© FRida & freD/ Hannes Loske

Was ist los in Steiermark

Frida & Fred: Grazer Kindermuseum startet in neue Saison

Das Grazer Kindermuseum Frida & Fred startet am Samstag mit zwei neuen Ausstellungen zum Thema Ressourcen in die neue Saison. Die Drei- bis Siebenjährigen können sich mit dem Werkstoff Papier vielseitig austoben, Acht- bis Zwölfjährige erwarten ein Upcycling-Labor und Mülltrennung. "Wir sind an unserer Kapazitätsgrenze angekommen", erklärte Intendant Jörg Ehtreiber bei der Ausstellungspräsentation am Freitag. Er stieß Gespräche über einen neuen Standort an.

Kreativität der Kinder im Vordergrund

"Die Kreativität der Kinder in den Vordergrund stellen, ist unser größtes Anliegen", ließ Ehtreiber am Tag vor der Ausstellungseröffnung für das Jahr 2024/25 wissen. Jugendstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) betonte, Kinder würden "am besten lernen, wenn sie dabei Spaß und Freude haben". Neben Kindergarten- und Volksschulgruppen ermögliche die Stadt Graz heuer erstmals auch Tageseltern einen kostenlosen Besuch im Kindermuseum. Zwei Ausstellungen für unterschiedliche Altersgruppen widmen sich ab Samstag elf Monate lang dem Papier sowie der Wiederverwertung.

Im Untergeschoss laden von der Wiener Illustratorin Julie Völk entworfene Schweine Kinder von drei bis sieben Jahren ein, die Vielseitigkeit von Papier kennenzulernen. Die Kleinen toben in einem Bällebad aus Zeitungspapier, bauen Papierboote, hängen Schmetterlinge auf und falten Hexentreppen. Die Kunstwerke der Kinder sollen nach und nach die weißen Wände füllen. Sogar die Tische und Hocker sind aus Karton gefertigt. In Workshops wird mit Pappmaschee experimentiert oder Papier geschöpft. "Es ist ein kreatives Abenteuer, um zu zeigen, was man mit Papier alles machen kann", so Ehtreiber über die Ausstellung, die in Kooperation mit dem Papierhersteller Sappi entstand. Um Papier als Medium geht es auch nebenan im Forschungslabor "Büchergeheimnis", das Kindern Lust am Lesen bereiten soll.

Einen Stock höher können sich auch Gäste zwischen acht und zwölf Jahren kreativ betätigen. Gemeinsam mit der Abfallwirtschaft der Holding Graz entstand die Ausstellung "MIST?!", in der Müllwesen den Kindern spielerisch die richtige Abfalltrennung näherbringen. "Laubabfall, Apfelschalen, Gemüsereste - alles in die braune Tonne. Oh, Plastiksackerl ist hier ganz falsch", erzählt der Audioguide an einem braunen Kasten.

© Frida & Fred / Hannes Loske

Museum an "Kapazitätsgrenze angekommen"

Ein Großteil des Inventars komme aus dem Lager des Museums oder aus dem Ressourcenpark der Holding Graz. So auch der "Müllwagen-Simulator", bei dem die Kinder auf einer wackeligen Fläche stehen und auf einem Bildschirm der Müllabfuhr zusehen. In der Mitte des Raumes geht es um "Upcycling" - dabei wird aus Materialien, die vor dem Wegschmeißen gerettet werden, etwas Neues kreiert. In Kojen können die Besucherinnen und Besucher schneiden, sägen, raspeln, nähen. Zur Verfügung stehen mehrere Regale voller Eierkartons, Fahrradreifen, Jeans, Korken und vielem mehr - laut Ehtreiber alles Abfall, der im Museum, im Ressourcenpark und in Partnerfirmen angefallen sei - "es ist eine Herausforderung, das immer wieder nachzufüllen".

Mit Blick auf die mehr als 110.000 Besucherinnen und Besucher im Vorjahr sagte Ehtreiber am Freitag: "Wir sind bei weitem an unserer Kapazitätsgrenze angekommen." Häufig gebe es Anfragen für Programm, das sich an unter Dreijährige richte, das sei am aktuellen Standort am Grazer Augarten jedoch aus Platzgründen schwer möglich. Das Haus sei ursprünglich für 30.000 jährliche Besuche ausgelegt. Angesprochen auf eine Erweiterung teilte Ehtreiber mit: "Ich würde darüber nachdenken, weil die Stadt weiter wachsen wird." Stadtrat Hohensinner nahm den Vorschlag auf, "das Anliegen ist extrem berechtigt und ich nehme den Ball auf". Das derzeitige Haus könne man nur sehr schwer ausbauen, da die Fläche als öffentliche Parkanlage gewidmet und das Dach schräg ist. "Meine Perspektive wäre ein neues Gebäude", zog Ehtreiber einen Standortwechsel einer Dependance-Lösung vor. Es sei "realistisch in ein paar Jahren" so weit, konkrete Pläne gebe es weder vonseiten Frida & Fred noch von der Stadt Graz.

>>Auch spannend: Die Steiermark Schau 2025 wird ins Schloss Eggenberg blicken

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare