Werke des Künstlers Eric Kressnig zu sehen.

© F. Neumüller

Was ist los in Kärnten

Eric Kressnig-Schau im Museum Moderner Kunst Kärnten

Im Rahmen der Langen Nacht der Museen wurde die umfassende Schau von Eric Kressnig im Museum Moderner Kunst Kärnten (MMKK) eröffnet. Die oft geometrisch-abstrakten Wand- und Raumobjekte stehen nicht nur für sich, sondern in Relation zu Raum, Betrachtenden, Material und Funktion.

Gelernter Maschinenschlosser und Künstler

Als Maßeinheiten für oft dreidimensional wirkende minimalistische Figuren und Objekte verwendet der 50-jährige Klagenfurter, der auch gelernter Maschinenschlosser ist und bei Gunter Damisch studiert hat, seinen eigenen Körper. Die Verhältnisse von Flächen und Linien bemisst er etwa in "zwei Mal der Daumen, eine Faust, eine Elle" oder seiner Körpergröße von 195 Zentimetern. Seine Tafelbilder sind "Bildkörper", die einige Zentimeter in den Raum hineinragen und buchstäblich "den Rahmen sprengen", den es gar nicht gibt - denn die Farbe wächst über den Bildrand auf die Seitenflächen hinaus.

"Körperlichkeit kann man nicht digital vermitteln", sagt Kressnig, der mit seinen Objekten die Wahrnehmung hinterfragen und eine sinnliche Qualität von Kunst vermitteln will. "Seine Arbeiten wirken auf den ersten Blick makellos, präzise, logisch und streng geometrisch", meint Christine Wetzlinger-Grundnig, Direktorin des MMKKs, "doch indem er seinen Körper in die Kunst einschreibt, das Werk und seine Herstellung, Fragen nach Material und Technik verhandelt, gelingt es ihm die Strenge aufzubrechen."

Bilderserie "Hände hoch"

Die Ausstellung zeigt in sieben Räumen neue und neueste Arbeiten von Eric Kressnig - von der in rund fünf Jahren geschaffenen Werkgruppe "Lontano" mit Malerei, einer Art Zettelkasten und Möbelobjekten, die zusammen einen Stimmungsraum schaffen, über die Bilderserie "Hände hoch", die am Körpermaß real existierender Menschen ausgerichtet ist, bis zu "#Kressnig", einem Objekt aus unterschiedlichen, auch seltenen Hölzern, das eine politische Dimension in die vielfältige Schau bringt.

Am Ende des Rundgangs sieht man als Betrachterin manche Dinge wieder anders - so wie Anagramme aus denselben Buchstaben, die unterschiedlichsten Bedeutungen erstehen lassen (das Werk "Réalité", das im "Atelier" geschaffen wurde). Die Verschiebung, die Brechung, die Abweichung, der Kipppunkt sind es, die den Künstler interessieren: "Eine gerade Linie ist nicht nur eine gerade Linie. Sie besitzt Leben, ist subjektiv."

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