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Was ist los in Salzburg

Salzburger Festspiele: Nach Kontroversen kommt neue "Zauberflöte"

Im Sommer 2018 sorgte Lydia Steier mit ihrer Inszenierung von Mozarts "Zauberflöte" bei den Salzburger Festspielen für kontroverse Reaktionen. Die einen waren begeistert, die anderen konnten mit dem vorlesenden Großvater und der Zirkusatmosphäre wenig anfangen. In diesem Sommer befragt Steier gemeinsam mit der Dirigentin Joana Mallwitz das Stück erneut. "Es wird ganz, ganz anders als 2018", verriet die Regisseurin am Mittwoch vor Journalisten.

Und auch wenn sie an der Grundkonstellation festhält, dass ein Großvater - gespielt von Roland Koch - seinen drei Enkeln das Zaubermärchen vorliest, stellte Steier klar: "Es wird keine Gutenachtgeschichte." Zu sehr haben die Themen von Konflikt und Verlust an Aktualität gewonnen. "Die "Zauberflöte" ist ein Märchen, aber auch eine Meditation über Themen, die sehr erwachsen sind: Verlust, Streit, Weisheit, Tugendhaftigkeit", betonte die Regisseurin: "Ich bin dankbar, dieses Werk wie ein Prisma neu zu drehen und die Facetten neu zu untersuchen."

Gute Zusammenarbeit und präzise Umsetzung

Dankbar ist sie auch für die Zusammenarbeit mit Mallwitz, die im heurigen Sommer die musikalische Leitung übernommen hat. "Der Austausch mit Joana ist sehr konstruktiv und inspirierend", meinte Steier: "Es ist selten, dass eine Zusammenarbeit so viel Spaß macht." Ein Kompliment, das Mallwitz umgehend zurückgab. "Ich muss auch mich freimachen von dem, wie diese Oper normalerweise gespielt wird", erzählte die Dirigentin über ihr Herangehen. Sie schaue mit einem "frischen und ungefilterten Blick auf die Noten." Die große Kunst bei Mozart sei, dass wenig am Notenblatt stehe, aber alles im Detail stimmen müsse. Nur so könne – ähnlich wie bei einem guten Papierflieger – das simpel aussehende Ding die Gesetze der Schwerkraft überwinden und fliegen.

Neu ist auch der Spielort: Es sei spannend, dass das Werk dieses Mal im Haus für Mozart präsentiert werde. Vor vier Jahren waren die Aufführungen im Großen Festspielhaus. Man habe das Raumkonzept komplett neu überlegt, es entstehe eine intimere Atmosphäre, meinte die Regisseurin. Sie wünscht sich, dass die Aufführung in den Besuchern nachhallt und diese immer wieder nachforschen, um neue Perspektiven zu entdecken.

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