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Was ist los in Innsbruck

Tiroler Landestheater wünscht sich Publikumsverjüngung

Der scheidende Intendant des Tiroler Landestheaters, Johannes Reitmeier, der nach der Spielsaison 2022/23 nach rund zehn Jahren das Zepter an Irene Girkinger übergibt, will in seiner noch verbleibenden Zeit bereits eine zunehmende Publikumsverjüngung erreichen. "Wir müssen jedenfalls junge Erwachsene mehr für unsere Kulturinstitution gewinnen", sagte Reitmeier im APA-Gespräch.

Auch "große Namen" seien womöglich zusätzlich hilfreich, um diese junge Publikumsschicht verstärkt ins Landestheater zu bringen, so Reitmeier. Auch bei den musikpädagogischen Programmen und Konzepten des Hauses gelte es definitiv anzuschließen, betonte er. "Man muss sich gegenwärtig und in Zukunft fragen, welche Art von Theater sich diese Zielgruppe überhaupt erwartet und wünscht", stellte er einen Diskussionspunkt in den Raum.

Junge Menschen als Teil der Diskussion

Es gehe auch zunehmend aktuell und generell im Tiroler Landestheater-Betrieb darum, dass auch junge Leute Teil eines Diskussionsprozesses sind. "Das ist bei uns zum Glück bereits der Fall", hielt er unmissverständlich fest. Was er aber dennoch definitiv nicht wolle, sei eine "Anbiederung" an Jugendliche und junge Erwachsene. Das wäre für das traditionsreiche Haus auch "nicht authentisch", konstatierte der gebürtige Oberpfälzer. Er sei zudem nach wie vor davon überzeugt, dass auch junge Menschen "an Geschichten interessiert sind, die das Theater erzählt".

In dieser Sache gelte es, das "analoge Live-Erlebnis eines Theaterabends" auch diesem noch verstärkt anzusprechenden Publikumssegment näherzubringen", sagte Reitmeier. Auch solle diesem Publikum vermittelt werden, dass Landestheater-Produktionen "sowohl unterhalten, als auch bilden können", strich er heraus. Am liebsten sei ihm persönlich, wenn das nicht nur in der Spielplan-Balance in den Spielsaisonen insgesamt gelinge, sondern sich das auch schon in den einzelnen Stücken und Werken selbst zeige.

Künstlerischer Diversität

Trotz dieser Idealvorstellung von einer Inszenierung stehe er jedenfalls für die "künstlerische Diversität" ein und weigere sich daher von einer "Reitmeier-Handschrift" zu reden, die er über die Jahre etabliert habe. "Ich regiere nicht in künstlerische Konzepte hinein", sagte der 59-Jährige. Er wolle damit seine ästhetischen Vorstellungen nicht über die Sparten des Hauses "darüberstülpen". Lieber sei er in seiner Intendanz-Zeit mit Rat und Tat zur Seite gestanden und habe auch "manch guten Ansatz verstärkt".

Seiner Nachfolgerin Girkinger will er bezüglich einer Haltung zu Haus, Spielplan und Sparten keinen wirklichen Tipp mit auf den Weg geben. "Sie ist erfahren genug, um zu wissen, was sie wie macht", betonte Reitmeier. Ihren bereits geäußerten Wunsch, "spartenübergreifender" arbeiten zu wollen, begrüßte er jedenfalls ausdrücklich.

Schließlich ließ er sich doch noch zu einer kleinen Empfehlung für die Bald-Intendantin des Tiroler Landestheaters hinreißen: "Sie soll sich nicht beirren lassen und ihren Weg gehen". Sein Weg war indes klar: Es gehe nach abgelaufener Intendanz hin zu Regie-Arbeiten und zur Freiberuflichkeit, denn an ein Haus wolle er sich künftig nicht mehr fix über Jahre binden, so Reitmeier.

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