Wiener Festwochen

© Ines Bacher

Was ist los in Wien

Eröffnung der Wiener Festwochen: Ein bunter Mix am Rathausplatz

Am Freitag, 12. Mai, starten die Wiener Festwochen mit der traditionellen Eröffnung am Rathausplatz in ihr Programm, das diesmal bis zum 21. Juni 36 Produktionen umfasst. Für Intendant Christophe Slagmuylder, der nach dieser Ausgabe nach Brüssel wechselt, ist die von Hyung-ki Joo konzipierte Eröffnung eine "Visitenkarte der Festwochen" und eine "Einladung an die Menschen", die Lust auf das Programm mache.

Auch heuer wieder übertragen ORF 2 und 3sat ab 21.20 Uhr live.

Unterschiedliche Stilrichtungen an einem Abend

Als "Fest der Gemeinschaft, ein solidarisches Fest", bezeichnete die Wiener Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) die Eröffnung, die als "vielstimmiges, vielsprachiges, diverses Fest einen unglaublich breiten Bogen spannt - von BeatBox bis zur Klassik". Die Wiener Festwochen seien "Wiens Fenster zur Welt, die auch geprägt ist von unglaublichen Herausforderungen von Kriegen bis zum Klimawandel". All das würden die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler reflektieren, "die mit kreativer Sorge das wahrnehmen, wo wir jetzt stehen, und mit ihren Arbeiten Denkräume erschließen, Horizonte erweitern und uns allen Kraft geben, uns visionär und positiv diesen Herausforderungen zu stellen".

Das "musikalisch-artistische Fest" am Rathausplatz bringt internationale Künstlerinnen und Künstler nach Wien, darunter u. a. Beardyman, Yu Horiuchi, Nadja Maleh, Patrizio Ratto, das Chaos String Quartet und das Freestyle Orchestra, das nicht nur Musik aus den unterschiedlichsten Stilrichtungen erklingen lassen wird, sondern immer wieder auf das vielfältige Festwochenprogramm verweist. Das Eröffnungsprogramm wird laut Hyung-ki Jo "für alle Arten von Publikum magisch und überraschend sein", wobei er sich bemüht habe, eine "enge Verbindung zwischen dem Konzert und den fünf erstaunlichen Wochen des Programms" zu schlagen.

© Julia Wesely

Vorspiel vor der "echten" Eröffnung

Ein weiteres wichtiges Thema sei es für ihn, "dass wir Menschen so schnell darin sind, andere Menschen zu verurteilen und in Schubladen zu stecken. Aber wir sollen das menschliche Potenzial nicht unterschätzen: Man weiß nie, wer jemand ist." So werde es diesmal auch ein "Vorspiel" zur Eröffnung geben, während dem teilnehmende Musiker an unterschiedlichen Orten des Rathausplatzes spielen würden. "Die Leute werden denken, es sind Straßenmusiker und ihnen nicht den Respekt zollen, den sie verdient haben - und sie dann ein paar Minuten später auf der Bühne sehen!"

Für die visuelle Umsetzung der Eröffnung zeichnet Francesca Pasquinucci vom Imaginarium Creative Studio verantwortlich, die "eine Geschichte für jeden Song" erzählen will. "Es werden psychedelische Geschichten sein, weil wir wollen mit Musik träumen!", sagte sie bei der Pressekonferenz. Die Eröffnung der Festwochen sei im Fernsehen nun schon seit vielen Jahren "eine lieb gewordene Tradition und der erste Höhepunkt in einer Reihe hochkarätiger Übertragungen im sommerlichen ORF-Kulturkalender", freute sich Karin Veitl, ORF-Ressortleiterin Musik und Theater sowie Sendungsverantwortliche.

Diesmal Sprech- und Musiktheaterproduktionen im Fokus

Slagmuylder bedankte sich schließlich auch bei der Stadt Wien, die die Festwochen "so stark unterstützt, wie ich das woanders noch nie erlebt habe". "Die Stadt ist so opend minded, it is extremely wertvoll", sagte er in seiner typischen Mischung aus Deutsch und Englisch. Im weiteren Programm stehen bis 21. Juni wieder mehr Sprech- und Musiktheaterproduktionen im Fokus, nachdem die Festwochen zuletzt als zu Tanz- und Performance-lastig kritisiertet worden waren.

Auf Slagmuylder folgt der Schweizer Milo Rau, der im heurigen Programm mit seiner aktuellen Produktion "Antigone im Amazonas" vertreten sein wird (25. Mai, Burgtheater). Mit Regisseuren wie Susanne Kennedy, Simon McBurney und Kornél Mundruczó sind im Sprechtheaterbereich weitere große Namen vertreten. Weitere Höhepunkte sind etwa "Lulu" in einer Inszenierung der kapverdischen Choreografin Marlene Monteiro Freitas mit dem RSO, ein Gastspiel von Anne Teresa De Keersmaeker in der Volksoper oder William Kentridges "Sibyl" als "Kombination aus Kurzfilm und Kammeroper".

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