Tag der offenen Tanzschulen

© Wiener Tanzschulen / shutterstock / Mauro Grigollo

Was ist los in Wien

Als Neuling aufs Parkett: Der erste Besuch in einer Tanzschule

Wien steht wie kaum eine andere Stadt für Hochkultur. Museen, Theater, Konzerte und auch Bälle gibt es hier im Übermaß. Immerhin ist sie die Stadt des klassischen Tanzes, des Wiener Walzers.

Doch wie der Tag der offenen Tanzschulen am 17. September bewiesen hat, hat Wien noch viel mehr zu bieten. So wurden in der Stadt zahlreiche Tanzkurse angeboten, die von Hip-Hop über Jazz Dance bis hin zu Tango reichten.

Wir waren bei der Tanzschule "Tanzbogen" vor Ort und berichten euch vom dortigen Tag der offenen Tür. 

Tag der offenen Tanzschulen

Zum Saisonstart am 17. September konnten Interessierte einen Blick in die (im wahrsten Sinne des Wortes) bewegte Welt der 24 Wiener Tanzschulen werfen. Der Eintritt war frei und unverbindlich, sodass man sich auch spontan für den Besuch entscheiden konnte. Das Angebot richtete sich hierbei sowohl an Wiedereinsteiger:innen als auch an Fortgeschrittene und Anfänger:innen und wartete mit einer großen Vielfalt auf, die von Paar-, über Single- bis hin zu Senioren- und Jugendkursen reichte. Man konnte in alle möglichen Tänze hineinschnuppern: Vom klassischen Wiener Walzer über Swing und Salsa bis hin zu Boogie war alles dabei.

Tanzen ... aber was?

Was sich im Vorhinein etwas schwierig gestaltete, war, das jeweilige Programm der insgesamt 24 Tanzschulen zu sondieren. Natürlich konnte man einfach auf gut Glück zu einer Adresse gehen und wahllos hineinschnuppern. Da die Wiener Tanzschulen aber viele verschiedene Kurse anbieten, besteht so auch die Möglichkeit, dass man in einen gerät, der einen eigentlich gar nicht interessiert hätte.

Die Tanzschule "Tanzbogen" in der Auerspergstraße 4 fiel mir bei meiner Recherche als überforderter Tanz-Neuling positiv ins Auge: Das Programm für den Tag der offenen Tür war einfach und deutlich beschrieben, sodass ich richtig Vorfreude bekam, den "West Coast Swing" (bitte was? Erläuterung folgt!) auszuprobieren, von dem ich noch nie zuvor gehört hatte. Also fasste ich mir ein Herz (und bequeme Schuhe) und wagte schließlich meine ersten Schritte in die Welt des US-amerikanischen Tanzes. 

Let's West Coast Swing!

Vor der Tür des "Tanzbogens" wurde man als Besucher:in von einem Banner und freundlichen Mitarbeitenden begrüßt, die einem kurz erklärten, was einen nun hier erwarten würde. Im Keller des "Tanzbogens" herrschte bereits eine ausgelassene und vor allem Adrenalin-geladene Stimmung, die sogar mich als Nicht-Tänzerin automatisch ansteckte.

Anlässlich des Tags der offenen Tür fand dort ein kostenloses "West Coast Swing-Social" statt, also ein Abend, an dem man den Tanz mit vielen verschiedenen Personen probieren und durchwechseln konnte – sprich, wo man als schnuppernde Person auch den "erfahrenen Tänzer:innen auf die Füße schauen" konnte. Etwas eingeschüchtert von dem dynamischen Tanz, aber auch beeindruckt von der energischen Stimmung und der Freude der Tanzenden, startete ich zusammen mit ungefähr zwei Dutzend anderen Teilnehmenden in die Schnupperstunde. 

"Follower" und "Leader"

Der Raum wurde in zwei Gruppe, die Leader und die Follower, aufgeteilt, wodurch sich zwei einander gegenüberstehende Linien durch den Tanzkeller bildeten. Nach dem Erlernen der sechs Grundschritte rückten die Follower eins nach links zu ihrem/r nächste:n Tanzpartner:in, die man freundlich begrüßte und zusammen die nächsten Schritte wagte. 

Besonders spannend dabei war es, wie man ohne viele Worte den/ die Tanzpartner:in verstehen und ihre Persönlichkeit sehr schnell erfassen kann. Manche von ihnen waren, so wie ich, etwas unsicherer und vorsichtiger, andere wiederum zeigten sichtlich Tanztalent bzw. Tanzerfahrung und führten die Schritte des West Coast Swing selbstbewusst durch.

Aber: Indem ich mit Tanzenden verschiedenster Levels übte, machte ich selbst schnell Fortschritte – und die Zeit verging wie im Flug. 

Fazit: Tanzen macht tatsächlich Freude!

Am Ende warteten die Mitarbeitenden und erfahrene Kursteilnehmer:innen des "Tanzbogens" mit einer beeindruckenden Mini-Show auf, bei der ein Dutzend Personen zeigten, was sie im West Coast Swing drauf haben. Mit einer unglaublichen Leichtigkeit schwangen sich die Männer und Frauen über das Parkett. Uns Zuschauenden wurde so vor Augen geführt, was sich aus dem US-amerikanischen Tanz alles machen lässt und wie wandelbar er ist. 

Insgesamt kann ich sagen, dass dieser Tag der offenen Tür in einer Tanzschule eine tolle Erfahrung sowie kleine Herausforderung für einen eher tanz-unerfahrenen Menschen wie mich war. Die pure Begeisterung in den Gesichtern der Tanzenden zu sehen hat richtig angesteckt – alleine für dieses Gefühl der Euphorie zahlt es sich auch als schüchterner Neuling aus, mal ein Tänzchen zu wagen.

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