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Was ist los in Salzburg

Salzburger Landestheater: Bunte Mischung prägt Spielzeit

Das Spannungsfeld zwischen Individualität und Gemeinschaft sei seit Jahrhunderten ein prägendes Thema des Theaters. Diesen Diskurs wolle man unter dem Titel "Abenteuer Verantwortung" in der kommenden Spielzeit auf vielen Ebenen fortsetzen. Das erklärte Carl Philip von Maldeghem, Intendant des Salzburger Landestheaters, am Donnerstag bei der Präsentation des Programms für die Saison 2024/25. Ein Mix aus Klassikern, Neuentdeckungen und Uraufführungen prägt die Spielzeit.

Whatsapp-Nachrichten im Theater

Viele Produktionen kreisen um die Frage, wie sich das Ausleben individueller Wünsche mit der Verantwortung für die Bedürfnisse einer komplexen Gesellschaft vereinbaren lassen. Dazu passt die Österreichische Erstaufführung des dieser Tage erscheinenden Romans "Und alle so still" der Salzburger Autorin Mareike Fallwickl. "Darin geht es um die Frage, was passiert, wenn alle Frauen das, was sie tagtäglich tun, nicht mehr tun", sagte Maldeghem. Mit "Whatsapp Stories" wird die Zusammenarbeit mit der innovativen Autorin Ronnie Brodetzky fortgesetzt. Sie hat aus Whatsapp-Nachrichten einen Theatertext gemacht, der für Salzburg adaptiert wird.

Klassisch wird es im Schauspiel mit Produktionen wie Homers "Odyssee" oder Friedrich Dürrenmatts "Der Besuch der alten Dame". Maldeghem widmet sich erneut Goethes "Faust" unter dem Titel "Faust2". "Es soll eine Neuinszenierung mit nur vier Schauspielerinnen und Schauspielern werden", sagte der Intendant. Mit Bertolt Brechts "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui" und Ödön von Horvaths "Hin und Her" greift das Landestheater weniger bekannte, dafür aber umso aktuellere Stücke auf. Mit Salzburger Brauchtum und Identitäten beschäftigt sich das Stück "Der Wolf muss weg!", das von Schauspielreferentin Sarah Henker und der Salzburger Autorin Susi Richter für das Landestheater geschrieben und uraufgeführt wird.

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Gaming als Musical, Skifahren als Hip-Hop-Oper

Im Opernbereich plant das Landestheater Neuinszenierungen von Rossinis "Die Reise nach Reims", Humperdincks Klassiker "Hänsel und Gretel" oder Friedrich von Flotows "Martha". Eine Neuentdeckung sei Antonio Salieris "Die verdrehte Welt", sagte Operndirektorin Katrin König. Die in Vergessenheit geratene Oper sei bei ihrem Erscheinen ein Skandal gewesen, die im Stück aufgegriffene Frage des Rollentauschs zwischen den Geschlechtern heute hochaktuell. Ein Publikum, das normalerweise wenig mit Opern zu tun habe, will das Theaterteam mit der Hip-Hop-Oper "The Endz" von Kate Whitley erreichen. Für Musical-Fans gibt es die Uraufführung von "Skiverliebt. Zwei Brettln, die die Welt bedeuten". Die Produktion anlässlich der Ski-WM in Saalbach werde ein "Weißes Rössl für den Winter", kündigte der Intendant an. An die Gamerszene wendet sich das Musical "Mindcraft" von Carolin Anna Pichler, das ebenfalls uraufgeführt werden wird.

Die Sparte Ballett bereitet unter dem Titel "Fridas Welt" eine Uraufführung zur mexikanischen Malerin Frida Kahlo vor. Eine weitere Uraufführung ist dem "Bossa Nova" gewidmet. Für das junge Publikum wird es mit "An der Arche um Acht", dem Wintermärchen "Die Schneekönigin" oder "Das Traumfresserchen" wieder ein vielfältiges Angebot geben. Immerhin sind rund ein Viertel der rund 100.000 Besucher, die das Landestheater in der noch bis Juni laufenden Spielzeit erreicht hat, Kinder und Jugendliche, berichtete Bernhard Utz, der kaufmännische Direktor des Hauses. Mit einer Auslastung von 83 Prozent in der aktuellen Saison ist er sehr zufrieden. Viele Produktionen - wie etwa "Singing in the Rain", "Hair" oder "Die Wand" - kämen auf 100 Prozent Auslastung.

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