden leeren Raum nehmen und ihn eine nackte Bühne nennen." Eine Kampfansage an bürgerliche Inszenierungen. Brooks bevorzugte einen asketischen Stil, der sich auf elementare Gesten konzentrierte, die allen Menschen gemeinsam sind. Entsprechend dazu entwickelte er Anfang der 70er Jahre seine eigene, auf den Ausdruck zielende Theatersprache, "Orghast". Seine Ideen vom nackten Raum setzte er 1970 mit einer legendären akrobatischen Shakespeare-Inszenierung um. Der "Sommernachtstraum" in einem reinweißen, kubischen Raum mit Trapezen gilt bis heute als eine der prägenden Nachkriegsproduktionen. Vom Film zur Bühne Ursprünglich wollte Brook eigentlich Filmregisseur werden. Doch nach seinem Erfolgsstreifen "Herr der Fliegen" 1961 war ihm klar, dass die Bühne mehr Freiheiten bot: Dort könne man "ein Universum in einem leeren Raum heraufbeschwören, indem ein Schauspieler nur einen Stock aufhebt." Beim Film sei man dagegen immer dem Budget und Produzenten ausgeliefert. Anfang der 1970er zog Brook dauerhaft nach Paris. Dort gründete er das Internationale Zentrum für Theaterforschung, um sowohl afrikanische wie auch östliche Traditionen zu erforschen. Die internationale Truppe fand eine Heimat in dem ehemaligen Varietétheater Theatre des Bouffes du Nord. Statt das abgebrühte Londoner Publikum mit aufwendigen Produktionen zu beeindrucken, tourte Brook zeitweise mit seiner Improvisationstruppe durch afrikanische Dörfer, mit einem Teppich als Bühne. Seine Inszenierungen wurden in den folgenden Jahrzehnten internationaler und kleiner. Mit einer Ausnahme: 1985 adaptierte er das Sanskrit-Epos "Mahabharata". Die neunstündige Uraufführung fand in einem Steinbruch bei Avignon statt und endete bei Morgengrauen. Und so blieb Peter Brooks Werk in seiner Vielfalt und Bedeutung einzigartig, was auch für seinen Einfluss auf das zeitgenössische Theater galt. Kommentare
18 Apr 2024 - 16 Feb 2025 Friederike Mayröcker - Ich denke in langsamen Blitzen Österreichisches Literaturmuseum 21 Nov 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 21 Nov 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 28 Nov 2024 Thomas Maurer - Maurer.Kafka.Komisch Rabenhof Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche © APA - Austria Presse Agentur Theater Österreich Legendärer Theatermacher Peter Brook gestorben 04.07.2022 Der gebürtige Brite Peter Brook galt als einer der wichtigsten Theaterstimmen des 20. Jahrhunderts. Die Theaterlegende Peter Brook ist tot: Der gebürtige Brite verstarb am Sonntag im Alter von 97 Jahren in seiner Wahlheimat Frankreich. Dies berichtet die AFP mit Verweis auf Brooks Umfeld. Der Regisseur war eine der prägenden Theaterfiguren des 20. Jahrhunderts, die mit ihren markanten Klassikerinszenierungen von Shakespeare bis Beckett und eigenwilligen Eigenkreationen wie dem neunstündigen Sanskritepos "Le Mahabharata" international Erfolge feierte. Ausstellungen Wien Kunstsammlerin Heidi Goëss-Horten verstorben mehr lesen Geboren wurde Brook am 21. März 1925 als Sohn jüdischer Emigranten aus Russland in London. Seine Eltern nahmen ihn häufig ins Theater mit. Als er zehn war, führte er "Hamlet" mit Pappfiguren auf. "Die Ärmsten saßen dort etwa zwei Stunden", erinnerte er sich im Gespräch mit dem US-Sender "NPR". "Diese winzige Stimme, die schlecht liest und sagt 'Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage'!" Und der junge Brook blieb dem Theater treu. 1943 brachte er "Dr. Faustus" auf eine Londoner Kneipenbühne. Mit Anfang 20 galt er als Wunderkind, inszenierte Shakespeare in Stratford-upon-Avon, aber auch "Salome" von Richard Strauss an der Londoner Royal Opera. Salvador Dali schuf dafür so gewagte Bühnenbilder, dass Brook danach gekündigt wurde. Komödien und Musicals machten ihn danach zum Star des Londoner West Ends. Er arbeitete mit Theatertitanen wie Laurence Olivier, John Gielgud und Vivien Leigh und wurde mit Ehrungen überhäuft. Brook probierte alles aus - "Kultur, Sex, Drogen, Religionen" - bevor er 1951 die Schauspielerin Natasha Parry heiratete, mit der er bis zu ihrem Tode 2015 zusammen war. Theater Österreich Auf diese Theaterstücke freuen wir uns im Juni mehr lesen Eine eigene Theatersprache Seine experimentelle Inszenierung von Peter Weiss' "Marat/Sade" (1964), in der sich die Schauspieler in Insassen eines Irrenhauses verwandelten, bot einen Vorgeschmack auf sein bahnbrechendes Werk "Der leere Raum" von 1969. Darin konstatiert er, dass ihm für ein Theaterstück ein leerer Raum genügt, der von einem Mann durchquert wird, während ein anderer ihm dabei zuschaut. Mit dieser Haltung modernisierte Brook das Nachkriegstheater radikal: "Ich kann jeden leeren Raum nehmen und ihn eine nackte Bühne nennen." Eine Kampfansage an bürgerliche Inszenierungen. Brooks bevorzugte einen asketischen Stil, der sich auf elementare Gesten konzentrierte, die allen Menschen gemeinsam sind. Entsprechend dazu entwickelte er Anfang der 70er Jahre seine eigene, auf den Ausdruck zielende Theatersprache, "Orghast". Seine Ideen vom nackten Raum setzte er 1970 mit einer legendären akrobatischen Shakespeare-Inszenierung um. Der "Sommernachtstraum" in einem reinweißen, kubischen Raum mit Trapezen gilt bis heute als eine der prägenden Nachkriegsproduktionen. Vom Film zur Bühne Ursprünglich wollte Brook eigentlich Filmregisseur werden. Doch nach seinem Erfolgsstreifen "Herr der Fliegen" 1961 war ihm klar, dass die Bühne mehr Freiheiten bot: Dort könne man "ein Universum in einem leeren Raum heraufbeschwören, indem ein Schauspieler nur einen Stock aufhebt." Beim Film sei man dagegen immer dem Budget und Produzenten ausgeliefert. Anfang der 1970er zog Brook dauerhaft nach Paris. Dort gründete er das Internationale Zentrum für Theaterforschung, um sowohl afrikanische wie auch östliche Traditionen zu erforschen. Die internationale Truppe fand eine Heimat in dem ehemaligen Varietétheater Theatre des Bouffes du Nord. Statt das abgebrühte Londoner Publikum mit aufwendigen Produktionen zu beeindrucken, tourte Brook zeitweise mit seiner Improvisationstruppe durch afrikanische Dörfer, mit einem Teppich als Bühne. Seine Inszenierungen wurden in den folgenden Jahrzehnten internationaler und kleiner. Mit einer Ausnahme: 1985 adaptierte er das Sanskrit-Epos "Mahabharata". Die neunstündige Uraufführung fand in einem Steinbruch bei Avignon statt und endete bei Morgengrauen. Und so blieb Peter Brooks Werk in seiner Vielfalt und Bedeutung einzigartig, was auch für seinen Einfluss auf das zeitgenössische Theater galt. Kommentare
21 Nov 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 21 Nov 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 28 Nov 2024 Thomas Maurer - Maurer.Kafka.Komisch Rabenhof Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche
21 Nov 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 28 Nov 2024 Thomas Maurer - Maurer.Kafka.Komisch Rabenhof Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche
© APA - Austria Presse Agentur Theater Österreich Legendärer Theatermacher Peter Brook gestorben 04.07.2022 Der gebürtige Brite Peter Brook galt als einer der wichtigsten Theaterstimmen des 20. Jahrhunderts. Die Theaterlegende Peter Brook ist tot: Der gebürtige Brite verstarb am Sonntag im Alter von 97 Jahren in seiner Wahlheimat Frankreich. Dies berichtet die AFP mit Verweis auf Brooks Umfeld. Der Regisseur war eine der prägenden Theaterfiguren des 20. Jahrhunderts, die mit ihren markanten Klassikerinszenierungen von Shakespeare bis Beckett und eigenwilligen Eigenkreationen wie dem neunstündigen Sanskritepos "Le Mahabharata" international Erfolge feierte. Ausstellungen Wien Kunstsammlerin Heidi Goëss-Horten verstorben mehr lesen Geboren wurde Brook am 21. März 1925 als Sohn jüdischer Emigranten aus Russland in London. Seine Eltern nahmen ihn häufig ins Theater mit. Als er zehn war, führte er "Hamlet" mit Pappfiguren auf. "Die Ärmsten saßen dort etwa zwei Stunden", erinnerte er sich im Gespräch mit dem US-Sender "NPR". "Diese winzige Stimme, die schlecht liest und sagt 'Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage'!" Und der junge Brook blieb dem Theater treu. 1943 brachte er "Dr. Faustus" auf eine Londoner Kneipenbühne. Mit Anfang 20 galt er als Wunderkind, inszenierte Shakespeare in Stratford-upon-Avon, aber auch "Salome" von Richard Strauss an der Londoner Royal Opera. Salvador Dali schuf dafür so gewagte Bühnenbilder, dass Brook danach gekündigt wurde. Komödien und Musicals machten ihn danach zum Star des Londoner West Ends. Er arbeitete mit Theatertitanen wie Laurence Olivier, John Gielgud und Vivien Leigh und wurde mit Ehrungen überhäuft. Brook probierte alles aus - "Kultur, Sex, Drogen, Religionen" - bevor er 1951 die Schauspielerin Natasha Parry heiratete, mit der er bis zu ihrem Tode 2015 zusammen war. Theater Österreich Auf diese Theaterstücke freuen wir uns im Juni mehr lesen Eine eigene Theatersprache Seine experimentelle Inszenierung von Peter Weiss' "Marat/Sade" (1964), in der sich die Schauspieler in Insassen eines Irrenhauses verwandelten, bot einen Vorgeschmack auf sein bahnbrechendes Werk "Der leere Raum" von 1969. Darin konstatiert er, dass ihm für ein Theaterstück ein leerer Raum genügt, der von einem Mann durchquert wird, während ein anderer ihm dabei zuschaut. Mit dieser Haltung modernisierte Brook das Nachkriegstheater radikal: "Ich kann jeden leeren Raum nehmen und ihn eine nackte Bühne nennen." Eine Kampfansage an bürgerliche Inszenierungen. Brooks bevorzugte einen asketischen Stil, der sich auf elementare Gesten konzentrierte, die allen Menschen gemeinsam sind. Entsprechend dazu entwickelte er Anfang der 70er Jahre seine eigene, auf den Ausdruck zielende Theatersprache, "Orghast". Seine Ideen vom nackten Raum setzte er 1970 mit einer legendären akrobatischen Shakespeare-Inszenierung um. Der "Sommernachtstraum" in einem reinweißen, kubischen Raum mit Trapezen gilt bis heute als eine der prägenden Nachkriegsproduktionen. Vom Film zur Bühne Ursprünglich wollte Brook eigentlich Filmregisseur werden. Doch nach seinem Erfolgsstreifen "Herr der Fliegen" 1961 war ihm klar, dass die Bühne mehr Freiheiten bot: Dort könne man "ein Universum in einem leeren Raum heraufbeschwören, indem ein Schauspieler nur einen Stock aufhebt." Beim Film sei man dagegen immer dem Budget und Produzenten ausgeliefert. Anfang der 1970er zog Brook dauerhaft nach Paris. Dort gründete er das Internationale Zentrum für Theaterforschung, um sowohl afrikanische wie auch östliche Traditionen zu erforschen. Die internationale Truppe fand eine Heimat in dem ehemaligen Varietétheater Theatre des Bouffes du Nord. Statt das abgebrühte Londoner Publikum mit aufwendigen Produktionen zu beeindrucken, tourte Brook zeitweise mit seiner Improvisationstruppe durch afrikanische Dörfer, mit einem Teppich als Bühne. Seine Inszenierungen wurden in den folgenden Jahrzehnten internationaler und kleiner. Mit einer Ausnahme: 1985 adaptierte er das Sanskrit-Epos "Mahabharata". Die neunstündige Uraufführung fand in einem Steinbruch bei Avignon statt und endete bei Morgengrauen. Und so blieb Peter Brooks Werk in seiner Vielfalt und Bedeutung einzigartig, was auch für seinen Einfluss auf das zeitgenössische Theater galt. Kommentare